Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
hatte Jeremy überrascht, da war er ehrlich. Er konnte sich vorstellen, dass ein Mitglied irgendeiner Bande Daniels bei einem Raubüberfall angeschossen hatte. Er konnte sich auch denken, dass der psychotische Mörder sein Messer gezogen und ihm einen Körperteil abgehackt hatte. Aber beides passte nicht zusammen.
    Wo war Daniels da gestern Abend bloß hineingeraten?
    »Die Ärzte wollen versuchen, die Hand wieder anzunähen. Und wenn das nicht klappt, kann man tolle Sachen mit Prothesen machen, habe ich gehört.«
    »Ja, falls er lange genug lebt.« Die Worte ihres Chefs konnten Ronnies Pessimismus nicht vertreiben.
    »Als Erstes müssen sie ihn stabilisieren und den Schaden beheben, den die Kugeln angerichtet haben«, räumte Ambrose ein. »Die erste ist in seine linke Lunge eingedrungen. Die zweite wurde anscheinend abgeschossen, als er schon bewusstlos war. Sie hat ihm die Gedärme zerrissen.«
    Ronnie rieb sich die Augen, als wolle sie mögliche Tränen in die Tränengänge zurückdrücken. Als sie sich wieder unter Kontrolle hatte, öffnete sie die Augen und nickte ihrem Chef zu, er solle weitersprechen.
    Lieutenant Ambrose erläuterte weitere medizinische Details, die Jeremy nicht ganz verstand. Aber es reichte ihm, dass die inneren Organe eines Kollegen von den Kugeln eines Psychopathen zerfetzt worden waren und dass dieser kranke Mörder ihm zusätzlich noch die Hand abgehackt hatte. Abgesehen davon wollte er nur noch hören, dass Daniels es schaffen würde.
    Doch im Moment konnte das noch niemand beurteilen.
    »Es war einfach ein glücklicher Zufall, dass sich in der Kneipe, aus der Daniels gerade rausgekommen war, ein früherer Marinesoldat befand. Alle anderen haben die Schüsse einfach überhört, der aber nicht«, erklärte Ambrose. »Nach den ersten beiden Schüssen brauchte er ein Weilchen, um noch einige Leute für die Suche zu gewinnen. Aber als dann der dritte Schuss gefallen war, konnte niemand mehr argumentieren, es habe sich bloß um ein Auto mit Fehlzündungen gehandelt. Der Mann redete den anderen Kneipenbesuchern so lange ins Gewissen, bis sie mit ihm rausgingen und nachforschten, was da eigentlich los war.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Ronnie. »Vielleicht haben sie den Mörder verjagt.«
    »Ganz bestimmt«, sagte der Lieutenant. »Er hatte keine Chance, weiterzumachen, und ist abgehauen.«
    »Was er gemacht hat, hat ja auch völlig gereicht«, murmelte Ronnie. »Ist Marks Chip schon ausgewertet worden?«
    »Ja. Die Rettungssanitäter haben die Daten schon im Krankenwagen heruntergeladen.«
    Das freute Jeremy. Zumindest waren diese Chips zu mehr nützlich, als zu verraten, ob jemand alt genug war, um Zigaretten zu kaufen. Alle Krankenwagen waren mit Lesegeräten ausgestattet, die den ärgerlichen kleinen Implantaten in den Armen der Patienten Informationen entnehmen konnten. Insofern hatte das Programm etwas Gutes – es rettete Menschenleben, weil die Notärzte sofort alles über Allergien und andere Krankheiten erfuhren.
    »Sie sagen, Daniels habe Bier und Whiskey getrunken.«
    Scheiße.
    »Aber sein Blutalkohol war nicht höher als erlaubt.« Ambrose stieß einen tiefen Seufzer der Enttäuschung aus. »Außerdem haben sie Pure V in seinem Blut festgestellt.«
    »Das ist totaler Blödsinn«, fauchte Ronnie. »Ich kenne Daniels doch. In den zehn Jahren, die wir jetzt zusammen arbeiten, hat er kein einziges Mal Drogen genommen. Er würde doch nicht ausgerechnet während der Ermittlungen zu einem Mordfall damit anfangen.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Ihr Chef hob die Hände, um ihre Verteidigungsrede zu unterbrechen. »Die Leute in der Kneipe schwören, dass er nur ein paar Drinks zu sich genommen hat, sonst nichts.«
    »Also hat ihm jemand was ins Bier geschüttet?«
    »Scheint so. Der Barmann sagt, er kann sich erinnern, dass jemand ihm einen ausgegeben hat, aber er weiß nicht mehr, wer das war.«
    Viel wahrscheinlicher war, dass der Barmann vorbestraft war und nichts mit der Sache zu tun haben wollte, damit die Polizei sich seine eigenen Angelegenheiten nicht näher ansah.
    »Hör mal, Veronica, das solltest du auch noch wissen: Vor ein paar Stunden waren Leute von Phineas Tate hier, die wollten gern … du weißt schon.«
    Sykes hörte noch etwas aufmerksamer zu. Die Bilder auf Daniels’ OEP -Chip würden die besten Hinweise geben, um den Täter zu fassen, jedenfalls solange der Verletzte noch im OP und unter Narkose war. »Haben sie die Daten erhalten?«, fragte er.
    »Ja. Kurz bevor

Weitere Kostenlose Bücher