Die Farm am Eukalyptushain
»Ich verbiete dir, die Sache je wieder zu erwähnen.«
»Das kann nicht dein Ernst sein.« Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie hatte einen Kloß im Hals.
»Doch«, antwortete er fest. »Ich habe einen Ruf zu wahren, und ich lasse nicht zu, dass mein guter Name in den Schmutz gezogen wird.« Er sah sie finster an. »Deiner Karriere wird es auch nicht gut tun«, fuhr er fort. »Ich habe viel Zeit und Geld investiert, um dich dahin zu bringen, wo du heute bist, und ich will verdammt sein, wenn ich dabei zusehe, wie du das alles zerstörst.«
Catriona starrte ihn an. In seinem Gesicht lag kein Schimmer von Mitgefühl. Aufrecht und mit undurchdringlicher Miene stand er da wie eine Mauer, an der alle ihre Hoffnungen und Träume zerbrachen. »Du liebst mich überhaupt nicht«, flüsterte sie, als ihr die schreckliche Wahrheit dämmerte. »Du hast mich als Protegé betrachtet, und um deine Investitionen abzusichern, hast du mich geheiratet. Du wolltest mich für dich behalten.«
»Sehr scharfsinnig, meine Liebe. Aber ich glaube, es gibt kaum einen Grund, jetzt hysterisch zu werden, nachdem sich diese Geschäftsbeziehung doch bisher als sehr angenehm erwiesen hat.«
Catriona schleuderte ihre Serviette auf den Tisch und funkelte ihn an. Ihre Stimme wurde mit jedem Wort lauter. »Wie kannst du es wagen, unsere Ehe als Geschäftsbeziehung zu bezeichnen? Ich habe dich geheiratet, weil ich dich liebte, nicht, weil ich glaubte, du würdest mich berühmt machen.«
Schweigend nahm er die Zigarre in den Mund und paffte blaue Rauchwolken in die Stille des warmen Abends.
Catriona zitterte. Leidenschaft und Schmerz durchströmten sie, als sie plötzlich hinter die weltmännische Maske des Mannes blickte, der sie geheiratet hatte, und erkennen musste, dass es ihm nur um sein Geschäft und seinen Ruf ging. Sie zählte überhaupt nicht. »Warum, Peter?«, fragte sie. »Warum dieses Theater, diese schreckliche Farce? Du hättest doch nicht dafür zu sorgen brauchen, dass ich dich liebe. Wir hätten auch so zusammenarbeiten können, als Freunde.«
Er sah sie an wie ein Fremder. »Ich habe ein junges, sehr schönes Mädchen mit einer erstaunlichen Stimme gesehen und erkannt, dass ich hier die Chance hatte, mir einen Namen zu machen. Natürlich musste ich dafür sorgen, dass kein anderer Agent dich wegschnappen konnte. Aber das ging nur, indem ich dich heiratete.«
»Du Schwein!«, zischte sie. »Du bist genauso ein Lügner und Betrüger wie Kane.«
Mit einem Knall stellte er sein Glas auf die Anrichte und blieb einen Moment lang dort stehen. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, und seine Fäuste öffneten und schlossen sich. »Du wirst nie wieder so über mich reden«, sagte er schließlich mit eisiger Stimme und drehte sich um. Er war blass.
Catriona umklammerte die Stuhllehne. Sie zitterte so sehr, dass sie kaum stehen konnte. Wollte er sie schlagen? Hatte sie ihn zu sehr gereizt?
»Du wirst den Namen dieses Mannes in meinem Hause nie wieder aussprechen, und schon gar nicht wirst du mich noch einmal mit ihm vergleichen. Ich habe sehr viel Geld für dich ausgegeben, und ich habe drei Jahre gewartet, bis deine Mutter mir erlaubt hat, dich zu heiraten. Du wirst mir Respekt und Gehorsam erweisen, Catriona. Das verlange ich.«
Sie schüttelte den Kopf. »Niemals«, erwiderte sie. »Wie kann ich das, wenn du meine Gefühle nicht respektierst? Ich habe dir von meiner Tochter erzählt, weil ich dachte, du wärest Manns genug zu verstehen, wie wichtig sie mir ist.« Sie lachte, aber es war ein hartes Lachen voller Verachtung und bitterem Humor. »Ich weiß nicht, wie ich so dumm sein konnte. Dir gehorsam sein? Vergiss es, Peter!«
»Dann lässt du mir keine Wahl«, sagte er gefühllos. »Du darfst in diesem Haus bleiben, aber du wirst in einem anderen Zimmer schlafen und auch deine Mahlzeiten dort einnehmen. Du wirst mir nicht unter die Augen treten, wenn ich zu Hause bin, und ich werde kein Wort mehr mit dir sprechen, bis du zur Besinnung gekommen bist und dich entschuldigt hast.«
Catriona zitterte vor Wut. Sie ballte die Fäuste und beherrschte sich nur noch mühsam. »Eher lasse ich mich vierteilen, als dass ich noch einmal das Bett mit dir teile«, fauchte sie. »Und entschuldigen werde ich mich niemals. Ich will die Scheidung.«
»Niemals«, sagte er. »Eine Scheidung kommt nicht in Frage. Das wäre ein Skandal.«
»Das ist mir gleichgültig«, erwiderte sie wütend. »Ich weigere mich, unter solchen Bedingungen zu leben.
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