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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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mit solch schockierender Geschwindigkeit bewegen konnte.
    Mack spurtete los. Jarrah, Xiao und Dietmar reagierten ähnlich schnell wie Mack. Aber eigentlich konnte niemand an Mack heranreichen, wenn es um Schläger-Ausweichmanöver ging. Und Stefan hatte nun mal überhaupt keine Erfahrung im Davonlaufen.
    Es geschah also Folgendes: Mack hetzte auf die Lücke zwischen Thors Baumstammbeinen zu. Er kam glatt vorbei und flog etwa mit Schallgeschwindigkeit über den polierten Steinboden; da merkte er, dass Xiao, Jarrah und Dietmar kollidiert waren, als sie versucht hatten, sich durchzuquetschen.
    Und Stefan stand immer noch da. Er hatte es einfach nicht raus mit dem panischen Fliehen.
    Und Fenrir flog durch die Luft.
    Also schrie Mack: »Pass auf!«
    Stefan duckte sich unter Fenrirs haarigem Bauch; der Wolf segelte über ihn hinweg und rammte sein Herrchen, das mit ängstlicher Götterstimme rief: »Fenrir, aus! Fenrir, sitz!«
    Der Wolf, der Gott, die drei Kinder – also gut, zwei Kinder und ein Drache, der als Kind durchging – knäuelten sich zu einer großen Kugel aus Hirschleder, Fell, Schwert und verdrehten Gliedern zusammen.
    Jarrah rappelte sich zuerst wieder auf. Sie riss Dietmar hoch und hastete auf Mack zu. Stefan sprang auf Fenrirs Rücken, ließ sich auf der anderen Seite herunterrollen, wich dem wütenden Griff des überwältigten Thor aus und landete – mit einem breiten Grinsen – auf der sicheren Seite.
    Nur Xiao saß noch in der Falle. Sie war unter Fenrirs Schulter eingeklemmt.
    Macks Instinkt befahl ihm, nur bloß weiterzurennen. Aber in diesem furchtbaren Moment wurde ihm die schreckliche Wahrheit bewusst: Es hieß die Fabelhaften Zwölf. Nicht die Fabelhaften Elf. Oder Zehn. Oder irgendeine kleinere Zahl.
    Sie waren wie die Drei Musketiere, nur würden es in ihrem Fall Zwölf Musketiere sein. Statt Alle-für-einen-und-einer-für-alle mal drei würde es also Alle-für-einen-und-einer-für-alle mal zwölf sein – das hieß, sie durften niemanden verlieren. Nicht Xiao, nicht Jarrah, nicht Dietmar. Nicht einmal den Verräter Valin. Und das hinzubekommen, würde richtig schwierig werden.
    Und noch etwas wurde ihm klar. Auch er war einer der Fabelhaften Zwölf, auch er war unentbehrlich. Stefan dagegen …
    »Stefan! Hol Xiao!«, schrie Mack.
    Stefan drehte auf den Fersen um und rannte zurück zum Gott-Wolf-Knäuel.
    Stefan griff nicht nach Xiaos ausgestreckter Hand. Stattdessen packte er Thors Schwert.
    Er zog. Und zog. Mit aller Kraft.
    Thor war fast fünf Meter groß. Sein Schwert war zwei Meter lang – länger als Stefan – und bestand nicht aus irgendeinem leichten weltraumtechnologischen Polymer. Es war ganz altmodisch aus Stahl und Gold und Bronze und anderen schweren Sachen gemacht.
    Stefan war stark. Aber nicht gottstark. Er schaffte es, das Schwert zu ziehen, aber danach konnte er es nur über den Boden schleifen.
    »Huh«, bemerkte Stefan.
    Zum Glück hatte Jarrah eine intelligentere Bemerkung auf Lager. Sie sagte: » Esk-ma belast! «
    Und Stefan begann zu wachsen.

29
    S tefan begann zu wachsen. Aber das geschah nicht besonders schnell. Schneller entwirrten sich Fenrir und Thor. Xiao schlüpfte unbemerkt unter ihnen hervor. Stefan mit Thors Schwert hatte ihr die Show gestohlen.
    Und jetzt schleifte Stefan das Schwert über den Boden. Die Spitze hinterließ einen Kratzer.
    Thor warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Du willst Thors Schwert schwingen? Wohl kaum, Jüngelchen.«
    Stefan näherte sich soeben der Zweimetermarke. Also war er nun fast so groß wie das Schwert. Aber noch weit davon entfernt, es Ninja-mäßig schwingen zu können.
    Thor wickelte seine Riesenfaust um Stefans Hals.
    »Halt!«, schrie Mack. »Moment mal! Ich dachte, Sie lieben den Kampf. Ich dachte, so gehört es sich für den Asgard.«
    Thor besah sich Stefan, der inzwischen keine Bodenberührung mehr hatte und immer noch das Schwert herunterhängen ließ. »Ich soll mit diesem Kind kämpfen?«
    Thor lachte erneut, und dieses Mal stimmte Fenrir ein. Man würde normalerweise nicht denken, dass Wölfe lachen können. Und normalerweise läge man damit ganz richtig. Was Fenrir von sich gab, war eine Art Schnaufen und Keuchen, das man für Lachen halten, das aber gut und gern auch Asthma sein konnte.
    »Sehen Sie doch! Er wächst!«, sagte Mack. »Wenn Sie ihn jetzt nicht töten, ist er bald groß genug, um es mit Ihnen aufzunehmen.«
    Thor besah sich Stefan nochmals. Er wog ihn in der Hand und nickte gedankenvoll.

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