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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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mit einer Unmenge von Anwälten verbringen.“
    „Ich will nur eines wissen: Warum?“,flehte sie. Sie brauchte eine Entschuldigung für sein Verhalten, eine Erklärung. „Ist es des Geldes wegen?“
    „Wie ich schon sagte“, erwiderte er spitz, „das kann ich nicht mit dir besprechen.“
    „Arbeitest du für die Zuwanderungsbehörde?“ Das war die einzig logische Erklärung für sein Verhalten. Auf jeden Fall war es die einzige legale Erklärung.
    Er antwortete nicht, sondern blickte nur teilnahmslos zur Seite.
    Colette hatte sich diese Antwort so verzweifelt gewünscht, dass sie in diesem Moment vor Enttäuschung am liebsten geweint hätte. Doch stattdessen gewann ihre Wut Oberhand. „Wenn du nicht gekommen bist, um eine Bestellung aufzugeben, muss ich dich leider bitten, das Geschäft zu verlassen.“ Um ihn nicht merken zu lassen, wie aufgeregt sie war, stand sie sehr aufrecht, mit gestrafften Schultern, locker hängenden Armen und mit beiden Beinen fest auf dem Boden hinter dem Verkaufstresen.
    Nach einem Moment seufzte Christian schwer.
    Sie dachte, er würde gehen. Aber er blieb stehen und betrachtete sie. Er wirkte nicht länger wütend, und sein verändertes Verhalten verwirrte sie. Neugierig, aber auch ängstlich griff sie nach ihrem Block und einem Stift, als wollte sie seine Bestellung aufnehmen.
    „Ich habe mich immer und immer wieder gefragt, warum du so einfach, still und heimlich gegangen bist“, sagte er schließlich. „Wir beide haben Fehler gemacht. Und wir beide haben uns kindisch verhalten.“
    „Jetzt weißt du es ja“, erwiderte sie und riss sich zusammen, um sich von ihren Emotionen nicht beeinflussen zu lassen. Colette hatte ihre Antwort. Er hatte sich in Schwierigkeiten manövriert, aus denen es kein Entkommen gab. Sie konnte sich nicht mit ihm einlassen. „Ich denke, du solltest jetzt gehen. Und bitte, komm nicht mehr her.“
    „Nicht einmal, um Blumen zu bestellen?“, fragte er.
    Da die Geschäfte im Augenblick nicht so gut liefen, wagte Colette es nicht, ihn abzuweisen. „Vielleicht solltest du dich geschäftlich eher mit Susannah auseinandersetzen.“
    „Ich ziehe es aber vor, mit dir zu tun zu haben.“
    „Fein.“ Abwartend hielt sie den Stift über den Block.
    „Ich nehme fünf Dutzend Rosen.“
    Fünf Dutzend? Colette war sich nicht sicher, ob sie einen so großen Auftrag überhaupt erfüllen konnten. „Wohin sollen sie geschickt werden?“, fragte sie, als sei es etwas vollkommen Normales, wenn ein Mann in den Laden spazierte und fünf Dutzend Rosen orderte.
    „Mach daraus zehn Dutzend.“
    Sie konnte ihr Erstaunen nur schlecht verbergen.
    „Ich bestelle Blumen. Du hast gesagt, ich solle es tun, denn ansonsten würdest du mich aus dem Laden werfen. Ich könnte mir vorstellen, dass du deinen Freund den Detective anrufst, damit er dir dabei hilft.“
    Colette erinnerte sich daran, dass sie Christian von Steve Grisham erzählt hatte, doch sie entsann sich nicht, ihm seinen Namen oder seinen Dienstgrad verraten zu haben. Jetzt bedauerte sie, Steve überhaupt erwähnt zu haben. Tatsächlich hatte sie seit ihrem zufälligen Treffen am Hafen nichts mehr von ihm gehört. Doch das war nicht schlimm – jede Beziehung brachte irgendwann Schwierigkeiten.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich habe nich t gedroht, dich rauszuwerfen“, murmelte sie beschämt. „Ich habe dir nur … nahegelegt zu gehen.“
    Er hob nur seine Augenbrauen – jedoch auf eine so überlegene Art, dass sie wütend wurde.
    „Möchtest du die Rosen in einer bestimmten Farbe?“, fragte sie, als wären die letzten Worte gar nicht ausgesprochen worden.
    „Rot“, antwortete er. „Blutrot. Die besten, teuersten Rosen, die überhaupt erhältlich sind.“
    „Ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass es die besten Rosen auf dem Markt sind.“ Er gab diese Bestellung mit voller Absicht auf, um sie zu verletzen. Sie hatte ihn verletzt, und er schlug zurück, indem er ihr durch die Blume sagte, dass es jemand anders in seinem Leben gab. Sie war ein One-Night-Stand gewesen, und er wollte auf Nummer sicher gehen, dass sie es auch wirklich verstanden hatte.
    Er zog einen Stift und einen Block aus seiner Brieftasche und schrieb etwas auf. „Lass die Rosen gleich morgen früh zu dieser Adresse liefern.“
    Er reichte ihr den Notizzettel. Ms. Elizabeth Sasser, las sie. Es war eine Adresse in Capitol Hill, einem Stadtteil von Seattle.
    Obwohl Colette fünf Jahre lang für Christian gearbeitet

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