Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
auch sicher, dass du dich nicht mit mir eingelassen hast, um Ihre Ladyschaft zu ärgern und all deine Freunde zu schockieren."
"Ich habe nicht viele Freunde", sagte Claire. Für denn Fall, dass das zu sehr nach Selbstmitleid klang, fügte sie scherzhaft hinzu: "Und dass es meine Stiefmutter ärgert, ist nur ein angenehmer Nebeneffekt."
Ewan lachte, auch wenn in seinen Augen noch ein Schatten lauerte. "Dann ist also alles zwischen uns geklärt, muirneach? Ich weiß, dass wir gerne miteinander gestritten haben, als wir jung waren. Aber ich vermute, inzwischen sind wir weise genug, um zu sehen, dass es mehr Spaß macht, sich zu küssen und zu versöhnen."
Er hob eine Hand und tippte sanft mit einem Finger gegen ihre Lippen. "Was sagst du?"
"Natürlich!" Die Worte brachen aus ihr heraus, doch ihr Tonfall war erstaunlich bedrückt. "Nichts lieber als das!"
"Warum hörst du dich dann so an, als hätte ich gerade ein Geständnis aus dir herausgekitzelt?"
"Weil …" Sie konnte ihm ebenso gut die Wahrheit sagen, bevor sie die Nerven oder ihren letzten Rest Ehrlichkeit verlor. "Als ich mir den Plan ausgedacht habe, dich dazu zu bringen, mich statt Tessa zu umwerben …"
"Aye? Kein Wunder, dass du so erstaunt warst, als ich von der Marlet gesprungen bin."
"Ja … nun ja, ich weiß mittlerweile, dass dieser Plan nichts anderes war als … eine Ausrede, um zu versuchen, dich für mich selbst zu gewinnen." Sie wandte den Blick ab, unfähig, ihm in die Augen zu sehen.
"Dein Plan ist allem Anschein nach aufgegangen, nicht wahr?" Ewan klang in erster Linie belustigt. "Wenn auch nicht aus den Gründen, die dir vorgeschwebt haben."
"Ewan, hast du nicht gehört? Ich hatte vor, dich meiner eigenen Schwester zu stehlen, genau wie ich vor zehn Jahren den Kuss gestohlen habe, den du für sie bestimmt hattest!"
"Das hast du. Und ich habe dich noch zwei Mal geküsst, als ich mir eigentlich hätte wünschen sollen, deine Schwester zu heiraten. Es scheint, als hätten wir beide der armen Tessa Unrecht getan, auch wenn es mir schwer fällt, Mitleid für sie zu empfinden. Im Endeffekt glaube ich, dass du ihr genau wie mir einen Gefallen getan hast, indem du uns etwas Zeit verschafft hast, um zur Vernunft zu kommen."
"Du findest mich nicht vollkommen verabscheuungswürdig?"
"Oh, aye. Hin und wieder. Zum Beispiel, wie du deinen Schmuck zur Schau gestellt hast." Ewan schnalzte mit der Zunge. "Und wie du mich von vornherein für einen Mitgiftjäger gehalten hast – das war gemein."
Sein neckender Ton verführte Claire dazu, zu lächeln und unwillkürlich wieder zu hoffen. Er drehte sich auf der Ottomane herum, bis ihr nichts anderes übrig blieb, als ihm in die Augen zu blicken.
"Aber ändert das etwas an meinen Gefühlen für dich?" Er schien über die Angelegenheit nachzudenken, dann strahlte er sie mit einem spitzbübischen Grinsen an, während er den Kopf schüttelte. "Ich habe selbst genug Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin. Ich habe Menschen Unrecht getan. Ich habe selbstsüchtig gehandelt. Ich hoffe, ich habe mich mit dem Alter ein wenig gebessert, aber ich kann es nicht beschwören."
Ewans vernünftige Worte berührten und trösteten sie. Egal was für Dummheiten sie in der Vergangenheit begangen hatte, sich in ihn zu verlieben gehörte jedenfalls nicht dazu.
Er zuckte reumütig mit den Schultern. "Ich kann nicht einmal versprechen, dass ich ein Ausbund an Tugendhaftigkeit werde, wenn wir zwei zusammen sind. Auch wenn ich schätze, dass das nicht so schwer wird. Ist dir je aufgefallen, wie viel leichter es ist, ein besserer Mensch zu sein, wenn man mit seinem Leben glücklich und zufrieden ist?"
"Und du glaubst, dass du … mit mir glücklich und zufrieden sein könntest?"
"Aye. Sei nicht so ungläubig deswegen. Und ich schätze, ich könnte dich auch glücklich und zufrieden machen, wenn du mir ein paar Wochen Zeit lässt, um dich richtig zu umwerben."
"Das werde ich … unter einer Bedingung."
Ewan hob eine ausdrucksvolle Braue. "Und das wäre?"
"Sag dieses idiotische Duell mit Spencer ab." Claire umklammerte seine Hand fester. Sie konnte nicht riskieren, dass das Glück, das endlich in greifbarer Nähe war, durch etwas so Unnötiges und Albernes zerstört wurde. "Entschuldige dich bei ihm, oder tu was auch immer man macht, um eine Herausforderung zurückzuziehen!"
Noch bevor sie geendet hatte, war ihr klar, dass ihre Bitte auf taube Ohren stieß.
Ewans kraftvolle Züge spannten sich trotzig an. "Die
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