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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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dafür, anders zu bauen - so, wie es wahrscheinlich deinen Vorstellungen von einer Burg eher entsprochen hätte. In Europa tobte der Dreißigjährige Krieg, während wir an diesem Gelände gearbeitet haben - und glaube mir, ich war mir alles andere als sicher, dass diese Zeit voller Verwerfungen und Grausamkeiten irgendwann vorbei sein würde. Aber Ciaran ..." - Andreas' schwarze Augen wanderten zu seinem alten Gefährten, blitzten auf - "Ciaran sagte, es würde besser. Dieser Krieg wäre bald vorbei, einen noch schlimmeren könne es nicht geben."
    Ciaran lachte. "Ja, richtig! Und du hast mich das letzte Mal daran erinnert, als es 1914 wieder losging. 1939 hast du nur bedeutsam geschaut, aber ich wusste schon, was du meintest."
    "Nun, Ciaran war für ein Haus, das eher dazu einlädt, darin zu leben als sich darin zu verschanzen."
    "Aber Burgen können doch auch ... schön sein. Und prächtig", sagte ich.
    Andreas' Miene wurde etwas starrer, und ich sprach schnell weiter, denn das hatte ich nicht erreichen wollen. "Versteh mich nicht falsch - ich finde eure Burg toll. Sie sieht aus wie ein Gutshaus oder so was."
    "Du hättest es also gern prächtig?", fragte Ciaran, "Wie ... Neuschwanstein? Versailles? Wir könnten ein bisschen Zuckerbäcker-Stuck an die Fassade kleben, gern auch in Rosa."
    Ich lachte. "Das wäre dann eher ein Schloss als eine Burg, oder? Nein, das meine ich auch nicht. Vergesst es - ich mag die Burg. Sie ist beeindruckend und gleichzeitig ... schlicht. Die Rechnung ist aufgegangen: Von außen kriegt man Angst, wenn man den Felsen sieht, aber wenn man drinnen ist, möchte man gleich nach einem Zimmer fragen."
    "Du hast ein Zimmer", sagte Ciaran, mit leiser Stimme, "und du hast es schon seit dem Moment deiner Geburt."
    Ich sah in seine klaren Augen, schluckte und nickte, Ciaran zauberte ein mildes Lächeln auf sein hübsches Gesicht und drückte mir kurz den Arm.
    "Lass uns alte Männer einfach reden", sagte er, "wir neigen zur Pathetik. Aber nur einmal am Tag, versprochen."
    Ich lachte und wandte mich nach Links, um mit der Besichtigung fortzufahren. Die große, ebenerdige Flügeltür der Garage stand auf, Andreas führte mich hindurch in einen riesigen, hohen und hellen Raum. Der Boden war mit weißen Steinplatten ausgelegt, die Fenster an der Front ließen viel Tageslicht hinein, das sich auf unzähligen glänzenden Karosserien spiegelte. Jackson zog gerade eine letzte Stoffhülle von einem der Wagen und faltete sie sorgfältig über dem Arm zusammen, ich ließ meinen Blick über den Fuhrpark wandern und mir fiel unfreiwillig die Kinnlade nach unten. Okay, es gab ein paar ganz normale Autos: einen neueren Golf, einen großen Pickup, den Zwillingsbruder des klapprigen Fiats aus Rom, einen Geländewagen, ein antikes, aber glänzendes Käfer-Cabrio und natürlich die beiden Limousinen, mit denen wir hergekommen waren. Der Rest war mehr als nur beeindruckend: Ich sah einen nagelneuen Porsche (Schwarz), einen gut gepflegten klassischen Jaguar (Dunkelgrün), einen weiteren Maserati (Rot, in der Cabrio-Version), einen Ferrari (Schwarz), einen Mustang (Knallgelb mit schwarzen Streifen), einen mir völlig unbekannten Sportwagen mit langer Schnauze (Schwarz) und einen BMW-Roadster (Silber).
    Jackson legte die Stoffhülle auf einen Stapel anderer und schlenderte zu uns herüber, die Hände entspannt in den Taschen seiner Hose versenkt.
    "Alles in Ordnung?", fragte er, ich starrte ihn sprachlos an.
    "Scheinbar nicht", antwortete er für mich, ich konnte angesichts seines Fuhrparks nur in einer ratlosen und hoffentlich bewundernden Geste die Arme heben.
    "Die gehören nicht alle mir", sagte er lachend angesichts meiner Sprachlosigkeit, "ich kümmere mich nur um sie. Die da" - er zeigte auf Fiat, Golf, Pickup, Geländewagen und die beiden Limousinen - "kann jeder benutzen, die Schlüssel sind in dem Kasten dort." Er wies auf einen kleinen Schrank neben dem großen Tor. "Wenn der Tank unter die Hälfte geht, bitte tanken: Die Tankstelle unten im Ort schreibt an, wir zahlen das einmal pro Monat. Und wenn mit einem Wagen etwas nicht stimmt, bitte mir Bescheid sagen."
    "Und die anderen Autos?"
    "Der Käfer gehört Josie, der Z4 Gerard, der Jaguar Andreas und der Mustang Magnus. Meiner sind nur der Ferrari, der Porsche, der Wiesmann und der Maserati."
    "Nur", wiederholte ich tonlos und wurde mit einem sehr hellgrünen Blick belohnt, den ich als durchaus erfreut interpretierte.
    "Die Schlüssel von meinen hänge ich

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