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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Gut. Nachdem ich mit Ms. Moreno gesprochen habe, kann ich sie ja bitten, mich zur Botschaft zu begleiten. Ich denke aber, dass eine promovierte Informatikerin keinen Sinn darin erkennen wird, in der Botschaft alles noch einmal zu wiederholen. Was meinen Sie Darr“?
    Die rötlichen Augenlieder des Agenten zuckten nervös. Ein Treffen in einem Cafe würde nicht die erforderliche Effizienz haben. Sollte eine Verhaftung Kirsten Morenos nötig werden, und davon ging Darr aus, würde sie sich dieser sehr wahrscheinlich entziehen wollen und unnötiges Aufsehen erregen. Zumal die Befugnisse des FBI auf europäischen Boden eingeschränkt sind. Auf französischem Boden war die Situation ungleich sensibler, denn das Verhältnis zwischen Frankreich und den USA war seit dem Irakkrieg schwierig geworden.
    „Wir werden Sie selbstverständlich begleiten, Sir. Kommen sie Baxley, wir müssen uns auf die neue Situation vorbereiten und einige Absprachen treffen“,, herrschte Darr seinen Kollegen an und verließ verärgert das Zimmer.
    „Williams, Sie werden mich hier vertreten und versuchen, etwas mehr über Ms. Moreno in Erfahrung zu bringen“, sagte Sheldon an seinen Stellvertreter gewandt.
    „Wenn Sie etwas Interessantes herausgefunden haben, möchte ich unverzüglich unterrichtet werden.“
    Er war gerade im Begriff das Büro zu verlassen, als er noch einmal innehielt.
    „Noch etwas. Schleppen Sie mir alles Brauchbare an, das mit diesem Nostradamus zu tun hat. Der Mann hat mich neugierig gemacht.“
    „Wird erledigt, Sir. Und, Sir… wegen des FBI. Ich hätte ja nie geahnt, dass die Agenten Sie unter Druck setzen würden. Es tut mir sehr leid, wenn ich Sie durch mein voreiliges Handeln in Schwierigkeiten gebracht habe.“
    Sheldon schaute seinen Stellvertreter durchdringend an. Er konnte Williams gut leiden, aber der junge Mann hatte noch viel zu lernen. Die heutige Situation sollte ihm als Lehrstunde in Erinnerung bleiben.
    „Sehen Sie Williams, das können Sie noch nicht wissen. Wenn das FBI eingeschaltet wird, sind auf der Stelle alle verdächtig, und eine gnadenlose Maschinerie wird in Gang gesetzt. Nicht selten wird dabei das Leben völlig Unschuldiger ruiniert. Wenn ich mit Ms. Moreno gesprochen habe, wird sich die Situation für uns hoffentlich entschärft haben.“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    3
    Das Bistro „Le Patron“ lag in der City von Calais und die Fahrt mit dem Taxi dauerte keine 15 Minuten. Kirsten hatte einen Tisch am Fenster des gut besuchten Bistros ergattert, trank Kaffee und beobachtete amüsiert das hektische Treiben vor dem Bistro. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein kleiner Flohmarkt, auf dem die Leute feilschten was das Zeug hielt.
    Die Musik eines Straßenmusikanten drang bis ins Cafe, und mischte sich mit den Gesprächen der Gäste. Am Nebentisch wurden gerade frische Baguettes serviert, deren verführerischer Duft Kirstens eigenen Hunger weckte.
    Im hinteren Bereich des Cafés befand sich eine lange Theke, an der sich weitere Gäste drängten. Kirsten bemerkte überrascht eindeutige Blicke, die ihr ein junger Mann zuwarf, während seine Freundin in ihrer Tasche kramte.
    Wieder so ein junger Bursche, der sich die Finger verbrennen will, dachte sie leichthin und musste grinsen. Es kam nicht selten vor, dass sich jüngere Männer für sie interessierten. Der Heißsporn deutete ihr lächeln offenbar falsch, und begann nun unverblümt mit ihr zu flirten.
    Die meisten schätzten Kirsten Anfang dreißig, was ihr mit ihren dreiundvierzig Jahren natürlich schmeichelte. Die Kindheit mit den Pflichten auf dem Hof ihrer Eltern hatte ihrer Figur gut getan, und Gewichtsprobleme waren ihr fremd. Dazu kam noch der Umstand dass sie zu den beneidenswerten Menschen gehörte, die sogar nach einer langen Nacht, frisch und munter aussahen. Schminke hatte sie nicht nötig. Bei seltenen Gelegenheiten hatte sie für Bill, ihrem Ex, ein wenig aufgetragen. Diese Episode lag inzwischen Monate zurück, die Zeiten vor dem Schminkspiegel damit ebenfalls.
    Sie dachte an Spock, ihren zweijährigen Schimmel und freute sich schon auf den morgigen Ausritt mit ihm. Das schlaue Pferd wieherte schon vom weiten, wenn Kirsten mit ihren kleinen Ford Ka auf den Hof gefahren kam Das war das Signal, endlich abschalten zu können. Ohne Zweifel liebte sie ihre Arbeit an der Uni. Die damit verbundene körperliche Passivität jedoch empfand sie als unerträglich. Dafür

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