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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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nachgrübelte. »Du kannst dich gegen jeden behaupten, Ron, auch gegen so einen hochgestochenen FBI -Agenten.«
    »Danke.«
    »Und du weißt, dass ich immer erreichbar bin, wenn du Unterstützung brauchst oder einfach Ideen diskutieren willst.«
    »Oder wenn ich einen Fahrer brauche.«
    »Genau, auch das.«
    Die Spannung löste sich. Sie begannen, über den Fall zu sprechen, tauschten Gedanken aus, und Ronnie entschuldigte sich noch einmal dafür, dass sie Mark am Abend des Überfalls nicht geholt hatte, bevor sie die zerbrochenen Notausgangsleuchten untersucht hatte. Er war sich sicher, dass er bei seiner Suche nach ihr nichts gehört hatte. Daraus zog Ronnie den Schluss, dass er den Mörder nicht mit seiner Anwesenheit verscheucht hatte. Anscheinend war es doch gut gewesen, dass sie anfangs ihre beiden Namen gerufen hatte, denn so hatte der Täter zumindest damit rechnen müssen, dass sie Unterstützung mitgebracht hatte. Dieser Bluff hatte ihr möglicherweise das Leben gerettet.
    Zum Glück fuhren sie nicht in Richtung des Hauptverkehrsstroms, und der Berufsverkehr hatte noch nicht richtig angefangen. Wenn sie erst um vier aufgebrochen wären, hätte die Fahrt zwei Stunden dauern können, aber es war erst zwanzig vor zwei. Als sie das Forschungsinstitut erreichten, bestand Mark darauf, bis vor den Eingang zu fahren und ihr aus dem Wagen zu helfen, um ihr den Weg vom recht weit entfernten Parkhaus bis zum Institutsgebäude zu ersparen. Er machte ein großes Getue darum, befahl ihr, sitzen zu bleiben, bis er um den Wagen herumgegangen war und die Beifahrertür öffnete, und bestand dann darauf, ihren Arm zu nehmen und sie zu einer Bank vor einem fröhlich plätschernden Brunnen zu führen.
    »Bleib hier. Setz dich hier hin.«
    »Wuff, wuff.«
    Mark prustete los. »Das ist mein Ernst, Ron. Wenn ich deinen Hintern nicht hier auf der Bank sehe, wenn ich wiederkomme, packe ich dich gleich wieder ins Auto und fahre dich nach Hause.«
    »Ich bin doch keine Invalidin.«
    »Fehlt nur noch, dass du zu schnell aufstehst und dir so schwindlig wird, dass du auf die Fresse fliegst. Mit einem dreifachen Unterkieferbruch wärst du für die Ermittlungen nicht besonders nützlich.«
    Ronnie setzte sich. Sie faltete die Hände im Schoß und setzte eine friedfertige Miene auf.
    »Schon viel besser.« Mark wollte wieder einsteigen.
    Doch bevor er den Wagen erreicht hatte, sagte Ronnie: »Hey, Daniels?«
    Er drehte sich um, mit einer Leidensmiene, als erwarte er, sie Radschlagen zu sehen. Als ihm bewusst wurde, dass sie immer noch brav auf der Bank saß, entspannten sich seine Schultern sichtlich. »Ja?«
    »Danke noch mal.«
    »Für?«
    »Du weißt schon. Dass du mir das Leben gerettet hast. Und den Unterkiefer. Und überhaupt.«
    Ein breites Grinsen erhellte seine Züge und wischte zehn Jahre Überarbeitung von seinem auf herbe Weise attraktiven Gesicht. »Dass ich dir den Unterkiefer gerettet habe, war vielleicht doch falsch. Wenn dein Mund verdrahtet wäre, könntest du mich nicht mehr angiften.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, gab Ronnie zurück. »Wir haben doch zusammen den Kurs in Zeichensprache gemacht, erinnerst du dich?«
    Mark warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Ja, wahrscheinlich könntest du mir eine Standpauke halten, ohne auch nur ein Wort zu sagen, was?«
    »Jede Wette.« Ronnie wurde wieder ernst und wiederholte den wichtigsten Teil ihres Zwiegesprächs. »Im Ernst. Danke.«
    Er zuckte die Achseln. »Nicht der Rede wert, Partnerin.«
    Mark stieg in den Wagen und fuhr über die lange gewundene Zufahrt in Richtung Parkhaus. Ronnie schaute dem Auto nach und dachte noch einmal, was sie doch für ein Glückspilz war, dass sie ihn als Partner hatte. Wenn er sie nicht vor zwei Tagen im Keller gefunden hätte, hätte sie verbluten können. Er hatte sie aufgehoben, durch die Finsternis die Treppen hinaufgetragen und dabei laut um Hilfe gerufen. Später hatte er sich geweigert, den Krankenwagen zu verlassen, der sie in die Uniklinik gebracht hatte. Er hatte genauso viel an ihrem Bett gesessen wie ihre Mutter, und Ronnie wusste, dass er sich ärgerte, weil er nicht im Zimmer gewesen war, als sie wieder zu sich gekommen war – sodass sie zuerst Sykes gesehen hatte – , aber es gelang ihm recht gut, das zu verbergen.
    Sie hatten sich zwar gegenseitig versprochen, nicht nachzurechnen, wie oft der eine dem anderen das Leben gerettet hatte, aber Ronnie wusste, dass Mark ihr nach diesem letzten Vorfall um einen

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