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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Philips Vorlieben in eine andere Richtung gingen.
    Achtlos schob sie die Karte in die Tasche. »Mach ich.«
    Er zögerte, als warte er darauf, dass sie noch etwas sagte, dann fügte er hinzu: »Und ich werde Sie auch anrufen, wenn mir etwas einfällt.«
    »Tun Sie das. Ich bin normalerweise in der Dienststelle zu erreichen.«
    Sein leises Lachen sagte ihr, dass er den Hinweis verstanden hatte: Ihre Privatnummer würde sie ihm nicht geben.
    »Das ist in Ordnung, Detective Sloan. Ich weiß, wie ich Sie erwische.«
    Das glaubst aber auch nur du, du Schleimi.
    Er würde sie überhaupt nicht erwischen. Doch vielleicht hatte sie jetzt ihn erwischt. Sein flirtendes Playboy-Gehabe war ein bisschen zu offensichtlich und übertrieben. Ronnie ahnte, was der Grund dafür sein konnte.
    »Phil?«, drängelte sein Freund.
    »Augenblick noch, ich bin noch nicht fertig. Lass doch schon mal den Wagen an und schalte die Klimaanlage ein, ja?«, bat er und warf dem Blonden die Autoschlüssel zu.
    Der Mann fing das Schlüsselbund auf, lächelte Ronnie angespannt zu und zockelte los in Richtung Parkhaus.
    »Vermutlich haben Sie gehört, dass der Chip des ersten Opfers erfolgreich herausoperiert wurde?«, sagte Philip, als sie allein waren.
    Ronnie nickte, bereute das aber sogleich und wünschte, sie hätte die Antwort bloß gemurmelt. Eine ruckartige Kopfbewegung, noch dazu im Sonnenlicht, tat ihr nicht gut.
    »Man hat mir gesagt, dass der Chip ein wenig beschädigt ist.«
    Sie schnappte nach Luft. »Ist er zu retten? Sind die Daten verwertbar?«
    »Ach, daran habe ich keinen Zweifel. Frau Dr. Cavanaugh, ein Protegé meines Vaters, arbeitet seit gestern hart daran. Wenn jemand die gespeicherten Daten retten kann, dann sie.«
    Dass auch der OEP -Chip beschädigt und unbrauchbar sein könnte, war Ronnie noch gar nicht in den Sinn gekommen. Das wäre wirklich beschissen.
    »Warten Sie mal«, bat Ronnie, denn gerade dämmerte ihr etwas. Seine Worte waren nur nach und nach in ihr angeschlagenes, schmerzendes Hirn vorgedrungen, aber jetzt fiel ihr etwas auf. »Sie haben gesagt, der Chip wäre aus dem ersten Opfer herausoperiert worden.«
    »Richtig.«
    »Und das bedeutet … «
    »Ja, Sloan. Es bedeutet genau das, was du vermutest.«
    Verdammt. Das war Sykes. Ronnie brauchte gar nicht erst den Kopf zu drehen und eine Hirnblutung zu riskieren, um sich zu vergewissern, denn sie spürte einfach, dass der Mann hinter ihrer Bank stand. Jetzt legte er die Hand auf die Rückenlehne, direkt neben ihre Schulter. Dabei berührte er sie zwar nicht, war aber so nah, dass er mit den Fingerspitzen den Stoff ihrer Bluse streifte.
    Offenbar war er aus dem Gebäude gekommen, aber sie hatte keine Ahnung gehabt, dass er sich dort aufhielt. Er musste seine geheimnisvolle Tätigkeit außerhalb der Stadt abgeschlossen haben. Pech aber auch, dass man mit dem Hubschrauber von Philadelphia bis hierher nur fünfundvierzig Minuten brauchte. Sykes war so schnell zurückgekommen, dass Ronnie keine Möglichkeit gehabt hatte, auch nur ein bisschen an Leannes Chip zu arbeiten.
    Doch sie schob das alles beiseite und stellte die naheliegendste Frage: »Soll das heißen, dass es noch einen weiteren Mord gegeben hat?«
    Sykes trat nun neben die Bank, und seine hochgewachsene Gestalt schützte ihre schmerzenden Augen vor der Sonne, wenigstens für einen Moment. Im Sitzen zu ihm aufzusehen war für ihren Kopf allerdings auch nicht viel besser, und ihr Schwindelgefühl wurde stärker.
    »Ja. Deswegen bin ich unterwegs gewesen. Gestern Abend ist in Philadelphia eine weitere OEP -Testperson ermordet worden. Der Mörder ging ganz ähnlich vor – erschreckenderweise. Sieht ganz so aus, als bestünde zwischen den Fällen ein Zusammenhang. Es gibt einfach zu viele Übereinstimmungen, das kann nicht alles Zufall sein.«
    Das waren ganz neue Gesichtspunkte. Ronnie war sich ziemlich sicher gewesen, dass Leannes Mörder ein persönliches Motiv gehabt hatte, dass er sie gekannt hatte und sie quälen wollte. Aber wenn in einer anderen Stadt ein weiteres Opfer gefunden worden war, musste sie diese Annahme überdenken.
    »Ich lasse Sie beide jetzt an die Arbeit gehen.« Philip Tate nickte höflich, während er sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase zog. »Bestimmt sehen wir uns später noch – ich schaue im Labor vorbei, wenn ich wieder da bin, und erkundige mich, wie Sie vorankommen.«
    Der Kerl benahm sich, als wäre er ihr Chef oder so. Ronnie gelang es, die Zähne zusammenzubeißen und

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