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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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befahl mir, an der Klippe entlangzufahren. Eine Viertel Meile nach draußen, sagte er.
    Ich weiß nicht, ob ich es bereits erwähnte, aber das Beiboot besaß keinen Antrieb. Nur Segel und Riemen, was völlig ausreicht, wenn man auf dem Fluß unterwegs ist. Aber eben nicht im Meer.
    Mir war zwar nicht danach, aber ich brachte sie, wohin sie wollten. Sie unterhielten sich aufgeregt. Einer meinte, es müsse dort sein, und ein anderer, daß er nichts sehen könne.
    Ich fragte Tori, ob die Zugstation verschwunden sei.
    Ja, antwortete er.
    Da mußte ich lachen und sagte ihm, daß ich nicht überrascht wäre.
    Er meinte, daß immer noch irgendwelche Überreste vorhanden sein könnten, die auf ein früheres Gebäude oder so etwas hindeuteten. Vielleicht sogar Buschwerk in einem bestimmten Muster. Wenn es dort in der Felswand eine Station gegeben hatte, mußten Löcher in das Gestein gebohrt worden sein. Und wenn jemand ein Loch gräbt, füllt es sich irgendwann unweigerlich mit Erde. Und in der Erde wachsen Pflanzen. Büsche. Es klang vage in meinen Ohren, aber ich wollte verdammt sein, wenn nicht jeder einzelne von ihnen meinte, es genau zu sehen. Jemand anderes entdeckte ein Stück auffällig gefärbten Fels. Das sah ich auch, aber es schien mir noch immer nicht viel zu sein.
    Aber sie waren sicher, daß es genau das war, wonach sie gesucht hatten. Ich brachte sie zurück zum Ufer, und sie verschwanden im Wald. Sie wanderten zur Rückseite der Klippe, wo es nicht so steil nach oben ging. Ich sah sie erst wieder, als sie oben auf dem Kamm aus dem Wald kamen. Sie gingen zur Kante der Klippe und warfen eine Strickleiter hinunter. Dann kletterte einer von ihnen zu dem merkwürdig gefärbten Felsen. Sie waren so weit weg, daß ich nicht genau erkennen konnte, wer es war, aber ich bewunderte ihn trotzdem. Ich erinnere mich noch, daß ich damals dachte, niemand würde mich dazu bringen können. Das zeigt nur wieder, daß man niemals nie sagen sollte.
    Der Felsen lag vielleicht fünfzig Fuß tiefer. Sie brauchten einen zweiten Mann, und beide arbeiteten vielleicht eine Stunde an dem Stein. Dann öffnete sich eine Tür, und ich sah einen Durchgang. Die Kletterer gingen hinein, und die anderen folgten ihnen über die Strickleiter nach unten.
    Als alle verschwunden waren, winkte ich der Mindar mit einer grünen Flagge, als Zeichen für den Kapitän, daß die Suche erfolgreich verlaufen war. Eine Weile später setzte die Ebbe ein, und das Wasser lief wieder ab. Ich steuerte das Beiboot zurück zur Mindar. Einer der Burschen, die wir vor der Fahrt angeheuert hatten, kletterte über die Reling, sobald ich ausgestiegen war, und fuhr wieder ans Ufer. Sein Name war Leap, aber ich erinnere mich nicht mehr, ob es sein Vor- oder sein Nachname war. Leap war ein großer, kräftiger Bursche. Er grinste viel und hatte immer einen dümmlichen Ausdruck im Gesicht. Und er hatte schnell Angst.
    Leap war sechs oder sieben Stunden am Ufer, und Endine und seine Leute blieben hinter der Tür in der Klippe verschwunden. Also ging Leap zur Klippe hinauf und rief nach ihnen, doch er bekam keine Antwort. Er wurde nervös. Leap gehörte zu der Sorte Menschen, die nie in die Nähe von Straßenbauerruinen gehen, was meiner Meinung nach nicht einmal unklug ist. Ganz besonders seit damals. Wir hatten kein Zeichen verabredet, das die Situation erklärt hätte, also kehrte Leap zum Strand zurück und winkte, bis der Kapitän ihm signalisierte zurückzukommen. Leap berichtete, daß niemand auf seine Rufe geantwortet hätte, und daß sie ihn vielleicht nur nicht hören könnten. Vielleicht war ihnen auch etwas passiert.
    Der Kapitän und ich und ein paar Matrosen schnappten ein paar Lampen. Wir bemannten das Beiboot, nahmen Leap mit und ruderten zum Ufer zurück. Noch immer war kein Zeichen von Endines Expedition gekommen. Wir gingen durch den Wald und zur Rückseite des Steilhangs, und von dort aus kletterten wir hinauf zur Klippe. Es war nicht schwierig, aber es kostete Zeit. Wir benötigten fast eine Stunde, bis wir oben waren. Der Kapitän war schon damals nicht mehr der Jüngste, und er schnaufte ziemlich heftig, als er oben war. Er fluchte über Endine und seine Leute.
    Der Wald reichte bis direkt an die Klippe. Wir wußten das, deswegen waren wir vorsichtig. Wir konnten nicht weiter als ein paar Fuß durch das Gestrüpp sehen. Als wir an der Klippe standen, sahen wir, wo die anderen nach unten geklettert waren. Die Strickleiter hing noch an der gleichen

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