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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Aura.
    Natürlich war genau das auch der Grund, weswegen Hansen und seine Gruppe - und ganz gewiss David Pritchard - so entschlossen waren, hier unbedingt Nuklearsprengsätze zu verwenden. Nicht nur, dass sie alle fest von einem uralten Zorn erfasst waren, der schon seit Jahrhunderten gärte: Nachdem Anton und Victor ihnen berichtet hatten, Mesa plane die Zerstörung von Torch, war dieser Zorn noch gewaltig angefacht worden. Wenn man es kurz und prägnant ausdrücken wollte, dann ließ sich die Einstellung von Hansen und seinen Leuten folgendermaßen zusammenfassen: Also wollen die Skorpione die harte Tour fahren, ja? Kein Problem. Dann also die harte Tour!
    Ihnen war klar, wenn sie ausgerechnet auf Mesa einen Nuklearsprengsatz zündeten, stellte das eine gewaltige Steigerung des ohnehin schon mörderischen Kampfes zwischen den Sklaven und ihren Schöpfern dar. Tatsächlich war das eine Steigerung um ganze Größenordnungen! Natürlich galt das Gleiche auch für die Pläne besagter Sklavenhalter, gegen den Eridanus-Erlass zu verstoßen. Doch wenigstens ein einziges Mal wären die Sklaven diejenigen, die als Erste zugeschlagen hätten.
    Zilwicki zweifelte ernstlich daran, dass diese Vorgehensweise wirklich weise sei. Selbst für Victor galt das, wenngleich nicht in so ausgeprägtem Maße wie bei Anton. Doch dieser ewige Kampf hatte seine eigene Dynamik, die in bestimmten Augenblicken, an bestimmten Orten, schlichtweg dazu führte, dass jegliche Vorsicht in den Wind geschrieben wurde. Und Anton vermutete, ein solcher Augenblick stehe unmittelbar bevor.
    Als er zu seiner Linken etwas rascheln hörte, blieb Anton abrupt stehen und drehte sich herum. Es war eine reine Reflexhandlung, um jedem, der vielleicht in Erwägung zog, ihn anzugreifen, deutlich zu machen, ein solches Vorgehen wäre in höchstem Maße unklug.
    Vielleicht war es einfach unvermeidbar. Vielleicht hätte es sogar einen gewissen Nutzen. Anton gab sich nicht der Hoffnung hin, man könne die Leute, die hinter diesem ganzen Plan des ›Mesanischen Alignments‹ standen, irgendwie dazu bewegen, Vernunft anzunehmen. Alleine schon die Informationen, die McBryde ihnen bislang hatte zukommen lassen, zeigten äußerst deutlich, dass diese Leute, so groß auch ihr Intellekt und ihr Scharfsinn sein mochten, bereits vor Jahrhunderten jegliche Vernunft aufgegeben hatten. Aber vielleicht ließen sie sich ja einschüchtern, in der gleichen, primitiven Art und Weise, in der Anton jetzt, in diesem Augenblick, den Fremden einzuschüchtern versuchte, der irgendwo in der Dunkelheit dieses Tunnels lauerte.
    Wahrscheinlich nicht. Höchstwahrscheinlich nicht. Aber einen Versuch war es trotzdem wert, oder?
    Doch nichts von alledem brachte ihn letztendlich doch dazu, eine Entscheidung zu treffen. Es war keinen Deut anspruchsvoller als die Impulse, die Hansen und Pritchard und all ihre Leute antrieben. Die Leute vom Mesanischen Alignment und deren Manpower-Handlanger waren schließlich die gleiche Leute, die eine von Antons Töchtern entführt und die andere zu ermorden versucht hatten, und ebenso seine Frau - und auch ihn selbst, aber das verübelte er ihnen kaum -, und nun versuchten sie erneut, seine Tochter umzubringen.
    Zur Hölle damit! Lasst sie brennen!
    Sie hatten bereits beschlossen, dass Anton seine letzte Nacht auf Mesa in der konspirativen Wohnung von Victor und Yana verbringen sollte. Das barg natürlich ein gewisses Risiko, aber es war immer noch besser, als ihrem ohnehin schon komplizierten Zeitplan für den morgigen Tag noch weitere Komplikationen hinzuzufügen, indem sie sich zunächst einmal wieder treffen mussten.
    Seine beiden Gefährten waren dort, als er eintraf. Sie saßen am gleichen Küchentisch, an dem sie alle schon so viele Stunden verbracht hatten.
    »Du siehst nachdenklich aus«, bemerkte Victor. »Macht dir irgendetwas Sorgen?«
    Er hängte die Jacke, mit der er sich gegen die Kälte geschützt hatte, über einen der Stühle. »Nein«, antwortete er.
    Spät an diesem Abend traf Lajos eine Entscheidung. So sehr er auch davor zurückschreckte, dieses Risiko einzugehen, er glaubte keine Wahl zu haben. Er musste Bardasano davon berichten.
    Morgen, ganz früh am Tag. Er würde beachtliches Überzeugungsvermögen aufwenden müssen, um an Bardasanos Gehilfen und Beratern vorbeizukommen, schließlich gehörte er nicht zu den Leuten, mit denen sie regelmäßig in Kontakt stand. Und es mitten in der Nacht zu versuchen wäre höchstwahrscheinlich

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