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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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Orden, die Statue wurde währenddessen aufgestellt", sagte Jackson. "Dort stand auch vorher schon ein Engel, allerdings aus Stein - denn kann man heute noch in der Burg sehen. Die Leute sagen, der Engel würde sein Schwert zurück stecken, weil sein Kampf gewonnen und eine Zeit des Friedens angebrochen sei, aber wir sehen ihn eher so, dass er gerade erst abhebt und sein Schwert zieht, weil die Zeiten noch nicht friedlich genug sind. Das Schwert ist übrigens eine genaue Nachbildung dessen, was du heute aus dem Stein befreit hast. Du hast zwar keine Flügel und die Gestalt ist ein Mann - aber trotzdem bist du für uns dieser Engel, der über uns wacht und mit uns in den Kampf zieht."
    Er hatte langsam und mit viel Leidenschaft gesprochen, doch seine Worte sickerten in ihrer gesamten Bedeutung, in ihrer ganzen Tiefgründigkeit nur allmählich in mein Bewusstsein.
    Was er da gesagt hatte, war einfach absurd, erkannte ich, darauf konnte ich nichts Würdiges erwidern: Es war zu viel gewesen - zu viel Pathos im Tonfall, zu viel Verantwortung in der Aussage, viel zu viel für mich kleines, dummes Mädchen. Was das Schwert anging, hatte er allerdings Recht: Es sah von hier unten genau so aus wie das, was jetzt in der Bibliothek auf dem Tisch lag, in den Händen der kräftigen Engelsgestalt wirkte das schwere Ding allerdings um einiges filigraner und leichter, als ich es in Erinnerung hatte.
    "Wie hast du den Engel gesehen: Zieht er das Schwert oder steckt er es zurück?", fragte Jackson, was das peinlich berührte Schweigen beendete, welches seine bedeutungsschweren Worte zumindest auf meiner Seite erzeugt hatten.
    "Er zieht es", antwortete ich, was Jackson lächeln ließ, als wäre das psychologisch ganz besonders aussagekräftig.
    Ich ließ mich allerdings nur ungern ungefragt von Laien analysieren, mochten sie noch so grünäugig sein, und schiffte das Gespräch sicherheitshalber in ungefährlichere Gewässer, bevor sich mein Widerwille in unüberlegten Worten Luft verschaffen konnte, die mein äußerst höfliches Gegenüber ganz sicher befremdet hätten.
    "Euch gehörte wirklich mal die Engelsburg?"
    Jackson nickte.
    "Der Petersdom aber nicht, oder?"
    Jetzt lachte er und sein Gesicht wirkte wieder gelöster. "Nein - aber der Orden hat Beziehungen zum Vatikan, vielleicht kannst du die Sixtinische Kapelle mieten."
    Ich lachte mit ihm und sprang von der Mauer. Wir gingen langsam den Weg zu diesem grauen Haus zurück - schweigend, aber angenehm schweigend, was mir ein bisschen Zeit zum Nachdenken verschaffte, und das war ja das eigentliche Ziel dieses Spazierganges gewesen.
    Was war denn nun die Frage aller Fragen? Die Frage, auf die ich sofort eine Antwort finden musste, weil es ohne diese nicht weiter gehen konnte? Ob ich die Wahrheit gehört hatte, ob ich an die Legende, an Schwert, Orden und Erlöser glaubte? Nein, denn dazu fehlte es mir vorn und hinten an Belegen. Nun, nicht ganz, denn eine Sache stand unwiderruflich fest: Ich war kein Erlöser und hatte keine besonderen Kräfte, das stand mal unwiderruflich fest. Ich reduzierte mein Denken daher jetzt einfach auf eine Kleinigkeit, für die ich keinerlei Beweise und harte Fakten brauchte, die sogar ohne Beweise und harte Fakten viel ursprünglicher, viel echter war: Hatte ich Lust auf ein Abenteuer? Ein Abenteuer mit Kreuzrittern, alten Mönchen, düsteren Kirchengewölben, goldglänzenden Schwertern und ewigem Leben? Hatte ich überhaupt noch eine Wahl, oder steckte ich vielleicht schon mittendrin?
    Als Jackson mir bald darauf die kleine Seitentür des Kreuzritterhauses öffnete, hatte ich meinen Entschluss gefasst - dass er richtig war, war dagegen alles andere als sicher. Was ich jedoch mit Gewissheit sagen konnte, war, dass ein paar kühne und unglaublich grüne Augen sowie ein freches Lächeln mit spitzen Eckzähnen bei meiner Entscheidung durchaus eine Rolle gespielt hatten - nicht gerade eine Basis, auf der die kluge, moderne Frau von heute ihre Zukunft bauen sollte.
    Magnus

Ciaran rief uns hoch in die Bibliothek, und als ich mit Jo eintrat, war Blondie verschwunden, Jack ebenfalls.
    Sie schnappe frische Luft, sagte Andreas, dann berichtete er knapp von dem bisherigen Gespräch: Sie habe freundlich, aber skeptisch reagiert, natürlich sei noch keine Entscheidung gefallen, dies wäre angesichts der kurzen Zeit aber auch nicht zu erwarten gewesen.
    Andreas ließ mich noch mal bei Shane anrufen, um die neuen, wenn auch mageren Infos über ihr Studium

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