Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
Vom Netzwerk:
wertlos für mich.« Er trat ihr in die Kniekehlen, sodass sie vor ihm niederging. Seine freie Hand griff nach dem Messer an seinem Gürtel, und er ließ die Schneide über ihre Kehle gleiten, gerade so fest, dass es wehtat, sie aber nicht verletzte.
    »Bitte nicht«, flüsterte sie erschrocken. Sie fühlte, wie sie zu zittern begann. Sie wollte nicht sterben und schon gar nicht durch die Hand dieses Schurken.
    »Ach, jetzt doch kleinlaut?«, knurrte der Ritter, doch er drehte die Klinge, so, dass nun die flache Seite ihre Haut berührte, ihre Schultern streichelte und ihren Rücken entlangglitt. Die Spitze fuhr unter den Stoff ihres Kleides. Ein Schnitt und die Verschnürung war durchtrennt. Das Kleid rutschte ihr von den Schultern und fiel zu Boden. Sie erstarrte. Nein, das durfte nicht passieren. Nicht ihr. Niemals! Und doch war ihr klar, dass sie nichts dagegen würde tun können. In diesem Moment ließ der Ritter sie los. Ihr wurde schwindelig, so wild klopfte ihr Herz, während der Ritter ihr Kleid aufhob und es genauestens untersuchte. Kraftlos blieb Margarethe liegen und beobachtete, wie der Mann mit seinem Messer den Saum ihres Kleides auftrennte.
    »Wo seid ihr, meine Hübschen?«, flüsterte er mit gierig blitzenden Augen. Als er merkte, dass sich in dem Kleid nicht befand, was er suchte, fixierte er Margarethe erneut und kam drohend näher.
    Margarethe kroch in eine Ecke des Raums und verschränkte die Arme vor ihrem Busen. Sie schloss die Augen. Dann spürte sie seine Hände. Er hob sie hoch wie eine Puppe, hieß sie, sich mit dem Gesicht zur Wand zu drehen, und begann, sie abzutasten. Suchend strichen seine Finger ihren Körper entlang, glitten zwischen ihre Beine, in ihre Wäsche und fanden doch nicht mehr als einen kleinen, silbernen Kreuzanhänger, den Margot ihr vor Jahren einmal geschenkt hatte und den sie seither stets trug. Seine Hand schloss sich um das Schmuckstück. Ein kleiner Ruck und das Schmuckstück befand sich in seinem Besitz.
    Er flüsterte in ihren Nacken, während er sie fest an sich drängte: »Ich bin sehr enttäuscht. Weißt du, mit diesen hübschen kleinen weißen Kugeln hättest du deinen Freund vielleicht retten können. Diesen Sedlic, meine ich.«
    Verwirrt schluckte sie. Sollte sie jetzt erfahren, was aus Jan geworden war? Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte aber nicht mehr als einen krächzenden Laut heraus. Erneut spürte sie die kalte Klinge auf ihrer Haut.
    »Tja, aber so werde ich euch beiden wohl einfach die Kehle durchschneiden.«
    Gequält schrie Margarethe auf, dann jedoch presste sie die Lippen zusammen und streckte dem Ritter trotzig den Hals entgegen.
    Grob stieß der sie zu Boden. »Dann eben nicht. Ich werd schon zu meinem Geld kommen, und bis dahin gibt es noch andere Dinge, die du für mich tun kannst! Margarethe von Waldeck, du wirst dir meine Gastfreundschaft verdienen müssen.« Erneut packte er sie am Oberarm und zerrte sie zum Tisch. Brutal stieß er ihren Oberkörper auf die Tischplatte und riss ihr Unterkleid und Hemd entzwei. Ohne den geringsten Zweifel an seinem Vorhaben zu lassen, löste er seinen Gürtel und band sie damit fest. »Wollen mal sehen, ob dir meine Art von Liebkosung genauso gut gefällt wie die deines Herzogssohns. Du wirst sie von nun täglich erfahren. So lange, bis dir einfällt, wo die Perlen abgeblieben sind.«
    Margarethe traten Tränen in die Augen. Sie versuchte noch, nicht an das zu denken, was ihr nun drohen würde, als plötzlich beschlagene Stiefel draußen auf dem Flur polterten. Lautes Klopfen gegen die Tür, und im nächsten Moment flog sie auf.
    »Wer zum Teufel wagt es, mich jetzt zu stören?«, brüllte der Plackerer mit zornrotem Kopf.
    »Jemand, der alles Recht dieser Welt dazu hat!«
    Margarethe schluckte, drehte den Kopf ein wenig und blinzelte durch den Tränenschleier. Konnte das sein? Zunächst sah sie bloß ein Paar knochige Beine, die in Reitstiefeln aus derbem Leder steckten. Sie zwinkerte noch einmal. Kein Zweifel: Heinrich von Weida war alt geworden, noch älter als ohnehin schon, und quer über sein Gesicht verlief eine hässliche Narbe, aber er war es.
    »Lasst von meiner Gattin ab, wenn Ihr noch einen Hauch von Ehre im Leib habt!«, rief er und packte den Ritter am Arm.
    »Was schert mich irgendwelche Ritterehre, wenn dieses Miststück die Perlen nicht rausrückt?«, zischte der.
    »Diese Art der Vernehmung ist eines Ritters unwürdig. Lasst mich mit ihr reden. Ich werde Margarethe schon

Weitere Kostenlose Bücher