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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ist das Problem, tief, tief, tief, kilometertief, so tief, dass das Licht nicht bis zum Grund dringt, wo lauter glühende radioaktive Fischmonster herumschwimmen, aber wenn man erst so tief gesunken ist, ist man sowieso schon tot, aber das ist auch keine so beruhigende Aussicht, oder?«
    »Wie?«, fragte Stefan.
    »Das Meer. Ich kann es nicht leiden. Ich kann es wirklich überhaupt gar nicht leiden. Es ist so tief, so elendig tief. Und man sieht nicht einmal, was drin ist.«
    Stefan sagte: »Huh. Wir fahren.«
    »Ich weiß, dass wir fahren. Ich spüre, wie das Flugzeug rollt. Ich lieg ja nicht im Koma. Ich weiß, dass wir auf die Startbahn rollen, abheben und direkt auf den Ozean zufliegen.«
    »Wahrscheinlich landen wir ja nicht im Wasser«, meinte Stefan.
    »Wahrscheinlich? Wahrscheinlich landen wir nicht im Wasser? Wahrscheinlich? So drückst du das aus?«
    Die Stewardess begann genau in diesem Moment, die Sicherheitsvorkehrungen zu erklären. Und welchen Teil mochte Mack besonders? Na klar, den mit der Schwimmweste unter dem Sitz. Nicht sehr hilfreich, das alles.
    »Ja ja, ist alles in bester Ordnung, solange ich diese dumme gelbe Rettungsweste umhabe und in diese bekloppte Tröte blase, und dann treibe ich auf dem riesigen, weiten, tiefen, kalten Ozean und ertrinke nicht sofort, was bestimmt eine tolle Sache ist, denn dann haben die Haie genug Zeit, mich aufzuspüren und mich Stück für Stück aufzufressen, dann beißen sie meinen Fuß ab, ich schreie, und dann reißen sie auch noch meinen Hintern ab und dann …«
    Stefan sagte: »Entschuldige, Kumpel.«
    »Warum?«, kreischte Mack, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. »Entschuldige wofür?«
    Stefan verpasste Mack einen Kinnhaken. Es war nicht annähernd der härteste Schlag, den Stefan im Programm hatte. Es war eher ein freundschaftlicher Klaps ins Gesicht.
    Trotzdem knickte Macks Kopf ab, sein Blick verschwamm und der endlose Panik-Blabberstrom brach ab.
    »Danke«, sagte die dicke Frau. »Das war bitter nötig.«
    Das Flugzeug war in der Luft, bevor Mack wieder zu Bewusstsein kam.
    »He, du hast mich geschlagen!«
    »Du steht unter meinem Schutz, Mack. Ich kann nicht zulassen, dass du ausrastest.«
    Mack befühlte sein Kinn. Die Kinnlade schien noch dran zu sein, wenn auch in einem leicht schiefen Winkel.
    Mack sah aus Stefans Fenster. Er sah das hell erleuchtete Los Angeles. Und das unheimliche Schwarz – dort, wo das Land aufhörte und der Ozean begann.
    Er schloss die Augen und umklammerte die Armlehnen.
    Wie lange er so dasaß, wie erstarrt, konnte er nicht sagen. Irgendwann schlief er ein. Auch im Schlaf hielt er die Armlehnen umklammert.
    Er wachte hungrig auf und sah eine Art Essen auf dem Klapptischchen stehen. Stefan langte schon zu.
    »Du hast gestöhnt«, sagte Stefan.
    »Und was habe ich gestöhnt?«
    »Dass wir sterben«, antwortete Stefan und kaute an einem Fleischstück. »Immer wieder hast du gestöhnt, wir würden sterben.«
    »Was ist mit der Frau, die neben mir saß?«, fragte Mack.
    »Sie hat einen anderen Sitzplatz gefunden.«
    Mack war das ein bisschen peinlich. Aber nicht allzu sehr. Der Bildschirm in der Sitzlehne vor ihm zeigte eine Karte mit dem Standort des Flugzeugs. Los Angeles lag weit hinter ihnen. Sydney war näher gerückt, aber noch immer weit weg.
    »Wie soll ich das schaffen?«, fragte sich Mack laut. »Ich bin doch kein Held.«
    »Huh«, stimmte Stefan zu.
    »Wenn wir in Australien angekommen sind, dreh ich um und flieg nach Hause.«
    »Über den Ozean?«
    »Ach ja, stimmt«, entgegnete Mack frustriert.
    »Ich hab mir einen Film angeschaut«, sagte Stefan. »Such dir doch auch einen aus, das lenkt ab.«
    Also sah sich Mack mehrere Filme an und umklammerte dabei die Armlehnen, bis seine Finger taub waren und seine Arme wehtaten. Er aß auch ein wenig. Das Butterhörnchen war lecker.
    Er schlief wieder ein. Und dieses Mal stöhnte er nicht über das Sterben. Er stöhnte zwar, prophezeite dabei aber nicht mehr den kurz bevorstehenden Untergang.
    Er wachte auf, als Stefan ihm ein » Hey! « ins Ohr schrie.
    »Was ist? Was?«
    Mack merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Alle Passagiere auf seiner Seite des Flugzeugs sahen aus dem Fenster, zeigten auf etwas und murmelten dazu.
    »Whoa«, sagte Stefan.
    Mack wollte nicht aus dem Fenster schauen, denn wenn er es tat, würde er womöglich den tiefen schwarzen Ozean erblicken oder eine riesige schwarze Fläche anstelle des tiefen schwarzen Ozeans. Er musste aber

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