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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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durchkommen?"
    „Ganz bestimmt."
    „Und was ist mit Ilbury?"
    „Er ist umgefallen."
    „Umgefallen?"
    „Ja, er hat einen gewissen Schock davon getragen. Er hat eingesehen, daß er wie ein Narr gehandelt hat, um es milde auszudrücken. Nun hat er sich bereit erklärt, auszupacken."
    „Was Sie nicht sagen!"
    Rick lächelte. „Sie beweisen viel Haltung, Mr. Meggario, denn Sie wissen doch bereits, daß es Ihnen jetzt an den Kragen gehen wird, nicht wahr?"
    Meggario lächelte ebenfalls. Es war ein kühles und sehr spöttisches Lächeln. „Sie sind noch jung, mein Freund. Ihnen fehlen die Erfahrungen im Umgang mit Frank Meggario. Ich muß Ihnen sagen, daß Sie nicht der erste
    Polizist sind, der sich einbildete, mir Schwierigkeiten machen z,u können. Ihren Eifer in allen Ehren, aber er wird Ihnen nichts einbringen."
    „Da bin ich anderer Meinung."
    „Darf ich erfahren, worauf sich diese Meinung gründet?"
    „Im wesentlichen auf die von Mr. Ilbury gemachten Aussagen."
    „Interessant. Sie haben das alles sicher schriftlich von ihm bekommen?"
    „Allerdings."
    „Sie wissen, daß jeder Mann das Recht hat, eine solche Aussage zu widerrufen? Er könnte zum Beispiel erklären, daß die Polizei ihn gezwungen hat, diese Unterschrift zu leisten.“
    „Ja", sagte Rick. „Ich erinnere mich, daß das schon oft in ähnlich gelagerten Fällen geschehen ist. Es gehört zu Ihrer wohl erfolgreichsten, wenn auch recht simplen Taktik, die Zeugen der Anklage zu bedrohen und zu beeinflussen. Damit hatten sie immer Erfolg. Wer will schon als Opfer einer Gangsterbande enden?"
    „Sie führen wirklich haarsträubende Argumente an. Aber wenn sie der Wahrheit entsprächen, was wollten Sie dann wohl dagegen unternehmen?"
    „Das kann ich Ihnen verraten. Ilbury hat sich bereit erklärt, bis zu der Verhandlung die Stadt zu verlassen. Er wird an einem von uns gewählten und streng geheim gehaltenen Platz abwarten, daß wir ihn rufen. Sie werden also keine Chance haben, sich Ilbury zu kaufen."
    „Ist auch gar nicht nötig. Ilbury weiß genau, was mit ihm passiert, wenn er eine gegen mich gerichtete Aussage macht."
    „Eben", meinte Rick gelassen. „Ihm ist klar, daß mit einem Schlag Ihre ganze Organisation vernichtet werden muß. Er hat uns genügend Informationen gegeben, um dieses Ziel verwirklichen zu können."
    „Warum erzählen Sie mir das alles?"
    „Irgend jemand muß es Ihnen ja sagen!"
    Meggario lachte kurz und spöttisch. „Dann muß Ihnen, junger Mann, einmal jemand sagen, daß Sie sich über die Kräfteverhältnisse in dieser Stadt nicht recht im klaren zu sein scheinen. Meggario hat überall Beziehungen. Es kostet mich eine Menge Geld, diese gewaltige Maschine zu schmieren, aber es hat sich bis jetzt noch immer gelohnt. Es wird sich auch diesmal lohnen. Vielen Dank für Ihren guten Tip, Leutnant. Soll ich Ihnen verraten, wie es weitergehen wird? Aus Ihrem Office werden auf rätselhafte Weise wichtige Unterlagen verschwinden, dann wird man Sie versetzen, vielleicht in eine andere Abteilung, vielleicht in eine andere Stadt, und schließlich wird sich irgend jemand bereit erklären, uns Ilburys Verstedc zu verraten. Wie Sie sehen, vergelte ich Offenheit mit Offenheit!"
    „Sie sind sich Ihrer Sache ziemlich gewiß, wie?"
    »Absolut. Gegen mich haben Sie keine Chance, mein Freund. Sie haben sich den falschen Gegner ausgesucht."
    Rick stand auf. „Kommen Sie jetzt mit."
    Meggario runzelte die Augenbrauen. „Sie machen wohl schlechte Witze?"
    Rick  holte einen Bogen aus der Brusttasche.
    „Hier ist der Verhaftungsbefehl."
    Meggario starrte ungläubig auf das Papier. „Das haben Sie sich fein ausgedacht!" stieß er wütend hervor. „Der ist ja von Major Biggers unterschrieben! Der ist erst eine Woche im Dienst."
    „Stimmt. Biggers ist vom FBI zu uns gekommen. Er hat sich vorgenommen, diese Stadt sauber zu machen. Ich weiß, daß ich von seinem Vorgänger diese Unterschrift niemals bekommen hätte."
    Meggario fuhr sich mit einem Finger zwischen Hals und Kragen.
    Die Tür öffnete sich und ein junger Mann kam herein, der mit grauen Hosen und einem Blazer bekleidet war. In den Händen trug er ein Tablett, auf dem eine Whiskyflasche, eine Eisschale und zwei Gläser standen.
    „Verschwinde mit dem Dreck!" sagte Meggario scharf. Der junge Mann machte ein betroffenes Gesicht und zog sich sofort wieder zurück. Meggario wandte sich an Rick. „Also gut, ich werde Sie begleiten. Sie gestatten doch, daß ich vorher meinen Anwalt

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