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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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ihr Schicksal Bescheid wusste, vor der Tür stand.
    »Herr Abgesandter«, sagte sie gelassen.
    Er verneigte sich. Der Saum von Catalinas Kleid war ausgefranst. Er sah die sauberen kleinen Stiche, mit denen sie die schadhafte Stelle ausgebessert hatte, bis sie erneut zerrissen war. Mit Erleichterung konstatierte er, dass sie, was auch immer in Zukunft geschähe, nie mehr ein altes Kleid würde tragen müssen.
    »Prinzessinwitwe, ich habe beim Kronrat vorgesprochen. Die Zeiten der Not sind vorüber. Er will Euch nun zur Frau!«
    Fuensalida hatte erwartet, Catalina werde nun vor Freude in Tränen ausbrechen oder auf die Knie fallen und Gott danken. Doch sie blieb gelassen. Sie neigte den Kopf, und das matt gewordene Goldblatt auf ihrer Haube blitzte im Sonnenlicht. »Es freut mich, dies zu hören.« Mehr sagte sie nicht dazu.
    »Sie bestätigen, dass die Angelegenheit mit Eurem Tafelsilber nicht länger von Bedeutung ist.« Er konnte nicht umhin zu frohlocken.
    Sie nickte.
    »Doch ich bin der Meinung, dass die Mitgift gezahlt werden sollte. Ich werde veranlassen, dass das Geld von Brügge geschickt wird. Dort wird es nämlich aufbewahrt, Euer Gnaden. Ich hatte dies veranlasst.« Vor Bewegung versagte ihm fast die Stimme.
    Wieder nickte die Prinzessin.
    Fuensalida beugte das Knie. »Prinzessin, freut Euch doch! Ihr werdet Königin von England.«
    Ihre blauen Augen waren so hart wie die Saphire, die sie vor langer Zeit verkauft hatte. »Herr Abgesandter, es war immer schon beschlossen, dass ich Königin von England werde.«
 
***
 
    Ich habe es geschafft. Mein Gott, ich habe es geschafft! Nach sieben endlosen Jahren der Not und Erniedrigung habe ich es geschafft. Ich gehe in meine Kammer und knie auf meinem Betstuhl nieder. Ich schließe die Augen. Aber es ist Arthur, zu dem ich spreche, nicht Christus.
    »Ich habe es geschafft«, sage ich zu ihm. »Harry wird mich heiraten, ich habe es vollbracht, wie du es wünschtest.«
    Einen Augenblick lang sehe ich sein Lächeln wieder, wie damals, wenn ich beim Dinner zur Seite schaute und ihn dabei ertappte, wie er jemandem in der Großen Halle zulächelte. Ich sehe sein strahlendes Gesicht, seine dunklen Augen, sein klares Profil. Und ich rieche wieder seinen Duft, den Geruch meines Begehrens.
    Obwohl ich vor dem Kreuz des Erlösers auf den Knien liege, entringt sich mir ein Seufzer der Sehnsucht. »Arthur, mein Liebster. Mein Einziger. Ich werde deinen Bruder heiraten, aber ich bin immer nur dein.« Und einen Moment lang rieche ich, so deutlich wie den Geschmack von Frühkirschen, seinen Hautgeruch am Morgen. Ich hebe mein Gesicht, und mir ist, als fühlte ich seine Brust, die sich auf mich senkt, sein Drängen nach mir. »Arthur«, flüstere ich. Ich bin und werde immer die Seine sein.
 
***
 
    Catalina hatte noch eine schwere Prüfung zu bestehen. Zum Dinner erschien sie in einem neuen, hastig geschneiderten Kleid mit Goldkette und Perlenohrringen. Sie wurde zu einem neuen Tisch an der Frontseite der Halle geführt und knickste vor ihrem zukünftigen Ehemann, der sie fröhlich anlächelte. Dann wandte sie sich um und begegnete dem Basiliskenblick von Lady Margaret Beaufort.
    »Ihr könnt Euch glücklich preisen«, sagte die alte Dame nach dem Mahl, als die Musiker ein Lied anstimmten und die Tische fortgeräumt wurden.
    »Ach ja?«, entgegnete Catalina, absichtlich begriffsstutzig.
    »Ihr habt bereits einen edlen Prinzen Englands geheiratet und verloren; und nun bekommt Ihr den nächsten.«
    »Das dürfte Euch doch kaum überraschen«, entgegnete Catalina in makellosem Französisch, »da ich seit sechs Jahren mit ihm verlobt bin. Ihr habt doch sicherlich nicht gezweifelt, dass dieser Tag einmal kommen würde, Mylady? Ihr habt doch nie geglaubt, dass ein ehrenwerter Prinz sein Wort brechen könnte?«
    Die alte Frau verbarg ihre Niederlage gut. »Ich habe niemals an unseren ehrenwerten Absichten gezweifelt«, gab sie zurück. »Wir pflegen unser Wort zu halten. Doch als Ihr Eure Mitgift zurückhieltet und Euer Vater ebenfalls nicht zahlte, fragte ich mich, wie es um Eure Absichten stünde. Ich fragte mich, wie es um die Ehre Spaniens bestellt sei.«
    »Dann war es sehr zuvorkommend von Euch, kein Wort zu sagen, das den König hätte beunruhigen können«, äußerte Catalina geschmeidig. »Denn er vertraute mir, wie Ihr wohl wisst. Und ich habe es stets als Euren Wunsch verstanden, mich zur Enkelin haben zu wollen. Und seht! Nun werde ich Eure Enkelin, ich werde Königin von

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