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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vater. Wir können ihn das normale Schulungsprogramm durchlaufen lassen und schauen, wie er darauf reagiert. Er ist doch schon jetzt halb in die ›Zwiebel‹ eingeweiht, und wie ich gerade eben sagte, hat er Treue und Intelligenz unter Beweis gestellt - und dazu hat er noch Initiative gezeigt. Wenn er mit dem zurechtkommt, was hier wirklich abläuft, dann könnte er uns, so denke ich, in Darius äußerst nützlich sein, nachdem wir so kurz davor stehen, Prometheus zu starten.«
    »Hmm.« Einige Momente lang dachte Albrecht angestrengt nach, dann nickte er. »Also gut, das verstehe ich. Mach nur.«
    »Gut. Und wenn du mich dann jetzt entschuldigen würdest«, Collin erhob sich, »es ist geplant, eine Gedenktafel für all die Opfer im Pine Valley Park aufzustellen. Heute Nachmittag soll im Rahmen einer öffentlichen Besprechung die zugehörige Skizze präsentiert werden - genau da, wo vorher der Kinder-Pavillon gestanden hat. Und« - sein Gesicht verzog sich, doch es war unverkennbar, dass es nichts mit den Schmerzen zu tun hatte, die Folge seines Heilungsprozesses waren - »ich habe den Kindern versprochen, dass wir uns das anschauen würden.«
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2011

April 1922 P.D.
    Kapitel 34
    Genau an der Kuppe der Andrew-Kurve brachte Brice die Gondel zum Stehen. »So, da wären wir.«
    Nancy Becker erhob sich aus ihrem Sitz, trat an das Fenster und drückte fast ihre Nase gegen die Scheibe. Das war nicht so albern, wie es vielleicht wirken mochte, denn es war ein echtes Fenster, kein Videoschirm. Dank verschiedener Schutzschilde konnte sie den Ausblick mit ihren eigenen Augen genießen und war nicht auf die elektronische Übermittlung irgendwelchen Bildmaterials angewiesen.
    Brice hatte sich gedacht, das könnte ihr gefallen. Er hatte die Fahrt so geplant, dass sie sich im Schatten befinden würden, wenn sie einträfen. Zusammen mit seinen verschiedenen Monden (von denen der kleinste und gewiss auch jüngste eben Parmley Station war) umrundete der Planet Ameta einen Unterriesen der Klasse F5, etwa fünfzig Prozent größer als die Sonne von Alterde. Sein Durchmesser war beinahe doppelt so groß, und er war fast um das Achtfache heller. Hätte sich die Achterbahngondel genau im direkten Sonnenlicht befunden, hätte Brice keine andere Wahl gehabt, als eben doch die Videoschirme zu verwenden. Selbst mit den Schutzschilden - die nicht gerade teuer gewesen waren, vom ›neuesten Stand der Technik‹ einmal ganz zu schweigen - wäre es einfach zu gefährlich gewesen, den Ausblick mit bloßem Auge zu genießen.
    Doch jetzt blieben ihnen noch beinahe zwei Stunden, bevor die Umlaufbahn um Ameta herum diesen Teil der Station wieder aus dem Schatten heraustragen würde.
    Brice stellte sich neben Nancy. Ganz Ameta war zu bewundern, mit all seinen Wolkenbändern und Ringen. Es schien dort jegliche nur erdenkliche Schattierung von Blau und Grün zu geben, und die weißen Bänder waren zahlreich genug, um allesamt deutlich erkennbar zu sein. Als Bonus - und das war recht ungewöhnlich - spähte gerade der Mond Hainuwele hinter der geschwungenen Oberfläche des Riesenplaneten unter ihnen hervor. Meistens war Brice von diesem Mond nicht gerade begeistert. Er war Ameta nahe genug, um deutlicher Gezeitenerwärmung unterworfen zu sein, und meist bot die fleckige, rot-gelb-orange gefärbte Oberfläche keinen sonderlich angenehmen Anblick. Doch dort, wo er sich im Augenblick befand, war der Mond weit genug entfernt, sodass die unschöneren Details nicht mehr auszumachen waren. Und über diese Entfernung hinweg betrachtet boten die hellen Farben des Mondes einen bemerkenswerten Kontrast zu den deutlich kühleren Farbtönen des Mutterplaneten.
    Selbst der Yamato-Nebel zeigt sich im Augenblick von seiner besten Seite. Es war, als hätte sich das ganze Universum dafür entschieden, Brice bei seinem wagemutigen, riskanten Vorhaben zu unterstützen. Er wusste natürlich, dass das bloß eine Einbildung war. Doch es sollte einfach stimmen!
    »Das ist wunderschön«, sagte Nancy leise.
    »Hab ich dir ja gesagt«, erwiderte Brice. Dann verbrachte er etwa eine Minute damit, sich Vorwürfe zu machen, weniger geschmeidig zu sein als jeglicher andere Mensch männlichen Geschlechts seit dem Aussterben des Homo erectus.
    Doch noch gab er nicht auf. Innerlich bebte Brice, doch noch verzagte er nicht. Monatelang hatte er diesen Feldzug geplant, und immer und immer wieder hatte er sich selbst

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