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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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dass er abbrechen könnte.
    „Was passiert denn am Sonntag?“, fragte Alix. Sie wollte nicht neugierig sein, doch wenn Colette über ihr Problem sprach – was immer es auch war –, würde sie sich vielleicht besser fühlen. Alix konnte gut zuhören. Jordan hatte ihr erklärt, wie wichtig es war, seine Probleme zu teilen – und anderen Menschen, die ihre Probleme mit einem teilen wollten, zuzuhören. Wie Colette hatte sie früher alles für sich behalten. Bis sie irgendwann das Gefühl gehabt hatte, zu explodieren, wenn sie nicht etwas tat, um all die negativen Emotionen loszuwerden.
    Erstaunlicherweise hatte Alix auch einiges vom Pastor der Kirche gelernt, für die Jordan tätig war und die Alix inzwischen auch besuchte. Pastor Downey bediente sich vieler einfacher Analogien und gab praktische Ratschläge für das Leben in der wirklichen Welt. Erst am vergangenen Sonntag hatte er erklärt, dass das Gras auf der anderen Seite des Zaunes nicht grüner sei – es sei nur dort grüner, wo man es wässere. Alix gefiel dieser Vergleich so sehr, dass sie ihn in den Umschlag ihrer Bibel geschrieben hatte. Sie hielt es für einen guten Ratschlag für eine Frau, die bald heiratete. Es war ein Rat, an den sie denken wollte.
    „Ich … ich werde mit meinem ehemaligen Chef zum Essen ausgehen“, sagte Colette stockend.
    „Ist das dein erstes Date seit dem Tod deines Mannes?“
    Colette zuckte die Schultern. Ihr war anzumerken, dass sie sich unbehaglich fühlte. „Kann man so sagen.“
    Alix war sich nicht sicher, was das bedeuten sollte. Aber sie drängte Colette nicht, es ihr näher zu erläutern.
    „Mich beschäftigt eher die Tatsache, mit we m diese Verabredung ist.“
    Alix nickte und ermunterte sie mit einem Blick weiterzusprechen.
    „Ich habe eingewilligt, mich mit ihm zu treffen. Und nun wünschte ich, ich hätte Nein gesagt.“ Colette starrte einen Moment lang aus dem Fenster. Alix ließ das Schweigen zu. Sie hatte von Jordan gelernt, dass sie keine Angst davor haben sollte, wenn während einer Unterhaltung Pausen entstanden.
    Gerade hatte sie das Gefühl, dass Colette weitersprechen wollte, als Julie, die am Wochenende im Café arbeitete, an ihren Tisch kam und Alix’ Sandwich brachte. Alix wartete, bis Julie außer Hörweite war. Sie fragte sich, warum Colette der Verabredung überhaupt zugestimmt hatte, wenn sie dem Treffen doch so offensichtlich abgeneigt war.
    „Kannst du nicht einfach absagen?“, fragte Alix. Problem gelöst. Ihrer Meinung nach gab es für Colette keinen Grund, sich Sorgen darüber zu machen. Wenn sie nicht mit dem Kerl ausgehen wollte, musste sie es nicht tun. Frauen änder ten alle naselang ihre Meinung. Männer im Übrigen auch.
    „Es ist nur … Ich weiß nicht, was ich von ihm erwarte.“
    „Warum setzt du dich dieser Situation aus?“ Es erschien Alix vollkommen sinnlos.
    Colette wandte den Blick ab und senkte den Kopf. „Christian hat gesagt, dass er mich nie mehr belästigen wird, wenn ich dieses eine Mal mit ihm zu Abend esse“, sagte sie tonlos.
    Alix war empört. „Das ist Erpressung!“
    „Ich vermute, das stimmt.“
    „Du vermutes t das? Quatsch! Du kannst nicht zulassen, dass ein Mann dich derart manipuliert.“ Alix regte sich nun richtig auf. Auf keinen Fall nutzte ein Mann Colette aus – nicht, wenn si e es zu verhindern wusste. „Soll ich mich mal um den Versager kümmern?“
    Zum ersten Mal lächelte Colette. „Danke, aber nein. Ich komme schon allein zurecht.“
    „Wie gut kennst du ihn?“
    „Ich habe sieben Jahre lang für die Firma gearbeitet, davon fünf Jahre als seine persönliche Assistentin.“
    Alix runzelte die Stirn, verwirrt durch die Widersprüchlichkeiten in Colettes Verhalten und ihren Worten. Sie wollte den Mann, dessen persönliche Assistentin sie gewesen war, nicht wiedersehen? „Hast du die Firma aus einem bestimmten Grund verlassen?“
    Colette zögerte. „Gewissermaßen … ja, aber es ist … ein wenig komplizierter.“
    Alix wollte erwidern, dass das ganze Lebe n kompliziert war. Doch sie nickte nur und murmelte: „Ich verstehe“, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach.
    „Ich gehe mit ihm aus, weil es etwas gibt, das wir besprechen sollten … Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Mut dazu finde.“
    „Möchtest du die Sache vielleicht vorher mit jemand anders besprechen?“, fragte sie. Wenn Colette jemanden brauchte, der ihr sein Ohr lieh, war Alix gern dazu bereit, diesen Part zu übernehmen.
    Colette

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