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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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würde jetzt kein einziges davon noch seine Aufgabe erfüllen.
    Die Frau wurde Victors erstes Opfer. Ihre Sitzposition hatte ihn dazu gebracht, sie für die Anführerin der kleinen Gruppe zu halten. Zwei Schüsse in den Kopf, ohne sich vorher mit einem Schuss in die Körpermitte aufzuhalten. So etwas war nur nützlich, wenn sich die Zielperson noch auf den Beinen befand, vor allem mit einer so kleinen Waffe wie der Kettridge. Aber bei jemandem, der an einem Tisch saß, wäre es vermutlich eher Zeitverschwendung.
    Dann verpasste er auch den beiden Männern je zwei Schüsse. Anschließend durchquerte er in großen Schritten den Raum und schoss noch einmal auf jeden Einzelnen von ihnen. Nur jeweils ein einziger Schuss, und Victor nahm sich einen zusätzlichen Sekundenbruchteil Zeit sicherzugehen, dass diese Schüsse auch wirklich tödlich waren. Vermutlich war das unnötig, schließlich waren sie höchstwahrscheinlich ohnehin schon tot. Aber Cachat war ein strenger Verfechter der Regel: Wenn etwas wert ist, getan zu werden, dann ist es auch wert, es richtig zu tun.
    Schließlich stellte er sich neben die Tür. Damit verhinderte er zum einen, dass irgendjemand den Raum verließ, zum anderen konnte er auf diese Weise jeden einzelnen Gast im Diner genau im Auge behalten, sodass er ...
    »Ich werde jeden, der jetzt versucht, sein Com zu benutzen - jeden, der so ein Teil auch nur in die Hand nimmt - augenblicklich erschießen. Bleiben Sie einfach ruhig sitzen. Jeder, der jetzt noch am Leben ist, befindet sich nicht in Gefahr.«
    Das war natürlich nicht ganz richtig. Als Victor auf den Mann wies, der unter dem Tisch kauerte, hatte Anton ihn schon erreicht. Er griff nach ihm, packte ihn am Kragen und riss ihn hoch.
    »Sie kommen mir leider ein bisschen verdächtig vor«, sagte er sanft. »Sie haben sich etwas zu früh geduckt.«
    Jack hatte den Chip zwar schon vor einigen Tagen vorbereitet, aber es gab in den elektronischen Systemen des Centers entschieden zu viele nach dem Zufallsprinzip ausgeführte Sicherheitsüberprüfungen, als dass er es hätte riskieren können, das von ihm Vorbereitete früher herunterzuladen als unbedingt erforderlich. Doch wenn der Zeitpunkt erst einmal gekommen wäre, würde die Hölle losbrechen: Sorgfältig aufeinander abgestimmte Nachrichten - und computergesteuerte Sabotageakte - würden in alle Richtungen losrasen. Anfangen würden sie genau hier im Center, würden in die Datenbanken der Computer eindringen, entscheidende Molekularschaltungen in Schlacke verwandeln und sich dann daranmachen, in die Systeme des Ausschusses für Langfristige Planung vorzustoßen. Jack bezweifelte zwar, dass sie allzu tief vordringen könnten, doch er mochte sich auch täuschen. Simões und er hatten den Sachverstand des Hyperphysikers mit McBrydes Wissen über die Sicherheitssysteme miteinander kombiniert, als sie diesen Angriff vorbereiteten, also bestand zumindest eine ernstzunehmende Chance, dass es ihnen gelingen würde, echten Schaden anzurichten, bevor ihre elektronischen Helfershelfer schließlich doch besiegt würden. In der Zwischenzeit würde das Hauptausführungsprogramm von einem Hochsicherheitssystem zum nächsten übertragen und dort neu gebootet, und dabei würde es so viel Verwüstung anrichten, wie es nur möglich war. Da der Angriff so tief aus dem Innersten des Systems erfolgte, würden die Programmkopien höchstwahrscheinlich ungleich mehr Chaos und Verwirrung stiften - vom angerichteten Schaden ganz zu schweigen -, als die Kollegen von der Cyber-Sicherheit sich in ihren schlimmsten Albträumen ausmalen könnten.
    Und während das alles geschah, würden hektische Meldungen das System regelrecht überfluten: Verzweifelt würde man versuchen, McBrydes Vorgesetzte darüber zu informieren, dass Simões wie ein Wahnsinniger versuchte, das Alignment für das zu strafen, was es seiner Tochter und auch ihm selbst angetan hatte. Sorgsam hatten sie beide es darauf angelegt, den Eindruck zu erwecken, McBryde persönlich verfolge Simões ... und dass sie beide geradewegs auf Mendel zuhielten, wo Simões einen selbstmörderischen Angriff auf die Hauptstadt beabsichtigte.
    Das wäre natürlich der letzte Feinschliff - und zugleich auch die perfekte Tarnung für ihre Flucht. Denn Jack McBryde, der furchtlose Beschützer des Alignments, würde den Wahnsinnigen, der ihm zum Freund geworden war, persönlich aufhalten, indem er dessen mit Sprengsätzen geradezu überladenen Luftwagen kurz vor dem Luftraum der

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