Die Familie: Roman (German Edition)
linke Brust streifte Hanks Oberarm. »Entschuldigung«, sagte sie und drängte sich vor ihm durch die Engstelle. Durch die Reibung war ihr die Bluse von der Brust gerutscht. Ihr Nippel ragte hervor wie eine Fingerspitze und berührte beinahe das Glas der Laterne. Hank schwenkte die Lampe schnell aus dem Weg, obwohl ihm durch den Kopf ging, dass er sie sich verbrennen lassen könnte, um ihr eine kleine Lektion zu erteilen.
»Hoppla«, sagte sie und bedeckte sich.
»Vielleicht solltest du vor uns bleiben«, meinte Hank. »Oder hinten bei Brad gehen.«
»Ja«, ertönte Brads Stimme. »Ich bin hier ganz allein.«
»Ach, wie schade.« Sie ging seitwärts und grinste Hank an. Ihr Rucksack stieß gegen einen Stalagmiten. Kreischend wirbelte sie herum und fiel mit dem Gesicht voran ins Wasser.
Chris stöhnte. Brad begann zu lachen.
Hank amüsierte sich, doch zugleich war er besorgt. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
»Scheiße, scheiße, scheiße «, keuchte sie und stemmte sich auf Händen und Knien hoch. Chris eilte zu ihr, nahm ihren Arm und half ihr auf. »Verdammt!«
Lynn drehte sich um. Schlotternd beugte sie sich vor, sah an sich herab und schüttelte den Kopf.
»Hast du dir wehgetan?«, fragte Chris.
»Ja! Nein.« Mit weinerlicher Stimme fügte sie hinzu: »Scheiße, ich bin total durchnässt.«
Das feuchte Haar hing ihr verfilzt in die Stirn. Das Gesicht tropfte. Die Bluse war dunkel und klebte an Brust und Bauch. Die Vorderseite ihrer Hose haftete an den Beinen.
»Lass mich den Rucksack tragen«, bot Chris an. Sie hielt ihn fest, während Lynn sich aus den Trägern wand.
Brad kam nach vorn und blieb neben Hank stehen. Er kicherte immer noch. »Soll ich einen Notarzt rufen?«, fragte er.
»Leck mich.« Sie zupfte sich die Bluse von der Haut, als ekelte sie sich vor der Berührung. Dann öffnete sie die beiden unteren Knöpfe und zog sie aus.
Brad stieß einen Pfiff aus.
»Du musst nicht hinsehen«, sagte sie. Mit dem trockenen Rücken der Bluse wischte sie sich über das Gesicht, die Arme, die großen, blassen Brüste, den Bauch und die Seiten.
Hank sah ihr zu, doch der Anblick erregte ihn nicht. Sie hatte eine tolle Figur, das konnte er nicht verleugnen. Aber es war ihm peinlich, dass sie sich so vor Chris auszog. Und er ärgerte sich. Ihr ganzes Theater und das aufreizende Benehmen hatten zu einem Unfall geführt, der auch weniger glimpflich hätte ausgehen können, einem Unfall, der ihr Fortkommen behinderte und den Moment hinauszögerte, an dem er Paula erreichen würde.
»Halte mal«, sagte Lynn und reichte Chris die Bluse. Ohne den Versuch zu unternehmen, sich zu bedecken, stapfte sie auf Hank zu. »Die Laterne«, murmelte sie. Hank hielt sie tief an seiner Seite. Als sie sich mit ausgestreckten Armen näherte, hob er sie.
»Vorsicht«, warnte er Lynn.
Sie trat dicht heran, und es sah aus, als wollte sie sich die brennende Lampe an die Brust drücken. Sie seufzte. »Ah. Ah, das fühlt sich gut an.« Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ihr Mund stand offen. Sie hätte unter der Dusche stehen und sich in dem heißen Strahl aalen können. Sie atmete tief durch. Sie begann, sich über die Brüste zu reiben.
»Großer Gott«, blaffte Hank.
Ihre Augen sprangen auf.
»Zieh deine Jacke an und lass uns weitergehen.«
Sie warf ihm einen beleidigten Blick zu. »Ich wollte mich nur aufwärmen.«
»Mir wird auch schon ganz heiß«, sagte Brad.
Mürrisch sah sie zu Brad, dann knotete sie die Ärmel ihrer Jacke von der Taille los. Sie trat von der Laterne zurück und zog die Jacke an. Nachdem sie den Reißverschluss bis zum Hals zugezogen hatte, sagte sie zu Hank: »So, bist du jetzt zufrieden?«
»Können wir weitergehen?«
Chris, die sich hinter dem Mädchen näherte, sah Hank in die Augen. Sie schüttelte den Kopf, grinste und tippte Lynn auf die Schulter.
Lynn nahm die nasse Bluse entgegen. »Warum grinst du so? Findest du das lustig?«
»Ich freue mich nur für deine Möpse«, sagte Chris. »So haben sie es bestimmt viel wärmer.«
»Sehr witzig.« Lynn band sich die Ärmel der Bluse um die Hüfte. »Du bist ein richtiger Spaßvogel. Ich weiß sowieso nicht, was ich überhaupt hier mache.«
»Du musst ja nicht bleiben«, entgegnete Chris.
»Ach, das würde dir gefallen, was?«
»Du hältst uns auf«, sagte Hank.
»Ich bin gestürzt! Kapierst du das nicht?«
»Es tut mir leid, dass du hingefallen bist, aber …«
»Willst du , dass ich gehe?«
Das ist meine große
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