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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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Gesicht an, doch Andreas hob sehr bestimmt eine Hand und brachte ihn damit zum Schweigen.
    "Ich sage das nicht ohne Grund: Die von mir Genannten kennt der Priester: Wir waren bei seinem Verhör dabei. Außerdem kennt er Sven und Lucia, Nikita und Michael - sie haben ihm sein Essen gebracht, während er hier war. Die Gefahr, dass er sie erkennt und merkt, dass wir ihm folgen, ist viel zu groß."
    Damit war der Abenteuerlust meines angetrauten Kreuzritters aus ganz vernünftigen Gründen Einhalt geboten, ohne dass ich dafür den ehelichen Frieden hatte riskieren müssen - welch wunderbare Fügung!
    Magnus Des einen Freud ist des anderen Leid - so sagt man doch, oder? Na ja, so richtig zutreffend ist dieses Sprichwort nicht für das, was ich sagen will. Kennt jemand eins, das ausdrückt, dass man sich erst über was freut, es im Nachhinein aber blöd findet, weil es was noch viel Besseres verhindert? Wenn ja, sagt mir bitte Bescheid: Magnus, Kreuzritter, Burg, Südtirol oder graues Haus, Rom. Und möglichst, bevor Shara das hier gelesen hat und mal wieder die Stirn runzelt, weil meine Sätze angeblich länger sind als der Nil, aber leider nicht auch so fruchtbar: O-Ton Prinzessin.
    Okay, wenn ich kein knackiges Sprichwort habe, dann halt mit meinen eigenen Worten: Shara hat mir von Anfang an vertraut, und das ist toll - dadurch durfte ich mit auf die Burg und auch damals nach der Sache im Pantheon bei diesem Verhör des Priesters dabei sein. Genau deswegen stand ich aber jetzt auf einmal in der zweiten Reihe, und das war blöd. Dass ich mit in die Kirche sollte, war okay, sogar prima - das war interessanter, als in einem Mietwagen oder auf einem unbequemen Motorrad vor der Tür der Kirche auf Giuseppe zu warten. Aber danach? Wir sollten ihn doch eh so verfolgen, dass er uns nicht sah - war es dann nicht ganz egal, ob ich da neben Maggie im Auto saß oder Peter? Um Kunst und Können ging es bei der Verteilung der Aufgabe ja wohl nicht, denn für das, was uns erwartete, waren wir alle gleich qualifiziert - gleich schlecht, um genau zu sein: Wie Shara gestern ebenso schnippisch wie korrekt angemerkt hatte, war niemand von uns im Verfolgen oder Aufspüren von Leuten geschult. Aber bislang war alles wie erwartet verlaufen: Giuseppe war zu Drakes Haus gerannt und hatte die Zeit bis zum Abend darin verbracht, dann war er in zu großen Klamotten wieder raus gekommen und hatte sich vom nächstbesten Taxi zu einer Mietwagenstation bringen lassen. Er hatte eine Limousine gemietet und war dann im dichten Feierabendverkehr aus der Stadt gefahren: hektisch - mal zu schnell, dann wieder zu langsam, wie aus Angst vor der Polizei. All das bekam ich nur indirekt mit, während die anderen Andreas und Ciaran berichteten, während sie an ihm dran blieben und bei dieser ersten wirklich aufregenden Aktion seit zweihundert Jahren hautnah dabei waren. Und ich? Für mich und Jack blieb nur eine Nachtschicht vor Drakes jetzt sicherlich auf ewig verlassenem Haus, wobei Jackson anzusehen war, dass er diese Überwachung ebenso sinnlos fand wie ich. Immerhin bekam er einen Abschiedskuss von Shara und hatte somit ein paar süße Gedanken dabei - ich hatte nur eine Thermoskanne mit Josies Kaffee, der schon frisch ziemlich übel schmeckte.
    Shara An diesem Abend putzte ich mir gerade die Zähne, als ein leises Klopfen an der Zimmertür mich aus dem Bad holte. Fragen wer dort war konnte ich nicht - ich hatte den ganzen Mund voller Schaum mit Pfefferminzgeschmack. Es war Shane, dem ich mit der Zahnbürste in der Hand aufmachte, und sein Gesicht war sehr undurchschaubar.
    "Shara, entschuldige, aber musst du dir was ansehen. Es ist nichts mit Jack", fügte er ungefragt hinzu, wodurch mir eine unnötige Schrecksekunde erspart blieb.
    Ich lief zurück ins Bad und spülte mir rasch den Mund aus. Ich war barfuß und trug nur meinen BH und Jeans, Shane nahm eine Bluse vom Sofa, ich zog sie im Gehen über. Er führte mich in Andreas' Arbeitszimmer, wo er mit Ciaran vor dem Schreibtisch mit den Monitoren gesessen hatte - in einem hatte ich ja schon den Priester in seinem Zimmer beobachtet. Ich sah Ciaran fragend an, er deutete auf den Bildschirm unten links. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich den Bildausschnitt zuordnen konnte: Er zeigte eine halbe Fahrspur der Via della Conciliazione, dazu den Bürgersteig und das große Tor vor dem Hof des grauen Hauses, die Kamera schien auf der Mauer angebracht zu sein. Ein Paar schlenderte Arm in Arm vorbei, ein

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