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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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- auch wenn er nicht einmal eine grobe Vorstellung davon hatte, was ihnen wohl vorschweben mochte. Wahrscheinlich irgendetwas mit roher Gewalt, schließlich konnten sie nicht in der Art und Weise auf die Computersysteme zugreifen wie er. Er hatte sich danach nicht erkundigt, und hätte er es doch getan, so hätten sie es ihm wahrscheinlich ohnehin nicht erzählt - ebenso wie er selbst nicht, wenn man ihn danach gefragt hätte. Nicht einmal Herlander hatte er erzählt, was er vorhatte.
    Er setzte sich an seinen Schreibtisch und gab seinen Zugangscode ein. Flackernd erwachte das Display zum Leben, und unwillkürlich lächelte Jack, als er den Chip aus der Tasche zog und einrasten ließ.
    Zwei Minuten saß Lajos schon am Tisch und hatte auch bereits eine Speisekarte erhalten, als seine ›Verstärkung‹ das Diner betrat. Wenigstens waren die drei in der Lage, einfachen Anweisungen zu folgen! Er vermutete, die Zeitspanne habe ausgereicht, dass niemand ihr Eintreten mit dem seinen in Verbindung brächte. Um diese Tageszeit war im Turner's immer einiges los.
    Die meisten Tische waren besetzt, doch von Irvines Tisch aus gesehen genau am anderen Ende des Raumes gab es noch eine freie Nische. Dort ließen sich Bardasanos ›Spezialisten‹ auf die Sitze gleiten.
    Lajos musste sich sehr zusammenreißen, nicht gequält das Gesicht zu verziehen. Hatten diese drei Komiker da überhaupt eine Ausbildung erhalten? Es fing schon damit an, dass dieses Trio aus zwei Männern und einer Frau bestand - und die Frau saß den beiden Männern am Tisch gegenüber. Wahrscheinlich war das die natürliche Folge irgendeiner Art Hackordnung zwischen den dreien. Aber wenn eine solche Gruppenkonstellation, rein nach dem Geschlecht beurteilt, auch gewiss nicht beispiellos war, so war sie doch zumindest ungewöhnlich genug, um die Aufmerksamkeit eines jeden zu erregen, der sich in diesem Geschäft wirklich auskannte.
    Und ... na bitte: Durch die Augenbrauen hindurch bemerkte er, wie sich der stämmige Kellner von dem Trio abwandte - er hatte ihnen gerade die Speisekarten bringen wollen. Stattdessen blickte er kurz zu diesem anderen Kerl hinüber, von dem sich Lajos sicher war, er sei ein Ballroom-Agent.
    Der Bursche saß auf einem Hocker am Tresen. Lajos konnte ihn nicht richtig sehen, dafür hätte er den Kopf ein wenig zur Seite drehen müssen. Er beschloss gerade, dieses Risiko einzugehen, schließlich war es nicht gerade sonderlich wahrscheinlich, dass ...
    Noch nie im Leben hatte Lajos Irvine irgendetwas noch mehr überrascht: Schon saß der Bursche nicht mehr auf seinem Hocker, und in seiner Hand ...
    Eine Waffe!
    Irvine duckte sich unter den Tisch. Als er schließlich unten angekommen war, da war die ganze Sache schon vorbei. Lajos lag auf den Knien und betrachtete schockiert das Blutbad.
    In dem Augenblick, da diese drei Neuankömmlinge Platz nahmen, wusste Anton schon genau, was geschehen würde. Victor musste sie beim Hereinkommen gesehen haben, genauso augenblicklich und sicher, wie das bei Zilwicki der Fall gewesen war. Und er würde auch die gleichen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Ein Agent mochte ja ein einfacher Spion sein. Drei davon, vor allem wenn sie derart auffällig gemeinsam auftraten, bedeuteten zweifellos, dass ein vernichtender Schlag unmittelbar bevorstand. Bald würde der Hammer auf sie herabkommen. Irgendetwas war durchgesickert. Irgendwie, irgendwo - wer wusste das schon? -, aber irgendetwas war eindeutig durchgesickert.
    Cachats Philosophie in solchen Fällen war es, immer auf die Hand zu schießen, die besagten Hammer festhielt, bevor dieser sein Ziel erreichte. Er hatte nur den unausweichlichen psychologischen Moment abgewartet, in dem selbst der erfahrenste und hartgesottenste Soldat das angenehme Gefühl empfand, sich in einen Sessel sinken lassen zu können, und sich eine Winzigkeit entspannte.
    Victor Cachat diese zeitliche ›Winzigkeit‹ zuzugestehen war in etwa so, als gestehe man einem großen weißen Hai ›einen winzigen Bissen‹ zu.
    Anton versuchte nicht einmal mitzumischen. Im Vergleich zu Cachat war er hier völlig deklassiert, ebenso wie das im Umkehrzug in gleicher Weise für den Haveniten galt, wenn es darum ging, die Software von irgendwelchen Sicherheitseinrichtungen zu manipulieren. Anton wäre seinem Kameraden hier nur im Weg. Stattdessen aktivierte er den Störsender, den er stets bei sich trug. Wenn die drei, die gerade hereingekommen waren, irgendwelche Aufzeichnungsgeräte bei sich trugen,

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