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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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euer Gewimmer nicht mehr ertragen - ihr könnt mich mal! Ihr könnt mich mal! Ich werde diese Bombe jetzt zünden!«
    Bardasano drückte immer noch hektisch auf den Tasten ihres Minicomputers herum, als McBrydes Computer den letzten Freigabecode akzeptierte, den er eingegeben hatte. Nun fragte die Maschine nach einem weiteren. Der musste verbal eingegeben werden, und Stimmauthentifizierung war dabei unerlässlich.
    »›Verbrannte Erde‹«, sagte Jack sehr deutlich.
    »›Verbrannte Erde‹ bestätigt«, erwiderte eine emotionslose Computerstimme. »Alle Sequenzen erfolgreich eingegeben und bestätigt. Ausführung möglich. Wünschen Sie fortzufahren, Chief McBryde?«
    Jack McBryde warf einen letzten Blick auf die Personen in der Fahrstuhlkabine.
    Viel Glück, Herlander! Fast liebevoll dachte er an den gequälten Mann, der ihm zum Freund geworden war. Mach sie fertig! Für mich ... und für Francesca.
    Dann räusperte er sich.
    »›Verbrannte Erde‹ ausführen«, sagte Jack McBryde ruhig.

Kapitel 25
    Für die Einwohner der Stadt war es ein echter Glücksfall, dass sich das Gamma Center so tief unter der Oberfläche verbarg. Kein Teil des eigentlichen Gebäudes lag weniger als fünfzig Meter tief, ein Großteil noch ungleich tiefer - und den Nuklearsprengsatz, der durch den Befehl ›Verbrannte Erde‹ gezündet wurde, hatte man bewusst genau im Fundament des gewaltigen Komplexes verborgen.
    Die Leute, die seit Jahrhunderten das Mesanische Alignment anführten und auch das Gamma Center hatten bauen lassen, waren ganz anders als die halbverrückten Despoten aus längst vergangener Zeit, deren Reaktion auf ein echtes Desaster nur allzu oft darin bestanden hatte, rings um sich gleich die ganze Stadt in Schutt und Asche zu legen. ›Verbrannte Erde‹ war kein Selbstmordprogramm im üblichen Sinne des Wortes - obwohl es, wenn es aktiviert wurde, ohne jeden Zweifel jeden Einzelnen töten würde, der sich zu diesem Zeitpunkt im Center aufhielt.
    Doch der damit verfolgte Zweck war gänzlich rational, nicht emotional - und schon gar nicht hysterisch. ›Verbrannte Erde‹ war nicht darauf ausgelegt, Menschen zu töten, schon gar nicht die Menschen außerhalb des Centers, die einfach nur zufällig in der Stadt lebten. Das würde zwar auch geschehen, aber das war nur ein unerwünschter Nebeneffekt. Nein, die einzige Funktion von ›Verbrannte Erde‹ bestand darin, das Center selbst zu zerstören, so vollständig und gründlich, dass aus den zurückbleibenden Ruinen kein Gegner jemals auch nur das kleinste bisschen Information gewinnen könnte.
    Letztendlich war die Bombe auf gerichtete Sprengwirkung ausgerichtet - allerdings in gigantischem Maßstab. Man hatte sie eigens so konstruiert, dass sie dem Center selbst maximalen Schaden zufügte - und minimalen Schaden allem, was darüber hinausging.
    Und sie funktionierte auch ganz wie vorgesehen. Bedauerlicherweise kann man den von einer Fünfzig-Kilotonnen-Atombombe angerichteten Schaden nur dann als ›minimal‹ bezeichnen, selbst wenn sie noch so gerichtet sein mag, wenn man in den gleichen sonderbaren Maßstäben denkt wie die Leute, die sich damit beschäftigen, Atombomben zu entwickeln und zu bauen.
    Nach den Maßstäben eines jeden anderen war ›Verbrannte Erde‹ ein schlichtweg unvorstellbares Inferno.
    Die Explosion wurde erst drei Sekunden, nachdem McBryde die letzten Worte ausgesprochen hatte, ausgelöst, und während dieser drei Sekunden blieb den Sabotageprogrammen auf seinem Chip noch genug Zeit, sich über die Computer des Centers selbst hinaus zu verbreiten. Es waren zwar nicht allzu viele, längst nicht so viele, wie er ursprünglich geplant hatte, doch immer noch deutlich mehr, als sich die Cybersicherheits-Teams des Alignments jemals hätten vorstellen können. Vor allem nicht, wenn sie von der Innenseite des schützenden Firewalls aus verbreitet wurden. Und sie hatten auch nicht damit gerechnet, dass sie derart viele völlig gültige Zugangs- und Freigabecodes enthielten.
    Nachdem die erste Reihe des Netzwerks sich plötzlich deaktivierte, meldeten sich natürlich Überwachungsprogramme zu Wort, doch nicht rasch genug, um die recht beachtliche Zerstörung zu verhindern. Nur sehr wenige der wichtigsten Subsysteme entgingen dem Angriff gänzlich unbeschadet.
    Militärische Einrichtungen wurde von diesem Angriff deutlich weniger heftig betroffen, und das aus mehrerlei Gründen. Zum einen, weil das Militär selbstverständlich von Natur aus den Einsatz

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