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Die Fährte der Toten

Die Fährte der Toten

Titel: Die Fährte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael White
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Damit du mir verrätst, wo du sie verscharrt hast? Du kannst mich mal.'
     
    'Lee Lee Lee...du musst noch so viel lernen. Du bist immer noch zu weich. Ja, deine kleine Schlampe habe ich entsorgt. Sie war nutzlos. Weißt du, sie hat um ihr Leben gebettelt. Wollte dich verkaufen für ihre lächerliche kleine Existenz. Etwas Exquisites wie dich. Einfach so verschleudern. Eine Frechheit. Als angemessene Strafe hat sie recht lang gelitten, bis sie endlich den Abgang machen durfte. Ihr Köpfchen macht sich gut in meiner Sammlung.'
     
    Rasender Hass brandet in Lees Innern auf, und sie hat Mühe sich zu beherrschen. Frank fährt fort.
     
    'Ich schweife ab. Immerhin bist du nur für einen kurzen Moment eingeknickt. Hast deine Lektion also gelernt. Ändert nur nichts daran, dass du mir was schuldig bist und ich diese Schuld jetzt einfordere. Was ich von dir will, ist ja nun nichts Weltbewegendes. Und das Beste an der Sache - du kannst es gleich hier und jetzt erledigen. Na, ist das nicht toll?'
     
    Fast glaubt sie sein meckerndes Lachen zu hören, und sie verflucht ihn im Geiste. Wie hat er bloß ihre Spur wiedergefunden?
     
    'Ein Deal hier in der Stadt? Wie dämlich ist das denn? Man scheißt nicht da wo man isst. Du erinnerst dich?'
     
    'Ausnahmen bestätigen die Regel, Kätzchen. Der Typ ist nur drei Nächte in der Stadt, und wir haben keine Zeit zu verlieren. Du wirst ihn dir schnappen, und ich werde dich in Ruhe lassen. Ich respektiere Dein Revier, aber diese eine Nummer wirst du durchziehen. Um der guten alten Zeiten Willen.'
     
    'Ich überlegs mir.'
     
    Schnaubend stößt Lee den Rauch ihrer Zigarette durch die Nasenlöcher aus. Fehlt nur ein Flammenstrahl, der das Handy röstet. Und das Arschloch am Ende gleich mit.
     
    'Nein.'
     
    Franks Tonfall ist nun eisig.
     
    ‘Du wirst dir gar nichts überlegen. Du hast mich bereits einmal sitzenlassen, damals, bei der Sache mit deinem Busenfreund. Ich hab dir das damals durchgehen lassen. Ein Fehler von mir, aber nicht mehr zu ändern. Nur mache ich nie den gleichen Fehler zweimal. Das solltest du wissen.
     
    Weshalb du diese Sache durchziehen wirst. Ansonsten komme ich vorbei und kümmere mich persönlich um unsere privaten Angelegenheiten. Und das wird dir ganz und gar nicht gefallen, denn die Spielregeln werde ich dann festlegen. Und nicht du. Verstanden?'
     
    Lees Antwort ist Schweigen, und so fährt Frank in einem fröhlichen Plauderton fort.
     
    'Ich werte die Tatsache, dass du mir keine Unflätigkeiten an den Kopf wirfst, einfach mal als Zustimmung. Ich schick dir die Unterlagen an dein Postfach.‘
     
    ‚Willst Du mir vielleicht vorab verraten, um was es eigentlich geht?‘
     
    ‚Klar, warum nicht. Es geht um den Boss von Sverkas. Der ist nämlich stinksauer auf dich. Und wird deshalb nicht damit aufhören, dir Leute vorbeizuschicken, die dich aus dem Verkehr ziehen sollen. Weshalb ich eigentlich dich umlegen sollte. Aber ich dachte mir, ich dreh den Spieß einfach mal um und mach reinen Tisch in dieser Angelegenheit. Nur werd ich mir nicht die Finger schmutzig machen. Das, meine Liebe, wirst Du hübsch selber machen. Denn du hast die Sauerei ja auch angerichtet.‘
     
    ‚Prima. Ganz toll. Irgendwelche besonderen Wünsche?‘
     
    ‚Wie du die Sache anstellst, ist mir egal. Ich wohn ja schließlich nicht da. Also, gutes Gelingen. Und immer dran denken - man sieht sich.'
     
    'Da kannst du dir - '
     
    Doch Frank hat schon aufgelegt, und Lee schafft es mit Mühe, ihr Handy nicht die Stufen hinunter zu feuern.
    So eine Scheiße! Sie hätte es sich denken können, dass da noch was kommt. Jetzt kann sie irgendwelche Mafia-Bosse ausknipsen. Gerade wo sie dachte, sie hätte endlich ein wenig Ruhe…
     
    Le e schluckt ihren Frust herunter und beginnt mit ihrer Sonnenbrille zu spielen. Ihrem Talisman aus einer Zeit, die ihr bereits so weit weg erscheint. Franks Abschiedsgeschenk. Eine Erinnerung an ihren ersten Hit. Kurzhaars Brille. Als Frank ihr das Ding in die Hand drückte, hatte sie ihn für einen senilen alten Knacker gehalten. Er hatte nur gelächelt. Langsam glaubt sie zu wissen warum. Es sind diese kleinen Dinge, die ihrer Art als Anker dienen, wenn die Zeit wie Sand durch die Finger rinnt. Sie blickt in die schwarzen spiegelnden Gläser, und kurz glaubt sie, Franks grinsendes Gesicht zu sehen, das sich in einen Totenschädel verwandelt. Am liebsten würde sie sich Frank selbst vornehmen, statt seine Drecksarbeit zu erledigen. Nur hat sie das

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