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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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als ich mich angewidert schüttelte.
    "Verdienst du gut damit?", fragte er, ich zuckte mit den Schultern.
    "Ist ganz okay - auf jeden Fall mehr, als ich als Redakteurin bekommen würde. Stressfreier ist es auch, wenn man sich an Termine halten kann. Den großen Schnitt macht der Verlag, ich bekomme eine fixe Summe pro Band."
    Mittlerweile waren wir vor der Engelsburg angekommen. Ich wollte noch eine Zigarette und setzte mich auf die breite Mauer, die die Straße vom Fluss und dem daneben verlaufenden Treidelpfad trennte, zog die Beine an, legte die Ellbogen um die Knie und blickte über die Touristenmassen auf das uralte, imposante Bauwerk.
    Jackson lehnte sich gegen die Mauer, sah mich mit seinen strahlenden, klaren Augen an - entgegen aller Logik ähnelte ihre Farbe hier draußen auf einmal der des Flusses, ein sattes Dunkelgrün. Ich holte meine Sonnenbrille aus der Tasche: Die wieder vom wolkenlosen Himmel strahlende Sonne war dafür eine gute Ausrede, in Wirklichkeit war mir sein Blick einfach zu intensiv.
    "Was würdest du an meiner Stelle tun?"
    Jackson verschränkte die Arme vor der Brust und zuckte mit den Schultern.
    "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber", er rückte ein Stück näher, als neben ihm eine Gruppe Jugendlicher schubsend und kichernd für ein Gruppenfoto posierte, "ich kann dir erzählen, dass ich mich damals auch sehr schnell und ohne viel zu wissen für oder gegen den Orden entscheiden musste."
    Ich zog die Augenbrauen hoch, was er trotz Sonnenbrille zu bemerken schien.
    "Wir sind weder in den Orden hinein geboren worden, noch haben wir uns nach der Schule hier beworben. Wir alle sind da mehr oder weniger ... unfreiwillig reingerutscht."
    "Und wie war das bei dir?"
    Er sah an mir vorbei auf das andere Ufer. "Die ganze Geschichte dauert zu lange - aber im Grunde hab ich versucht, das zu stehlen, was du heute Mittag auf keinen Fall haben wolltest."
    "Das Schwert? Du wolltest es lösen und unbemerkt mitnehmen?"
    Er nickte, merklich peinlich berührt. "Ich konnte es natürlich keinen Millimeter bewegen, also nahm ich die Scheide - sie ist ebenfalls aus Gold und hing damals noch über dem Schwert an der Wand. Und die Edelsteine aus dem Griff."
    Ich lachte: Daher wusste er also, dass man die Steine mit etwas Geschick aus den Fassungen brechen konnte.
    "Haben sie dich mit den ganzen Kameras da drinnen erwischt?"
    "Nein", antwortete er mit einem leisen Lächeln, "damals gab es noch keine Kameras. Das ist schon ziemlich lange her."
    Ich dachte an das Alter, das Andreas mir für Jackson genannt hatte - fast hundertdreißig Jahre. Wenn das Ganze eine einzige große Lüge war, hatten sie sich zumindest gut abgesprochen.
    "Und dann?"
    "Ciaran hat mir die Wahl gelassen: Entweder, ich passe in Zukunft mit ihnen auf das Schwert auf, oder sie informieren die Behörden und meine Familie."
    Es klang, als wäre Letzteres das schlimmere von beidem gewesen - aber ich wollte ihn nicht auch noch über seine Familie befragen, das ging mich nun wirklich nichts an. Es gab ohnehin Wichtigeres ...
    "Hast du deine Entscheidung jemals bereut?"
    Er dachte nach, schüttelte dann entschieden den Kopf.
    "Nein. Es war manchmal anstrengend, oft langweilig - aber ich würde wieder Ja sagen. Ganz besonders nach dem heutigen Tag", setzte er sanft hinzu, und selbst durch die Sonnenbrille gefiltert ließen seine Augen mein Herz kurz zusammenzucken - du meine Güte, wie konnte ein Mensch bloß so ... gucken?
    Ich nickte nur, als hätte er eine lapidare Bemerkung über das schöne Wetter gemacht, und wandte mich dann wieder der Engelsburg zu: Die Schlange der Besucher reichte bis hinaus auf die Straße, unter einer Stunde Warten war da nichts zu machen.
    "Ein Engel mit Schwert", sagte Jackson, der mit seinen Augen meinem Blick gefolgt war.
    "Wo?"
    "Dort, auf der Engelsburg."
    Er deutete auf die Statue, die sich über dem Vorbau der Burg erhob. Ich betrachtete sie genauer: eine männliche Gestalt mit wehenden, langen Haaren. Freier Oberkörper, gespreizte Flügel, ein römisch anmutender Schurz um die Hüften und ein Schwert, das er gerade aus der Scheide zog. Er sah aus, als würde er gleich abheben und sich in einen sagenumwobenen Kampf gegen Dämonen und Teufel stürzen - Erzengel Michael vielleicht? Warum fällt dir der plötzlich ein, dachte ich, christliche Mythologie ist nun nicht gerade deine Stärke - ah, Andreas hatte ihn erwähnt, als er den Schwertlöser beschrieben hatte.
    "Die Burg gehörte für eine kurze Zeit mal dem

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