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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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einem Blick erfasste sie sechs Namen. Sie kamen ihr bekannt vor.
    »Mist.«
    »Tja, ich bin eben auch ein heller Kopf.«
    »Woher hast du die?«
    »Ich bin ins Netzwerk des Tate-Instituts reingegangen, als wir mit der Arbeit angefangen haben, noch bevor wir uns die Bilder von Leanne Carr angesehen haben.«
    Ronnies Augen wurden groß wie Untertassen. »Das ist so überhaupt nicht deine Art, Sykes!«, rief sie.
    »Vielleicht kennst du mich nicht so gut, wie du glaubst.«
    Nein, vielleicht nicht. Vielleicht war ihre erste Einschätzung tatsächlich falsch gewesen.
    »Wie lange hast du dazu gebraucht?«, fragte sie.
    »Sechs Minuten.« Herausfordernd hob er die Brauen. »Und du?«
    Sie grinste. »Vier.«
    »Aber ich musste es ja tun, während du im Raum warst«, verteidigte er sich.
    »Und ich musste es tun, nachdem ich erst noch deine Mikrofestplatte kopiert hatte.«
    »Okay, okay, diese Runde hast du gewonnen«, sagte er mit einem hilflosen Lachen.
    »Pfuscher«, meinte Daniels mit bösem Blick. »Ihr seid wohl mächtig stolz auf euch, was? So richtige kleine Hacker?«
    »Allerdings«, erwiderte Sykes.
    »Sie sind genauso schlimm wie Ronnie.«
    Sykes lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und musterte Daniels. »Komisch, ich habe von Ihnen nicht gerade den Eindruck, dass Sie sich immer an die Vorschriften halten.«
    Während Sykes das normalerweise tat. Das machte dieses Gespräch noch überraschender.
    »Tue ich auch nicht«, erwiderte Mark. »Aber Ronnie ist normalerweise ganz brav, und einer von uns muss ja wohl eine weiße Weste behalten. In dieser Beziehung zähle ich auf meine Partnerin. Wir müssen ja nicht beide auf der schwarzen Liste des D. C. P. D. landen.«
    Ronnie hörte kaum, was ihr Partner sagte, so sehr verblüffte sie, dass auch Sykes sich über die Vorschriften hinweggesetzt hatte und auf krummen Wegen seiner Spürnase gefolgt war. Da hatte sie bisher gedacht, nur sie allein sei so misstrauisch, nur sie allein habe alarmierende Schlüsse daraus gezogen, dass Testpersonen angeblich eines natürlichen Todes gestorben waren.
    Sykes hatte nicht nur das Gleiche gedacht, er war ihr mit seinen Nachforschungen auch noch zuvorgekommen.
    Doch obwohl sie ständig mit diesem Mann konkurrierte, ärgerte diese Erkenntnis sie nicht, sondern sie freute sich darüber. Als Mark seine Strafpredigt wegen ihrer Unbesonnenheit beendet hatte, lächelte Ronnie sogar.
    »Schon gut, schon gut, ich sehe ja, dass du total zufrieden mit dir bist«, brummelte er und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Aber wenn du nächstes Mal den Bad Cop spielen willst, dann tu mir doch bitte einen Gefallen und frage den da« – er zeigte mit dem Daumen auf Sykes – »vorher, ob er dir das nicht schon abgenommen hat.«
    »Okay, da hast du recht«, sagte Ronnie angemessen zerknirscht. Denn das stimmte. Wenn Sykes und sie nicht ständig miteinander wetteiferten und versuchten, sich gegenseitig zu übertreffen, hätten sie ihren Erfolg verdoppeln und das Risiko halbieren können.
    Anscheinend froh, dass Ronnie seinen Ärger wenigstens nachvollziehen konnte, fragte Mark nun: »Und? Was hast du rausgekriegt? Denn wir wissen alle, dass du irgendwas mit dieser Liste gemacht hast.«
    Ronnie war erleichtert, dass er nicht mehr schimpfte, und erzählte, was sie von Philip Tate erfahren hatte. Dann sprach sie von ihrem Plan, alle Leichenbeschauer und Krankenhäuser anzurufen, die mit diesen sechs Todesfällen zu tun gehabt hatten.
    »Lass mich das doch machen, Himmelherrgott!«, knurrte Mark und schnappte sich den Zettel vom Tisch. »Ihr zwei taugt nicht zu diesem hinterlistigen Scheiß. Wahrscheinlich habt ihr alle möglichen elektronischen Spuren im Netzwerk des Instituts hinterlassen.«
    Das bezweifelte Ronnie zwar, aber sie war so dankbar, dass ihr Partner diesen Teil der Ermittlungen übernehmen wollte, dass sie sich darüber nicht mit ihm streiten mochte.
    »Daniels? Sloan? Ihr Zeuge ist da.« Ein uniformierter Streifenpolizist streckte den Kopf ins Zimmer. »Ich habe ihn in Vernehmungsraum drei gesetzt. Er wirkt etwas nervös.«
    »Das glaube ich gern«, sagte Ronnie. Bailey hatte sicherlich darauf gewartet, dass sie seine Beziehung zu Leanne entdecken würden. Die Tatsache, dass er nicht freiwillig mit dieser Info herausgerückt war, sprach nicht gerade für seine Intelligenz – und erst recht nicht, falls er gewusst hatte, dass Leanne am OEP teilnahm.
    Aber das würden sie gleich erfahren. Jedenfalls hatte der junge Mann verwirrt

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