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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mit seiner Kleidung am Fuß des Bettes eines anderen lag, und antwortete in Hofrankene: »Wenn der Sturmgott zu den Armeen zurückkehrt, können Kriege gewonnen werden — nicht nur endlos geführt. Ohne ihn geschieht nichts. Wenn er erzürnt ist, wird er uns wissen lassen, weshalb. Und ich wette, nicht wegen Theron - oder Tempus. Der eine ist ein General, den die Soldaten eben deshalb wählten, weil der Gott uns während Abakithis' Herrschaft verließ; der andere ist ...«
    Nicht die Hand der Frau, die tief wanderte, ließ ihn innehalten. Sie wollte Crits Schutz, während er von ihr Information begehrte. Er hatte von dieser Frau erhalten, wozu er gekommen war, und mehr — alles, was eine rankanische Edle zu geben hatte. Und so drängte es ihn in einem Augenblick ungewohnter Zärtlichkeit für eine Frau, die auf seine Veranlassung hin wahrscheinlich die Massen an den Richtstätten unterhalten würde, sobald das Wetter besser wurde, ihr von Tempus zu erzählen. Was und wer dieser Mann war oder nicht war, dem Crit den 127
    Treueid geleistet hatte.
    Er erklärte es so: »Tempus ist, was Vater Enlil — Sturmgott der Armeen — bestimmt, und er ist mehr verflucht als Ranke und seine sämtlichen Feinde zusammen. Von Göttern und Menschen, von Magie und Magiern. Wenn es Therons Herrschaft wegen Ärger gibt, wird er es sein, der an unser aller Stelle darunter leidet, das darfst du mir glauben.«
    Der Miene und den hungrigen Lippen der Rankanerin nach zu schließen, hatte sie das Interesse an diesem Thema bereits verloren. Crit dagegen nicht. Als er sie verließ, markierte er die Tür mit einem Zeichen für die Staatspolizei, ohne auch nur einen Gedanken daran zu vergeuden, daß der gut gewachsene Körper dahinter bald leblos sein würde.
    Der Himmel war immer noch schwarz, und der Wind sang vielstimmig sein Richtlied, das Crit schon mehrmals auf dem Schlachtfeld gehört hatte, wenn Tempus' nichtmenschliche Verbündete am Kampf teilnahmen. Es war wie beim Hexenwetter in Freistatt, wo sich jetzt Crits Partner und seine Brüder von den Heiligen Trupps aufhielten, tief südlich im verkommensten, gräßlichsten Zipfel des Reiches.
    Während Crit sein Pferd holte, spielten seine Finger mit den Glücksbringern in seinem Gürtelbeutel.
    Normalerweise hätte er sie herausgeholt, sich niedergekauert, sie geschüttelt und auf das Stroh geworfen, um in ihrem Fall Rat zu suchen.
    Doch der Sturm sagte ihm genug; er brauchte keine Frage zu stellen, deren Antwort ihm ohnehin nicht gefallen würde. Wäre sein Partner Strat heute an seiner Seite gewesen, er hätte um jede Summe mit ihm gewettet, daß Tempus, sobald das Unwetter nachließ, Crit ohne Erklärung auffordern würde, ihn in den Süden zu begleiten, nach Freistatt, wo der Heilige Trupp den Winter zubrachte.
    Nicht, daß er Strat nicht Wiedersehen wollte — nichts wünschte er sich mehr. Nicht, daß er sich nicht freute, daß der Sturmgott Vashanka, Gott der Armeen, der Gewalt und Plünderung, des Blutdursts, des blinden Zornes und der Totenpforte, sich bemerkbar machte — er war froh darüber. Was er der Rankanerin erzählt hatte, stimmte wirklich — ohne seinen Gott konnte man keinen Krieg gewinnen. Aber Vashanka, der rankanische Sturmgott, hatte die Stiefsöhne, Crits Einheit, in ihrer Not im Stich gelassen. Also hatten sie sich einem anderen, vielleicht sogar größeren Gott verschworen: Vater Enlil.
    Und die schwarzen, wallenden Wolken, die Stimmen, die über dem Krieger donnerten, verrieten dem Mann, der Götter nicht viel mehr mochte als Magie und doch Adjutant eines Halbgottes war, der sich mit beiden einließ, daß Vashanka vielleicht nicht sehr erfreut über die wankelmütigen Krieger war, die einst in seinem Namen Blut vergossen hatten und es nun im Namen eines anderen taten.
    Die Dinge waren so verdammt kompliziert, wann immer Tempus damit zu tun hatte.
    Crit langte nach einer Strähne der Mähne, schwang sich auf sein Streitroß, drehte es so unsanft um, daß es sich halb aufbäumte und dann, als es bemerkte, daß es den Kopf in Richtung der Söldnergilde und seiner eigenen Box, Sicherheit vor dem Sturm und Bequemlichkeit hatte, nur so durch die glatten, matschigen Straßen von Ranke galoppierte.
    Trotz der dunklen Straßen und dem trügerischen Boden unter den Hufen, ließ Crit dem jungen Tier seinen Willen; er verließ sich darauf, daß Fußgänger auswichen, falls es bei diesem Wetter welche gab, und Streifen ihn erkannten. Das Pferd hatte ein Recht auf das

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