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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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da«, antwortete Mark. »Ich will das hier eben noch durchlesen, bevor unser Freund kommt.«
    »Okay, dann komm, wenn du fertig bist.«
    Sie führte Sykes in den Pausenraum, der zum Glück leer war. Zu ihrer eigenen Überraschung fand sie es gar nicht so schwierig zuzugeben, dass sie mit Daniels zusammengesessen und zugeschaut hatte, wie das Opfer ein paar Tage vor der Ermordung wilden Sex gehabt hatte. Nein, viel schwerer fiel es ihr, Sykes zu gestehen, wie sie an Leanne Carrs Daten herangekommen war.
    Irgendwie hatte Ronnie gehofft, Jeremy würde vergessen, dass sie ihm versprochen hatte, gestern Abend nicht mehr zu arbeiten. Aber da kannte sie ihn schlecht. Kaum hatte sie ihm alles berichtet, was sie erfahren hatte – von Daniels’ Entdeckung des Tunnels bis hin zu den eindrucksvollen sexuellen Begegnungen zwischen Leanne und Bailey – , da fragte er auch schon: »Wie bist du denn an die Daten herangekommen?«
    Inzwischen war Mark eingetreten, aber er blieb still, beobachtete sie und wartete auf ihre Antwort.
    »Es war mein gutes Recht, sie runterzuladen«, sagte Ronnie schließlich. »Du hattest sie ja für mich mitgebracht, erinnerst du dich?«
    »Das weiß ich. Aber wie bist du da rangekommen? Ich habe die Mikrofestplatte doch noch, die ich mit in Tates Labor genommen hatte.«
    Ronnie war scheinbar ganz damit beschäftigt, sich noch Kaffee in einen angestoßenen Becher zu gießen, und murmelte: »Als du auf die Suche nach Dr. Cavanaugh gegangen bist, habe ich mir schnell eine Kopie gemacht.«
    Zu ihrer Überraschung brach Sykes in Gelächter aus. »Du hättest das Ding doch einfach mitnehmen können. Ich hatte es extra für dich mitgebracht.«
    Vielleicht. Aber er hatte ihr den Datenträger nur gezeigt, nicht in die Hand gedrückt.
    »Ich hab gedacht, du würdest mir Vorwürfe machen, weil ich gestern Abend noch arbeiten wollte.«
    »Du meinst, du hast ernsthaft geglaubt, ich würde dir diesen Quatsch mit ›Ich bin viel zu müde, um heute noch zu arbeiten‹ abnehmen? Du meine Güte, Veronica, für wie blöd hältst Du mich eigentlich?«
    Ihr sackte die Kinnlade herunter, aber dann fuhr sie ihn an: »Und warum hast du dann so einen Wirbel darum gemacht, dass ich dir versprechen sollte, nicht mehr über den Fall nachzudenken?«
    »Weil ich angenommen habe, dass du dann wenigstens für ein paar Stündchen an etwas anderes denken würdest. Ich wusste, dass du immerhin versuchen würdest, dein Versprechen zu halten. Aber du machst deine Arbeit zu gut, als dass du Mordermittlungen eine ganze Nacht lang auf Eis legen würdest.«
    Ronnie fasste den Becher fester. Sie freute sich, dass Jeremy sie gut genug kannte, um ihre Arbeitsweise zu durchschauen, und gleichzeitig war sie verärgert, weil sie sich solche Mühe gegeben hatte, die Daten zu ergattern. Sie hatte einige Hürden genommen, hatte sich für verdammt schlau gehalten, aber Sykes war ihr immer einen Schritt voraus gewesen. Und wieder einmal war es ihm gelungen, sie zu überraschen. In letzter Zeit überlegte sie, ob sie mit ihrer Einschätzung von Sykes – die sie an ihrem ersten Schulungstag in Texas vorgenommen hatte – vielleicht ein bisschen daneben gelegen hatte. Hatte sie ihm Unrecht getan?
    »So, hast du mir sonst noch was zu sagen, bevor wir loslegen?« Sykes hob eine Braue, als wisse er schon, dass sie ihm noch etwas gestehen musste.
    Ronnie nahm die Oberlippe zwischen die Zähne und überlegte, was er wohl herausgefunden hatte. Sie hatte noch nicht berichtet, was sie über die sechs toten OEP -Testpersonen rausgekriegt hatte, aber er konnte ja keinesfalls wissen, dass sie auch an diese Daten herangekommen war. Da sie beide Männer über alles informieren wollte, bevor Bailey erschien, erzählte sie nun von ihren Erkenntnissen.
    »Stopp mal, willst du damit sagen, du hast dir Zugang zu Tates Forschungsdaten verschafft und eine geschützte Liste von Personen geklaut, die an einem medizinischen Versuch teilnehmen?« Zu ihrer Überraschung kam diese empörte Frage nicht von Sykes, sondern von Daniels. »Scheiße, Ron, was hast du dir denn dabei gedacht?«
    »Ich habe mir gedacht«, erklärte sie, »dass es vielleicht mehr als zwei Opfer gibt. Dass diese anderen sechs Männer vielleicht irgendwie mit unserem Fall zusammenhängen.«
    Sykes hatte schweigend zugehört, und nun griff er in die Tasche, zog einen Zettel hervor und faltete ihn langsam auseinander. Er legte ihn auf den Tisch im Pausenraum und schob ihn Ronnie mit den Fingerspitzen zu. Mit

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