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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Dosen, füllte die Vorräte jedes Mal auf, wenn er in den Supermarkt ging, und griff unweigerlich nach einer Dose Erbsen, wenn er sich etwas zu essen machte.
    Weil Daddy immer die Erbsen isst.
    Allie und er hatten stets so getan, als würden sie es nicht sehen, wenn die Mädchen ihm möglichst heimlich Erbsen auf den Teller schmuggelten. Als der kleine Eddie dann groß genug war, hatten die drei gedacht, sie könnten auch ihren Bruder zum Erbsenessen bewegen, so als würden die Männer der Familie automatisch die unangenehmen Dinge übernehmen. Doch der kleine Bruder hatte sie eines Besseren belehrt und war rasch dazu übergegangen, dem Vater selbst sein ungeliebtes Gemüse rüberzuschieben, bis der Berg auf Eddies Teller so groß wurde, dass er ihm fast bis ans Kinn reichte.
    Er hatte dann immer viel Wirbel darum gemacht, dass er einfach nicht verstehen konnte, wieso der Erbsenberg immer höher wurde, und was für ein Glück es war, dass er Erbsen gern mochte. Die Mädchen behaupteten dann, das seien eigentlich gar keine Erbsen, sondern Cranberries oder kleine Kirschen, und amüsierten sich dann immer kichernd über seine Farbenblindheit. Er mampfte das grüne Gemüse, tat dabei so, als sei er empört, dass man ihm statt der Beeren schon wieder Erbsen vorgesetzt hatte, und die Kinder kriegten sich vor Lachen nicht mehr ein.
    »Daddy isst immer die Erbsen«, brummelte er, nahm sich eine Gabel voll und schob sie in den Mund.
    Sie schmeckten fürchterlich – breiig und nach Dose. Außerdem waren sie ein bisschen salzig, aber ob das an der Dose lag oder ob er wieder auf seinen Teller geweint hatte, konnte er ehrlich nicht sagen.
    Dieser Tage war alles salzig, was er aß. Salzig und bitter.
    Er ließ seine Gabel auf den Tisch fallen, zuckte bei dem Klappern zusammen. Sein Kopf tat weh. In letzter Zeit hatte er immer Kopfschmerzen, die Stille in den einst von Gelächter erfüllten Räumen ließ das Blut in seinen Schläfen pochen. Eddie griff nach der Flasche, führte sie an den Mund und schluckte gierig. Er brauchte etwas Vertrautes, etwas, das er liebte.
    Wärme im Mund, Hitze in der Kehle, Feuer im Bauch. All diese Empfindungen waren ihm lieb und vertraut.
    Anders als der blöde Tisch.
    Eddie war versucht, seine Gabel zu packen und die Zinken in das glatte Holz zu rammen, das Allie früher jede Woche so liebevoll poliert hatte, doch als er plötzlich Wärme im Rücken spürte, zögerte er. Schon seit Juni hatte eine Hitzewelle Richmond fest im Griff, daher lief die Klimaanlage ununterbrochen. Er hatte sie auf eine recht niedrige Temperatur eingestellt, denn wenn Allie nicht mehr da war und ihm mit der Stromrechnung in den Ohren lag, konnte er sich’s doch ebenso gut schön kühl machen.
    Wo also kam die Wärme her?
    Eddie überlegte, ob die Glastür, die vom Esszimmer auf die Terrasse führte, vielleicht aufgegangen war. Doch das war eigentlich unmöglich. Er ging kaum noch in den Garten hinaus, denn er konnte den Anblick der alten Schaukel mit ihren inzwischen rostigen Ketten nicht ertragen. Er konnte sich nicht einmal erinnern, wann er zuletzt die schweren Jalousien geöffnet hatte, die vor der Terrassentür hingen, und schon gar nicht, wann er sie zuletzt aufgeschlossen hatte.
    Er schob seinen Stuhl zurück, um aufzustehen und nachzusehen, zögerte aber, als er aus dem Flur das vertraute Knarren einer Bodendiele hörte.
    »Allie?«, rief er. Der Name war ihm herausgerutscht, bevor sein Hirn ihn überhaupt formuliert hatte. »Eddie Junior?«
    Eddie fuhr herum, drehte sich zum Flur. Er spürte eine freudige Erwartung in sich aufsteigen, obwohl der Jim Beam mit den Erbsen und der Pizza in seinem Magen herumgluckerte und drohte, wieder hochzukommen.
    Das wäre aber gar nicht weiter schlimm. Wenn er sich übergeben musste, würde Allie ihm helfen. Eins der Mädels würde einen kalten Lappen für seinen Kopf holen. Ein anderes würde loslaufen, um den Wischmopp zu holen.
    »Mädels?«
    Im Innern des Hauses war es düster. Das Einzige, was sich außer ihm selbst hier bewegte, waren die Staubkörnchen in der abgestandenen Luft. Obwohl es gerade erst sieben Uhr war, war es schon recht dunkel. Eddie hielt die Vorhänge normalerweise geschlossen, denn falls jemand vorbeikommen sollte, wollte er seine Ruhe haben. Natürlich hatte er ohnehin jede Menge Ruhe, weil er auf dem Land in einer dünn besiedelten Gegend lebte. Als die Kinder klein waren, hatten sie dieses Leben geliebt und es genossen, im Wald herumzustromern, doch

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