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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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ebenfalls da hinein", sagte Jackson mit einer erneuten Geste auf den Kasten. "Solange du hier noch kein eigenes Auto hast, kannst du jederzeit eins nehmen."
    Das war nett gemeint, aber ich würde den Teufel tun und ihm eines seiner kostbaren Schätzchen ungefragt entführen - und er sollte den Teufel tun und mir keine solchen automobil-unmoralischen Angebote machen!
    "Danke", sagte ich, "aber ich kenne mich hier in der Gegend ja gar nicht aus."
    Wie erhofft nickte Jackson, mit blitzenden Augen. "Dann melde dich einfach, wenn du irgendwo hin möchtest, und ich begleite dich."
    Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich meinte, in Ciarans Mundwinkel ein Zucken gesehen zu haben. War das gerade eine zu durchsichtige Scharade gewesen, oder hatte Jackson ihm von dem geliehenen Auto und unserem nächtlichen Ausflug erzählt?
    "Da vorn wäre dann die Werkstatt", spielte Andreas ungerührt weiter den Fremdenführer, ich warf pflichtschuldig einen Blick in einen gefliesten Raum mit Hebebühne, Werkbank, Werkzeugen und Schränken voller Kleinteile, deren Bedeutung sich mir auch bei näherer Betrachtung nicht erschlossen hätte. Alles wirkte wie frisch lackiert und neu gekauft, kein Ölfleck verschandelte den Boden. Jackson bedachte mich mit einem markerschütternden Blick, als wir sein Reich verließen und über den sonnig-warmen Vorplatz hinüber in den rechten Seitenflügel gingen - ich schwankte leicht, als mich diese grüne Breitseite traf, konnte aber glücklicherweise meinem wohl doch noch nicht ganz wieder hergestellten Gesundheitszustand die Schuld daran geben. Wie von Andreas schon gesagt, bestand der Anbau rechts aus zwei sehr unterschiedlichen Räumen: Ganz außen gab es eine Kapelle mit kleinem Glockenturm oben und hochlehnigen Bänken innen, ein Altar aus grob behauenem, grauen Stein und ein alter, hölzerner Jesus am Kreuz bildeten neben großen, massiv golden aussehenden Kerzenständern den einzigen Schmuck. Es gab keine Fenster, nur die schmale Tür, die vom Vorplatz hinein führte. Der Raum daneben war im Vergleich blendend hell und riesig, er glich der Garage bis aufs Haar, war aber leer - bis auf den Transporter, den Shane durch das große Tor gefahren hatte: Der Mehrzweckraum, von dem Andreas gesprochen hatte. Eine Tür schien ins Haupthaus zu führen, daneben stand rechts das Gepäck der Kreuzritter aus Rom - und links ein weiterer Stapel Umzugskartons mit der Aufschrift 'Shara/München'.
    Ich hob fragend eine Augenbraue.
    "Peter hat das heute Morgen hier abgeliefert", sagte Andreas - mit einer Stimme so ruhig, als mache er mich auf die Gästetoilette aufmerksam. "Aus deiner Wohnung: Kleidung, Bücher, Bilder, Unterlagen."
Ich drehte mich zu ihm um, nach einer Sekunde ohnmächtiger, bodenloser Fassungslosigkeit krampfhaft um Beherrschung bemüht.
    "Das ist ja wohl die Höhe!", begann ich äußerst undiplomatisch, aber auch sehr erzürnt. "Habt ihr sie noch alle? Ihr hättet mich fragen müssen - ihr könnt doch nicht einfach meine Wohnung ausräumen!"
    Andreas sah mich ernst an, dann nickte er. "Entschuldige, wenn du das als Eingriff in deine Privatsphäre ansiehst, aber so hast du alles, was du brauchst. Wir haben auch veranlasst, dass deine Post dir hierher nachgesendet wird. Wenn du uns verlässt, bringen wir natürlich alles zurück."
    "Und weil ihr ja viele schöne Fotos aus meiner Wohnung habt, könnt ihr die Bücher bestimmt sogar in der richtigen Reihenfolge wieder einräumen, oder?"
    Seine Augen verrieten ihn, und ich musste mich schon sehr zusammenreißen, um nicht noch lauter, um nicht noch wütender zu werden. Ich brachte mich in sichere Entfernung zu den Ordensmeistern, ging zu den Kartons hinüber und öffnete den obersten: Meine Kamera, mein Laptop und einige CDs, ordentlich gestapelt und sorgfältig mit Luftpolsterfolie gesichert. Achtlos rein geworfen und kaputt wäre mir fast lieber gewesen als guter Grund für den kleinen Schreikrampf, nach dem es mich gelüstete, aber diese Jungs und Mädels machten leider keine halben Sachen. Also begnügte ich mich mit einem weiteren giftigen Blick auf Andreas und Ciaran und stolzierte aus dem Seitenflügel, um draußen beleidigt eine Zigarette zu rauchen.
    Magnus

Ein Schatten fiel auf mein Gesicht. Er verschwand, kam wieder, verschwand und kam nochmals wieder. Ich öffnete die Augen, die Sonne stach mir schmerzhaft in die Pupillen, zwang mich zum Blinzeln: Shara stand über mir und winkte mit ausgestreckter Hand vor meinem Gesicht herum.
    "Bist du

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