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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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warteten, um einzugreifen. Und er musste auch an Hope denken. Solange sie bei ihm war, schwebte sie in größter Gefahr. Ashael und seine Leute konnte man kaum als besonders kleinlich beschreiben, was bedeutete, dass sie auch nicht davor zurückschreckten, Unbeteiligte mit hineinzuziehen, wenn es ihrer Sache diente.
    Unbeteiligte wie Hope.
    „Hör zu, das hier ist eine Sache zwischen dir und mir – lass sie gehen, okay?“
    Wieder lachte Ashael. „Weißt du, du erinnerst mich von Mal zu Mal mehr an deinen Vater. Er hat uns ebenfalls um das Leben seiner menschlichen Geliebten angefleht.“ Er machte eine kurze dramatische Pause. „Und du erinnerst dich sicher, wie diese Geschichte ausgegangen ist, oder?“
    Wie erstarrt stand Hope da und konnte nicht fassen, was sich da vor ihren Augen abspielte. Träumte sie, oder stand da tatsächlich ein Mann, dessen ganzer Körper von einer Aura aus Flammen umgeben war?
    Er sah gut aus. Nein, korrigierte sie sich sofort, nicht gut – perfekt. Alles an ihm schien völlig makellos zu sein. Das blasse fein geschnittene Gesicht mit den hohen Wangenknochen war umrahmt von schwarzem, kunstvoll zerzaustem Haar. Er sah jung aus, doch seine dunklen Augen, in denen ein alles verzehrendes Feuer glomm, verrieten sein wahres Alter.
    Seine eng anliegende Kleidung – weiß von Kopf bis Fuß – betonte seine schlanke, athletische Figur. Am beeindruckendsten aber waren die prachtvollen weißen Schwingen, die – zuerst halb hinter den Schultern verborgen – sich jetzt entfalteten.
    Der Anblick raubte Hope den Atem.
    Er war wunderschön und zugleich Furcht einflößend. Dieser Engel aus Feuer kam nicht als Freund, sondern als Feind. Sie spürte die Spannung, die zwischen ihm und Nick in der Luft lag, so deutlich, dass sich die feinen Härchen auf ihren Unterarmen aufrichteten.
    „Wer …“ Sie räusperte sich angestrengt. „Wer bist du?“
    Die Lippen des Feuerengels verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln, und er deutete eine Verbeugung an. „Mein Name ist Ashael, ich bin das Schwert Gottes. Hat dir dein Freund Dominikus etwa nicht von uns Seraphim erzählt? Wir stehen dem Herrn von allen Engeln am nächsten. Und wir sind hier, um seinen Willen zu tun, und diese Kreatur“, verkündete er mit dröhnender Stimme, „zu vernichten, dessen pure Existenz allein seinen Zorn erregt.“
    Irritiert runzelte Hope die Stirn. „Was …?“
    „Er meint mich“, erklärte Nick. „Dieser überhebliche und selbstgerechte Kerl ist schon auf der Jagd nach mir, solange ich lebe. Ein Mischwesen wie ich – halb Mensch, halb Engel – passt nicht in sein Weltbild.“
    „Er will dich töten?“ Entgeistert starrte Hope ihn an. „Nur weil du … anders bist?“
    Ashael sah Nick verächtlich an. „Nein, nicht einfach nur anders, sondern durch und durch verdorben. Und deshalb …“ Er murmelte Worte in einer Sprache, die Hope nicht verstand, dabei legte er die Hände so ineinander, dass sie eine Kugel bildeten. Dann zog er die Hände auseinander, und Hope sah den Ball aus Feuer, der sich in dem Zwischenraum gebildet hatte und immer größer wurde.
    „Nein!“, stieß Nick drohend aus. „So wird es nicht enden, Ashael. So nicht!“
    Gnadenlos schleuderte der Engel ihnen die Feuerkugel entgegen.
    Hope wollte weglaufen, doch sie stolperte. Ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle, als sie fiel und …
    Psst …
    Überrascht riss Hope die Augen auf, als sie sich plötzlich verborgen hinter einem Felsbrocken wiederfand. Bevor ihr ein Laut über die Lippen kommen konnte, hatte sich eine Hand auf ihren Mund gelegt.
    In ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander.
    Was war passiert? Warum hatte der Feuerball Nick und sie nicht verbrannt, und wie war sie hierher gekommen?
    Das erkläre ich dir alles später – aber jetzt sei bitte still!
    Die Stimme – Nicks Stimme! – war direkt in ihrem Kopf erklungen. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Es war beängstigend und im gleichen Moment auch irgendwie beruhigend, denn auf diese Weise spürte sie deutlich, dass sie nicht allein war.
    „Dominikus!“ Es war Ashael – und zu Hopes Entsetzen klang es, als sei er gerade einmal ein paar Meter entfernt. „Komm schon, ich weiß, dass du hier irgendwo stecken musst! Dieser kleine Trick, einfach die Zeit einzufrieren, ist wirklich jedes Mal aufs Neue beeindruckend, das muss ich schon sagen. Aber das alles bringt doch nichts. Am Ende kannst du mir ja doch nicht entkommen.“ Schritte – ganz nah! „Dominikus

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