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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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der Hand und dachte daran, wie entzückt sie gewesen war, als sie ihn unterschrieben hatte, und zerriss ihn dann in winzige Fetzen. Wie Konfetti rieselten sie zu Boden – eine Erinnerung an ihre wunderschöne Hochzeit –, und sie brach in Tränen aus.
    Der Kostümier klopfte an und trat ein. Brian Grisham war ein weibischer Mann von unbestimmbarem Alter mit gefärbten Haaren und einer Vorliebe für grelle Westen, der schon als Junge im Theater gearbeitet hatte. Er hatte seinen Namen zu Brin abgekürzt, weil er fand, das klinge weniger tuntig. »O mein Gott«, rief er und fiel vor ihr auf die Knie. »Was ist denn das?« Er legte ihr eine Hand auf den Arm. »Na los, Darling«, sagte er besänftigend. »Erzähl Tante Brin alles.«
    »Meine Ehe ist zu Ende«, schluchzte sie. »Peter Keary ist ein unglaublicher Mistkerl.«
    »So sind die Männer.« Er warf den Kopf zur Seite. »Bestien – allesamt.«
    Sie lächelte unter Tränen. Brin war so freundlich und fürsorglich wie eine Freundin und zweimal so verständnisvoll. »Ich habe meinen Vertrag zerrissen«, gestand sie.
    Er warf einen Blick auf die Papierschnipsel auf dem Boden und zog eine scharf gezupfte Augenbraue hoch. »Du liebe Güte«, seufzte er. »Das war nicht besonders clever, Darling. Er wird dich in Grund und Boden klagen.«
    »Das ist mir egal.« Sie wischte sich die Tränen ab.
    »Aber ohne einen Agenten kannst du nicht arbeiten«, sagte er mit sanftem Tadel. »Was willst du denn anfangen?«
    »Ich suche mir einen neuen.« Sie griff zur Bürste und attackierte ihr langes Haar.
    Brin nahm ihr die Bürste ab, und seine leichten, glatten Striche beruhigten sie. »Das wird nicht so einfach sein«, sagte er schließlich. »Agenten halten zusammen. Ärgerst du einen, ärgerst du alle.« Er bürstete ihr weiter das Haar. »Ich habe eine Freundin, die dir helfen könnte«, sagte er nach einigem Nachdenken. »Sie ist wie du – unabhängig. Was man über sie tratscht, kümmert sie nicht, und sie weiß, was für Bestien Männer sein können.« Er legte die Bürste aus der Hand, trat hinter sie und betrachtete ihr Spiegelbild. »Clemmie kommt manchmal zu sehr wie ein Mannweib daher, aber sie hat ein goldenes Herz, und sie wird dir ganz sicher helfen.«
    Catriona wusste nicht, ob sie etwas mit einer lesbischen Agentin zu tun haben wollte. Ihr Ruf würde demnächst schon genug leiden. Sie hatte zwar schon mit solchen Frauen zusammengearbeitet, ihr war dabei jedoch immer unbehaglich zumute, und der Gedanke, sich jetzt von einer vertreten zu lassen, gefiel ihr nicht. Sie zögerte.
    Brin schien ihre Gedanken zu lesen. Er lachte. »Clemmie hat drei Kinder und einen sehr hübschen Ehemann. Sie ist hart, weil sie in einer Männerwelt arbeitet – wie wir alle«, fügte er seufzend hinzu.
    »Gib mir ihre Nummer, und ich rufe sie an.« Catriona lächelte. »Danke, Brin. Du bist ein Schatz.«

    Clementine Frost war groß und schlank, sie hatte kurzes braunes Haar und braune Augen, und sie strahlte Entschlossenheit und Effizienz aus. Sie war Anfang dreißig, trug streng geschnittene Jacketts und geradlinige Hosen und milderte ihre Erscheinung nur durch Rüschenblusen sowie auffälligen Schmuck. Ihre Make-up war makellos, und ihre langen Fingernägel waren scharlachrot lackiert, passend zum Lippenstift.
    Ihr Büro war unvergleichlich. Es war ein großer, sonnendurchfluteter Raum im Souterrain ihres Hauses, bequem eingerichtet mit weichen Sesseln und Sofas, teuren Teppichen und Vasen mit frischen Blumen. Die Türen am anderen Ende führten in einenhübschen Garten hinaus, und Catriona sah Kinderschaukeln und eine Rutschbahn auf dem Rasen.
    Die beiden Frauen saßen einander gegenüber an einem Couchtisch. »Sie werden Peters Auftrittsplan zu Ende führen müssen«, sagte Clemmie mit klarer, präziser Stimme. »Aber ich sehe keinen Grund, Sie dann nicht zu übernehmen, wenn ich es ihm förmlich mitteile.« Sie zog ein nachdenkliches Gesicht. Sie hatte Catriona ein paar Fragen nach den Gründen gestellt, weshalb sie sich nicht länger von ihrem Mann vertreten lassen wollte, und schien sich um die Zukunft keine Sorgen zu machen. »Ich habe natürlich schon von Ihnen gehört.« Sie lächelte. »Die Kritiken sind wundervoll. Ich würde Sie mit Vergnügen übernehmen.«
    »Peter wird mich wegen Vertragsbruch verklagen«, sagte Catriona. »Und dann ist da die Sache mit der Scheidung. Sind Sie sicher?«
    Clementine erhob sich lächelnd. »Ich glaube, wir sind beide stark genug, um damit

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