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Die Farbe Der Leere

Die Farbe Der Leere

Titel: Die Farbe Der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Webb
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Doch sie konnte sich auch nicht dazu durchringen, Miss Bennett hier allein zu lassen, der Gnade des Einbrechers ausgeliefert.
    Sie griff der Hündin behutsam unters Kinn, um sie sanft zu wecken. Miss Bennett rollte sich auf den Rücken und reckte den Hals, um Katherine das Kraulen ihrer Lieblingsstelle zu erleichtern. Ihr Schwanz klopfte in Ekstase. Katherine streichelte mit einer Hand weiter, schob die andere unter den Hund und hob ihn auf ihre Arme. Das war eine unhandliche Last, aber sie musste ja nur an der Küche vorbei, dann rennen, so schnell sie konnte, und das Beste hoffen.
    Mit den Zehen ihres nackten Fußes öffnete sie sehr, sehr langsam die Schlafzimmertür. Das Scharnier knarrte einmal kurz. Sie erstarrte, lauschte angestrengt, hörte keine Reaktion. Nach einer Weile machte sie weiter, bis der Spalt breit genug war, um hindurchzuschlüpfen.
    Dann folgte ein quälend vorsichtiger Schritt nach dem anderen durch den Flur. Die ganze Zeit kraulte sie trotz der Unbeholfenheit des Manövers unablässig weiter Miss Bennetts Hals. Sie hoffte inständig, dass sie weiterhin den Hals zurückgelegt und die Kehle gestreckt halten würde, denn in dieser Position hatte sie den Hund noch nie bellen hören. Ob ihr das nun körperlich unmöglich oder einfach Miss Bennetts Gewohnheit war, wusste sie natürlich nicht.
    Es war sehr dunkel, aber sie sah genug, um sicher zu sein, dass der Eindringling nicht im Flur stand. Jetzt vernahm sie auch leise Geräusche aus der Küche, aber sie konnte sich nicht vorstellen, was wer auch immer da drin tat. Ihre Küche enthielt eigentlich wenig Verlockendes für Einbrecher.
    Langsam arbeitete sie sich durch den Flur voran, ein schwieriger Schritt nach dem anderen. Ihr Herz schlug schnell, und ihre Lungen wollten schwer und hastig keuchen, aber sie zwang sich, so langsam und lautlos wie irgend möglich ein- und auszuatmen.
    Die Küchentür lag der Wohnungstür genau gegenüber. Wenn sie diesen Punkt erreicht hatte, war es Zeit zu rennen. Zur Tür stürmen, sie so schnell aufreißen, wie das mit Miss Bennett im Arm zu machen war, dann nach draußen flüchten und dabei so laut schreien, wie sie nur konnte. In Anbetracht der ständig wachsenden Gewalt ihres mühsam unterdrückten Schreckens nahm sie an, dass es ein sehr lauter Schrei werden würde. Wäre es zu riskant, Miss Bennett abzusetzen und sie selbst laufen zu lassen, sobald sie durch die Tür war? Sie war sich nicht sicher.
    Diese Details zu planen hielt ihren Verstand beschäftigt. Und bewahrte sie davor, zu überlegen, was passierte, falls ihr Plan nicht aufging.
    Mit dem nächsten Schritt würde sie den Bereich betreten, der durch die Küchentür zu sehen war. Jetzt war es Zeit.
    Sie zögerte noch einen Augenblick und fragte sich, womit der Eindringling in der Küche dieses leise, rhythmische Geräusch verursachte. Sie stand vollkommen still und konzentrierte sich ganz aufs Horchen. Ohne es zu merken, hörte sie dabei auf, Miss Bennett unterm Kinn zu kraulen.
    Der Hund blaffte einen Protest. Zutiefst erschrocken schrie Katherine auf und ließ Miss Bennett fallen. Die kläffte ein paarmal, rappelte sich auf und schoss in die Küche.
    Brian hockte auf dem Boden inmitten von Glasscherben. Die Arme um die angezogenen Knie geschlungen, ließ er den Kopf hängen und schluchzte.

21
    Als Mendrinos reinkam, saß Katherine auf ihrem Stuhl vor ihrem Kartentisch. Ihre Beine baumelten über die Armlehne, die Füße leicht bandagiert. Der Sanitäter hatte darauf bestanden, alle Schnitte gründlich zu säubern, mit einer Pinzette die kleinen Glassplitter zu entfernen und ihr die Fußsohlen mit Antiseptikum einzupinseln, bevor er Mullbinden drum herumwickelte.
    »Sie hätten mich sofort anrufen sollen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Wir sollten aufhören, uns immer so zu treffen.«
    Er beachtete ihren lahmen Witz nicht. »Russo sagte mir, der kleine Campbell hat den Rutland-Mord gestanden.«
    Sie nickte nur. Durch die Küchentür war ein Teppich aus Scherben und Blut zu erkennen.
    »Alles so weit in Ordnung?«
    Sie nickte wieder. »Brian hat sich beim Reinklettern geschnitten.«
    »Ich bin gleich wieder da.« Er drehte sich um und ging hinaus. Nach ein paar Minuten kam er zurück. Sie saß immer noch auf ihrem Gartenstuhl und ließ die Beine baumeln.
    »Wird er als voll schuldfähig angeklagt?«, fragte sie.
    »Für diese Entscheidung ist es noch zu früh. Aber ich nehme an, dass sie es zumindest versuchen werden. Es liegt zu viel öffentlicher

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