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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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die in dem toughen Mädchen mit den stacheligen Haaren und der Lederjacke steckte, das sie damals gewesen war. Wenn sie darüber nachdachte, hatte sie an ihrem Aussehen nicht viel verändert …
    Heute jedoch – aus Rücksicht auf Jordans Eltern – trug sie einen gerade geschnittenen kakifarbenen Rock, eine schlichte weiße Bluse und Ballerinas.
    Nach der Kirche fuhr Jordan zum Haus seiner Eltern im Süden von Seattle. Sein Vater Larry war dort Pastor in der Freien Methodistischen Kirche. Das Pfarrhaus war gleich neben der Kirche. Es war ein frei stehendes Einfamilienhaus aus Backstein, gebaut in den Fünfzigerjahren, als weder Jordan noch Alix schon geboren waren. Der Rasen im Vorgarten war erst vor Kurzem gemäht worden, und Alix konnte eine kleine Rauchsäule sehen, die aus dem Garten hinter dem Haus aufstieg.
    „Sieht so aus, als hätte Dad bereits mit dem Grillen begonnen“, stellte Jordan fest, als er mit Alix aufs Haus zuging. „Gut. Weniger Arbeit für mich.“ Er klopfte nicht, sondern öffnete einfach die Vordertür, ging hinein und rief: „Mom, Dad! Wir sind da.“
    Susan kam aus der Küche und hatte den Mund zu einem breiten Lächeln verzogen. Sie umarmte die beiden, und Alix spürte, dass ihre Freude ehrlich war.
    „Ich habe einen Kuchen und einen Salat mitgebracht“, sagte sie und stellte den Kuchen auf den Tisch. Jordan hob die Kühlbox auf die Küchenanrichte.
    „Alix“, entgegnete Susan. „Das wäre doch nicht nötig gewesen. Meine Güte, ihr heiratet nächste Woche! Du hast bestimmt noch viel zu tun!“
    „O nein, es ist alles unter Kontrolle.“ Das war es jeden falls jetzt, da zur Hochzeitsfeier nur noch Jordans Familie und ein paar enge Freunde kamen. Alix liebte die Einfachheit dieser Feier – vor allem verglichen mit dem Fünfakter (inklusive Dekoration und Bauten, Requisiten und tausender Statisten), der Jacqueline und Susan vorgeschwebt hatte.
    Jordans Vater kam herein, und Vater und Sohn umarmten sich.
    Alix freute sich, dass ihr Verlobter und sein Vater ein so gutes Verhältnis zueinander hatten. Wenn es für sie an der Zeit war, eine eigene Familie zu gründen, wäre Jordan sicher ein guter Vater und seine Eltern wären die perfekten Großeltern. Das war tröstlich und beruhigend – auch wenn der Gedanke, Mutter zu werden, ihr noch immer Angst machte. Doch sie sagte sich wieder und wieder, dass das etwas war, über das sie sich im Moment noch keine Sorgen machen musste.
    Susan hatte die Spareribs vorgebacken, und während Alix den Tisch auf der Terrasse deckte, standen Larry und Jordan auf dem Rasen beim Grill. Sie unterhielten sich, und als Larry die Rippchen mit Soße bestrich, wehte das Lachen von Vater und Sohn zu Alix herüber. Sie fand die lockere, freundschaftliche Art, in der Larry und Jordan miteinander umgingen, sehr schön und genoss es, den beiden zuzusehen.
    „Ich habe mit Grandma Turner gesprochen“, sagte Susan, die mit zwei Gläsern Limonade in den Händen zu Alix auf die Terrasse getreten war. „Und sie freut sich sehr, dass Jordan und du das Haus am See für eure Hochzeitsfeier gewählt habt.“
    „Sie ist so gut zu uns.“ Alix wusste nicht, was sie ohne die Liebe und die Unterstützung von Jordans Großmutter getan hätte.
    Susan reichte Alix ein Glas mit Limonade. „Ich habe sie auch zum Grillen eingeladen. Aber sie rief heute Morgen an und sagte, dass es ihr nicht so gut gehe.“
    „Die Hochzeitsfeier ist ein bisschen viel für sie, oder?“, fragte Alix beunruhigt. Obwohl sie und Jordan alles getan hatten, um seiner Großmutter nicht zur Last zu fallen und allen Stress von ihr fernzuhalten, machte Alix sich noch immer Sorgen. Immerhin war Sarah sechsundachtzig Jahre alt.
    „Nein, nein.“ Susan winkte ab. „Grandma wäre fürchterlich enttäuscht gewesen, wenn du und Jordan irgendwo anders geheiratet hättet. Außerdem wird eure Hochzeitsfeier für sie wie eine Familienzusammenführung.“
    Alix nahm einen kleinen Schluck von ihrer Limonade.
    „Wie geht es Colette?“, fragte Susan, nachdem die beiden sich einander gegenüber an den Tisch gesetzt hatten. „Ich war im Blumenladen, und Susannah hat erzählt, dass sie sich freigenommen hätte. Und zwar weil irgendjemand, den sie kennt, vermisst wird. Offenbar handelt es sich um ihren ehemaligen Chef …“
    „Ja.“ Sie nickte. „Sein Name ist Christian Dempsey.“
    Die Nachricht wurde mittlerweile auch durch die Medien verbreitet, und es gab jede Menge Spekulationen. Christian Dempseys

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