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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Nashorn und Einhorn von Diana L. Paxson in Geschichten aus der Diebeswelt: Die Götter von Freistatt , Bastei-Lübbe 20098
    (8) Blut und Rache von Janet Morris in Geschichten aus der Diebeswelt: Armeen der Nacht , Bastei-Lübbe 20140
    (9) Der Gotterkorene von Lynn Abbey in Geschichten aus der Diebeswelt: Armeen der Nacht , Bastei-Lübbe 20240
    (10) Ein Hauch Macht von Diana L Paxson in Geschichten aus der Diebeswelt Sturm über Freistatt , Bastei-Lübbe 20122

Tempus
Machtspiel
    Janet Morris
    Tempus, ein Söldnergeneral im Dienst des neuen rankanischen Kaisers, steckte bis zu den Knien in den blutigen Säuberungsaktionen, die bezeichnend für den ersten Winter von Therons Thronbesteigung waren, als der Himmel über der befestigten Stadt begann, schwarze Tränen zu weinen.
    Als der Morgen hätte dämmern sollen, belagerten aschgraue Wolken das Himmelsgewölbe, so daß nicht einmal die goldenen Strahlenspeere des Sonnengottes die angetretenen Armeen der Nacht treffen konnten. Die Stadt Ranke, einst das glitzerndste Kleinod des Rankanischen Reiches, zitterte im Dunkeln und des Sturmes schwarze, schreckliche Macht verfinsterte ihre ockerfarbenen Mauern.
    Donner grollte, der Wind heulte. Schwarze Hagelkörner trommelten auf Therons Palast, zersplitterten Fenster und hämmerten an Türen. Auf den Tempel- und Prunkstraßen hüpften die Schlossen, die scharf wie Diamanten und zum Teil groß wie Köpfe waren. Geizige Edle griffen plötzlich tief in die Beutel, und unfromme Priester sanken in den schmutzigen Matsch, der zu Eis gefror, so schwarz wie Therons Herz, wie einige zu sagen pflegten.
    Denn alle wußten, daß Theron durch einen Staatsstreich der Armeen an die Macht gekommen war — er war eine blutdurstige Kreatur, eine Bestie der Schlachtfelder. Beweis dafür waren die Verbündeten, die er mit ins Kaiserschloß gebracht hatte: Nisibisihexen, Dämonen der Finsternis, gräßliche Teufel, ja sogar einige der gefürchteten fast Unsterblichen der Blutkulte — Askelon, der Traumgott, und sein Schwager Tempus, Halbgott und Lieblingssohn Vashankas, des rankanischen Kriegsgottes, unterstützten Theron.
    War Tempus nicht immer noch dabei, mit den Unzuverlässigen aufzuräumen — mit all jenen, die Einfluß unter Abakithis gehabt hatten? Wachten nicht immer noch Frauen auf und fanden das Bett neben ihnen leer, dafür an die Tür ihrer Gemächer genagelt einen Beutel aus Menschenhaut, mit dreißig Goldsoldats (der rankanische Preis für ein Menschenleben) gefüllt? Schlichen nicht immer noch einige überlebende Anhänger des ehemaligen Kaisers Abakithis (nun tot, ungerächt und vielfach verflucht) mit prallen Taschen zur Söldnergildenhalle, um dort am Empfang ihr Vermögen abzugeben, mit bekritzelten Pergamenten, auf denen stand: >Zur freien Verfügung für Tempus von der ihn bewundernden und getreuen Familie Soundso?< Brachten nicht immer noch getreue Dienstboten Edelfrauen und ihre Kinder verstohlen in Lumpen durch Hintertüren in Elendsvierteln aus der Stadt?
    So munkelte man, als der Sturm auch am zweiten Tag noch ungemindert tobte, daß Theron und Tempus für diesen schwarzen Hagelsturm geradewegs aus der Hölle verantwortlich waren.
    Das flüsterte auch eine Frau Critias zu, Tempus' Adjutanten und bestem Geheimbeauftragten, dem es gelungen war, in der obersten Gesellschaftsschicht der Stadt Eingang zu finden.
    Crit verzog die Lippen, strich mit der Schwerthand durch das feine dunkle Haar und antwortete der Statthaltergemahlin, mit der er im Bett lag: »Niemand befiehlt dem Sonnenaufgang. Jedenfalls kein Mensch. Und Theron ist nichts weiter. Und wenn Götter Wutanfälle bekommen, verhält sich sogar Tempus still.«
    Crit hatte in den Hexenkriegen im Norden gekämpft, das wußte die Frau. Seine Tarnung hier war die eines unzufriedenen Offiziers, der nach dem Anschlag auf Abakithis während des Festes der Menschheit sein Offizierspatent hingeworfen hatte und jetzt, wie so viele andere der alten Garde, auf Suche nach Sicherheit von einem Dienstherrn zum anderen wechselte.
    Die Gemahlin des Statthalters strich mit einem Finger über sein Kinn und lächelte mitfühlend, als sie sagte: »Ihr Krieger seid doch — alle gleich, ich vermute, du willst mir damit sagen, daß das gut ist? Dieses Unwetter, dieser höllenschwarze Hagelsturm? Daß es ein Zeichen ist, das wir armen Frauen nur nicht lesen können?«
    Crit dachte an die Glücksbringer — Haarsträhnen, Silber, Knöchelchen und Amulette — in seinem Beutel am Gürtel, der

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