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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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irgendwas bedrückt. Ich …“
    „Ach, hör bloß auf, was weißt du denn schon von mir? Wieso glaubst du, dass ausgerechnet du dazu qualifiziert bist, mir irgendwelche psychologischen Tipps zu geben? Du kommst doch nicht mal mit deinen eigenen Problemen klar!“
    Seiner finsteren Miene sah Hope an, dass sie zu weit gegangen war, doch sie konnte jetzt nicht mehr zurück. Nick hatte ja keine Ahnung, wer sie war! Im Grunde kannte er sie überhaupt nicht, wusste nichts über ihre Vergangenheit. Er wusste nichts von Peter und …
    Eisig schweigend lenkte Nick den Wagen an den Straßenrand.
    Toll gemacht, Hope! Was, wenn er dich jetzt rausschmeißt? Du bist kilometerweit von der nächsten Ortschaft entfernt. Um dich herum nur Wüste!
    Doch irgendwie war sie sich sicher, dass er das niemals tun würde. Nick war einer von den Guten – oder?
    „Kann schon sein, dass ich einige Päckchen mit mir herumtrage, aber das bedeutet nicht, dass mir alles andere gleichgültig ist. Ich …“ Von einer Sekunde auf die andere verstummte er.
    „Was ist?“, fragte Hope. „Was …?“
    „Psst!“ Nick legte einen Finger auf seine Lippen. „Hörst du das auch?“
    Angestrengt lauschte sie in die Stille der Nacht, aber das Einzige, was sie wahrnahm, war das leise Rauschen des Windes. Halt! Was war das für ein Summen? Es klang fast so wie ein Schwarm Bienen, der sich plötzlich näherte. Und dann sah sie auf einmal dieses Licht.
    Sie deutete zum Himmel. „Nick, was ist das?“
    Er fluchte in einer Sprache, die Hope nie zuvor gehört hatte. „Raus hier!“, rief er. „Los! Wir müssen hier raus! Sofort!“
    Wie vom Donner gerührt starrte Hope ihn an. „Was ist denn los? Nick, ich …“
    Er war inzwischen ausgestiegen und um den Wagen herumgekommen. Jetzt riss er die Tür auf, griff nach Hopes Arm und zog sie hinter sich her. Er rannte so schnell, dass sie kaum mit ihm Schritt halten konnte. Halb lief, halb stolperte sie vorwärts, ein paar Mal stürzte sie nur deshalb nicht, weil Nick ihre Hand noch immer festhielt.
    „Verdammt!“, stieß sie keuchend aus, befreite sich aus seinem festen Griff und blieb einfach stehen. „Ich will jetzt endlich wissen, was hier los ist? Vor wem laufen wir eigentlich davon?“
    „ Sie haben mich gefunden! Verdammt, ich weiß nicht, wie das so schnell passieren konnte.“ Sein Blick hatte etwas beinahe Flehendes. „Hope, bitte, du musst mir jetzt vertrauen. Wir …“
    Mit einem Mal erfüllte ein schrilles Pfeifen die Luft, im nächsten Moment schien die Welt in Flammen aufzugehen.

6. KAPITEL
    Staub und Steine spritzten auf, dort, wo das Geschoss aus Feuer und Flammen einschlug. Nick riss Hope zur Seite und warf sich mit ihr auf den Boden, wobei er sie mit seinem Körper schützte.
    Sengende Hitze regnete auf ihn nieder, und er spürte, wie sich brennende Splitter in seine Haut fraßen. Doch er hatte keine Zeit, sich um seine Wunden zu kümmern. Hastig rappelte er sich auf und zog auch Hope auf die Beine, die total verwirrt und durcheinander wirkte.
    „Was ist hier los?“ Tränen rollten ihr über die Wange. „Was war das, Nick?“ Ihr Blick fiel auf einen Punkt hinter Nick, und er merkte, wie sie erstarrte. „Was zum Teufel …“
    „Du solltest dir den Mund auswaschen, Menschenweib! Den Namen des Fürsten der Hölle in Gegenwart eines Seraphen zu nennen …“
    Langsam drehte Nick sich um. „Ashael!“, stieß er hasserfüllt aus. Vor ihm stand sein alter Feind, der Angelus, der schon seine Mutter und seinen Vater getötet hatte – und der nun auch ihn töten wollte.
    Was für eine Ironie des Schicksals, dass er ihn ausgerechnet jetzt hatte aufspüren müssen. Jetzt, wo sich ihm, Nick, endlich eine Chance eröffnete, noch einmal ganz von vorn anzufangen. Ein Leben zu führen, ohne ständig auf der Flucht zu sein.
    „Ich würde ja gern sagen“, fuhr er fort, „dass ich mich freue, dich zu sehen, aber …“
    Der Engel, dessen Leib in Feuer getaucht zu sein schien, warf den Kopf zurück und lachte. Jedoch nur, um im nächsten Augenblick schlagartig wieder ernst zu werden. „Es ist schon eine ganze Weile her, Dominikus. Viel zu lange für meinen Geschmack. Du hast die Kunst, im Verborgenen zu leben, wirklich perfektioniert.“ Er verzog das Gesicht.
    Nick musste sich zusammenreißen, um nicht mit bloßen Fäusten auf diesen arroganten Kerl loszugehen. Obwohl Ashael allein war, konnte kein Zweifel daran bestehen, dass seine Leute irgendwo ganz in der Nähe nur auf sein Zeichen

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