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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Aufnahmen von Irvines versteckten Sensoren identifiziert haben - nachdem sich der Rauch verzogen hatte. Es gibt keinen Hinweis darauf, Isabel könne sich auch nur vorgestellt haben, dass Jack mit Anton Zilwicki geredet hat! Oder dass sie einen Grund gehabt hätte, ihm etwas Derartiges auch nur zu unterstellen! Zu diesem Zeitpunkt wusste sie nur, dass einer ihrer ranghöchsten Sicherheitsoffiziere - ein Offizier mit einer makellosen Dienstakte, der für eine der drei wichtigsten Installationen auf ganz Mesa verantwortlich war - anscheinend beschlossen hat, Irvines Berichten eigenständig nachzugehen.
    Hinterher, nachdem wir nun wissen, was wir eben wissen, erscheint es uns natürlich ganz offensichtlich, dass sie ihn umgehend hätte festnehmen und eine ausgewachsene Ermittlung hätte einleiten müssen. Aber hinterher ist man immer schlauer, Vater. Weißt du, Vater, wäre Isabel noch am Leben, und würdest du jetzt vorschlagen, sie für ihr Handeln zu bestrafen, dann müsste ich darauf hinweisen, dass du dann nach allem, was recht und billig ist, auch mich bestrafen müsstest.«
    Einen Moment lang schauten Vater und Sohn einander fest in die Augen. Dann wandte Albrecht den Blick ab. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, und vielleicht murmelte er auch ›Wie der Vater, so der Sohn‹, doch weder Collin noch Benjamin waren sich da ganz sicher.
    Doch als er den Blick dann wieder auf seine Söhne richtete, wirkte er immer noch entschlossen und unnachgiebig.
    »Darf ich davon ausgehen, dass du nicht die Absicht hast, die Familie McBryde zu bestrafen?«, fragte er.
    »Ja. Wir haben keinerlei Grund zu der Annahme, sie seien in irgendeiner Weise in diese Geschehnisse verwickelt. Wirklich keinerlei Grund. Ach, wir haben sie natürlich verhört, und das gründlich. Es ist ganz offensichtlich, dass sie zutiefst verwirrt sind und um Jack trauern. Und sie gehen auch sofort in Abwehrhaltung. Ich denke, in gewisser Weise befinden sie sich noch in der Phase des Leugnens, aber auch das lässt sich wohl kaum vermeiden. Aber ich habe keinen Hinweis darauf gefunden, dass irgendeiner von ihnen über Jacks Pläne Bescheid wusste ... oder auch nur eine Ahnung hatte. Und wenn ich ehrlich sein darf: Ich bin mir wirklich sicher, dass Jack sie niemals in das Ganze hineingezogen hätte. Nicht bei etwas Derartigem, wie auch immer seine eigenen Motive nun auch ausgesehen haben mögen. Niemals hätte er seine Eltern, Zachariah oder seine Schwestern in Gefahr gebracht. Nie im Leben!«
    »Und Lathorous?«
    »Auch Steve scheint damit nichts zu tun gehabt zu haben - außer eben durch den Zufall. Und selbst dann nur ganz am Rande. Sicher, er war mit Jack befreundet, aber das gilt für viele Leute.« Collin verzog das Gesicht. »Ach verdammt, Vater, ich mochte Jack McBryde - ich mochte ihn wirklich richtig gerne. So ging es wohl den meisten Leuten.«
    »Also schlägst du vor, ihn ebenfalls nicht zu bestrafen?«
    »Ich werde einen Verweis aussprechen. Aber selbst der wird nicht allzu heftig ausfallen. Er dürfte Steve hinreichend weit aufrütteln, dass er sich die nächsten paar Jahre so vorsichtig bewegt, als müsse er über rohe Eier balancieren, aber der Verweis wird nicht ausreichen, um seine Karriere völlig zu ruinieren.«
    »Und was ist mit Irvine?«
    »Du weißt doch, Vater«, Collin gestattete sich ein schiefes Grinsen, »eigentlich ist der doch der einzige Lichtblick in der ganzen Sache. Er war uns von Anfang an völlig treu ergeben, und er war clever genug, um zu begreifen, dass da irgendetwas ablief, was so nicht hätte ablaufen sollen - selbst wenn er keine Ahnung hatte, was dieses ›Irgendetwas‹ nun wirklich war. Und er ist auch der Einzige, der seine Aufgabe völlig tadellos erfüllt hat.«
    »Also denkst du ...?«
    »Na ja, er möchte gerne im Außendienst eingesetzt werden, aber um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass das allzu bald geschehen wird.« Collin schüttelte den Kopf. »Er weiß zu viel über das, was passiert ist - vor allem jetzt, nach den ganzen Vernehmungen. Wir können ihn nicht in den Außendienst schicken und als Agenten einsetzen, der irgendeine Organisation unterwandern soll, solange ihm das alles noch durch den Kopf geht. Und für andere Aufgaben eignet sich sein Genotyp nun einmal nicht. Also habe ich mir gedacht, wir könnten ihn ganz in die Sache einweihen.«
    » Ganz?« Albrecht war sichtlich überrascht, und Collin zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin der Ansicht, dass das wirklich Sinn ergibt,

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