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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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rationalisieren. Wie soll man denn in der Zeit, die einem bleibt, diesen ganzen Zinnober hinter sich bringen, wenn es sich um eine echte Notsituation handelt? Das ist doch einfach dämlich, also wirklich ...
    Der Gedanke brach mitten im Satz ab, als eine Frau mit auffallend gewagten Tätowierungen gemeinsam mit drei ihrer persönlichen Adjutanten im Blickfeld des Sensors auftauchte, den McBryde auf den Haupteingang des Centers ausgerichtet hatte. Er sah, wie der uniformierte Sergeant sofort aufsprang, als er Isabel Bardasano erkannte, und stieß einen leisen Fluch aus.
    Es bleibt noch Zeit, sagte er sich selbst. Sie braucht gut sechs Minuten, um von dort aus mein Büro zu erreichen, selbst wenn sie den Hochgeschwindigkeits-Aufzug nimmt. Und wahrscheinlich kann ich das Ganze noch ein bisschen verlangsamen ...
    »Gott sei Dank«, sagte Carl Hansen, als Victor und Anton aus dem Gebäude traten. Als sie die beiden Frauen in deren Begleitung sahen, legten sie die Stirn in Falten. »Wer sind die denn?«
    »Ist im Augenblick egal. Die kommen mit. Irgendetwas ist schiefgelaufen.«
    Yana kletterte von der Ladefläche des Lieferwagens. »Dass irgendetwas schiefgelaufen ist, kann man wohl laut sagen.« Mit dem Daumen deutete sie hinter sich. »Unser Passagier da hinten hat vor kurzem einen Anruf bekommen von Jenem, ›Der Nicht Genannt Werden Darf‹. Man ist ihm auf die Schliche gekommen, und jetzt ist er im Center gefangen, und ...«
    Victor nickte. »Er wird sich umbringen. Ein wirklich guter Mann.«
    Yanas Grinsen hätte einem Raubtier gut zu Gesicht gestanden. »Oh, er wird nicht alleine den Abgang machen, Victor. Bei weitem nicht.«
    Das war eine der seltenen Gelegenheiten, in denen Anton erlebte, wie Victor Cachat vor Erstaunen die Augenbrauen hob. An sich wäre ihn das ein Lachen wert gewesen, doch im Augenblick hatten sie entschieden zu viel herauszufinden und zu entscheiden.
    »Wenn er das Gamma Center in die Luft jagt, sollten wir Cary Bescheid sagen, damit er noch abwartet und das Buenaventura genau zum gleichen Zeitpunkt sprengt. Wenn wir Glück haben, denken die Mesaner dann, diese beiden Angriffe wären von Anfang an koordiniert gewesen.«
    Die Vorstellung, der Sprengsatz, der im Untergeschoss des Buenaventura verborgen war, solle schon so früh an einem Samstagmorgen gezündet werden, erleichterte ihn ein wenig. Der Turm selbst stand praktisch leer, und er befand sich auf einem alten Industriegebiet, das ebenfalls fast verlassen war. Natürlich würde es einige Verluste geben, doch auf diese Weise ließen sie sich wenigstens auf ein Minimum beschränken.
    Bedauerlicherweise - von Antons Warte aus betrachtet - konnten sie auf die Explosion nicht einfach ganz verzichten. Die Zerstörung des Buenaventura war der Schlüssel ihrer gesamten, gefälschten Flucht-Aufzeichnungen - und die würden sie jetzt vermutlich dringender benötigen denn je.
    Doch es hatte jetzt überhaupt keinen Sinn mehr, die Explosion im Sportstadium auszulösen. Zum einen, weil David Pritchard durchaus den Tod finden konnte, wenn McBryde das nahegelegene Gamma Center sprengte. Zum anderen: Was hatte es denn überhaupt noch für einen Sinn? Davids Bombe würde nicht annähend so viel Schaden anrichten wie die Maßnahmen, die McBryde ergreifen wollte.
    Carl gab schon die neuen Anweisungen an Cary ein. »Okay, das wäre erledigt«, sagte er kurz darauf. »Was kommt als Nächstes?«
    »Schick Anweisungen an Karen und David. Sag ihnen, sie sollen verdammt noch mal zusehen, dass sie da wegkommen und dann abtauchen. Wenn sie jetzt in ihrem Versteck verschwinden, dann haben sie eine anständige Chance, der großen Fahndung zu entgehen, die schon bald beginnen wird. Und es wird eine verdammt groß angelegte Fahndung werden.«
    Hansens Miene wirkte ein wenig angespannt, doch er gab rasch und sicher die entsprechenden Befehle ein.
    »Und was ist mit mir, Anton?«, fragte er leise.
    »Du wirst mit uns kommen müssen, Carl. Das lässt sich jetzt nicht mehr vermeiden.«
    Hansen schüttelte den Kopf. »Nein. Ich lasse meine Leute auf Mesa nicht im Stich.«
    Anton setzte eine entschlossene Miene auf. »Carl, wenn du mit der Flucht wartest, bis wir zur Hali Sowle aufgebrochen sind, hast du praktisch überhaupt keine Chance mehr, nicht entdeckt zu werden.«
    »Das verstehe ich. Aber ich werde trotzdem nicht mitkommen.«
    »Lass es gut sein, Anton«, meldete sich Victor zu Wort. »Er ist schon groß, und es ist seine eigene Entscheidung - und ich an seiner Stelle

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