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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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unter den Einfluss des Bösen geraten könnte. Ich war froh, dass er nicht wusste, wie überzeugend sie neulich als maligne Hexe aufgetreten war.
    Doch zu meiner Überraschung nickte er zustimmend.
    »Warum eigentlich nicht?«, meinte er. »Geh und sag es ihr gleich.«
    Da ich fürchtete, er könnte seine Meinung ändern, lief ich sogleich hinaus und suchte Alice. Ich erwartete, sie nebenan zu finden, wo sie eines der Bücher aus der Bibliothek kopierte. Doch dort war sie nicht. Zu meiner Verwunderung fand ich sie draußen auf der Hintertreppe, wo sie mit finsterem Gesicht in den Garten starrte.
    »Es ist kalt hier draußen, Alice«, sagte ich lächelnd. »Komm doch herein. Ich muss dir etwas erzählen …«
    »Keine guten Nachrichten, was? Arkwright hat eingewilligt, dich aufzunehmen, stimmt’s?«
    Ich nickte. Wir hatten beide gehofft, dass die verspätete Antwort bedeutete, dass er die Bitte des Spooks nicht erfüllen wollte.
    »Wir gehen morgen früh los«, sagte ich ihr. »Aber die gute Nachricht ist, dass du nach Caster mitkommst, um mich zu verabschieden.«
    »Das hört sich für mich nach einer schlechten Nachricht mit einer winzigen Prise Freude an. Ich weiß gar nicht, was der alte Gregory hat. Diese Werber werden doch nicht wiederkommen, oder?«
    »Vielleicht nicht«, stimmte ich zu. »Aber er wollte mich sowieso irgendwann nach Caster schicken, da kann er das geradeso gut jetzt tun. Ich kann mich schlecht weigern …«
    Obwohl ich es Alice gegenüber nicht erwähnen wollte, so glaubte ich doch, dass der Spook noch einen weiteren Grund hatte, mich zu Arkwright zu schicken, nämlich, um mich eine Weile von ihr zu trennen. In letzter Zeit hatte ich ein oder zwei Mal bemerkt, wie er uns beobachtete, wenn wir uns unterhielten und lachten, und er warnte mich beständig, ihr nicht zu nahe zu kommen.
    »Wohl nicht«, meinte Alice traurig. »Aber du wirst mir doch schreiben, Tom, oder? Schreib mir jede Woche. Dann vergeht die Zeit schneller. Mit dem alten Gregory allein im Haus wird es hier nicht so lustig sein für mich.«
    Ich nickte, aber ich war mir nicht sicher, wie häufig ich es schaffen würde zu schreiben. Der Postwagen war nicht billig, es kostete Geld, Briefe zu verschicken. Normalerweise bekam ich nur Geld vom Spook, wenn ich etwas Bestimmtes kaufen musste, daher würde ich ihn darum bitten müssen und hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren würde. Ich entschied, abzuwarten und zu sehen, in welcher Stimmung er am Morgen sein würde.
    »Das war wohl das beste Frühstück, das ich je hatte«, bemerkte ich und wischte den letzten Rest des flüssigen Eigelbs mit einem großen Stück Brot auf. Der Speck war perfekt knusprig gebraten.
    Der Spook lächelte und nickte zustimmend.
    »Allerdings. Ein Kompliment an den Koch.«
    Zur Antwort bekamen wir ein leises Schnurren unter dem großen Holztisch hervor zu hören, was uns verriet, dass der Hausboggart sich über unser Lob freute.
    »Könnte ich mir etwas Geld für meinen Aufenthalt bei Mr Arkwright leihen?«, fragte ich. »Es müsste nicht viel sein …«
    »Leihen?«, fragte der Spook mit hochgezogenen Augenbrauen. »Leihen lässt vermuten, dass du die Absicht hast, es zurückzubezahlen. Dieses Wort hast du bislang nicht verwendet, wenn ich dir Geld gegeben habe.«
    »In Mamas Koffern ist Geld«, erwiderte ich. »Ich könnte es zurückzahlen, wenn wir das nächste Mal in Pendle sind.«
    Meine Mutter war in ihre Heimat, Griechenland, zurückgekehrt, um dort gegen die stärker werdende Macht der Dunkelheit zu kämpfen. Aber sie hatte mir drei Kisten hinterlassen. Eine davon enthielt außer Tränken und Büchern drei große Beutel voller Geld, das jetzt sicher im Malkin-Turm verwahrt war, bewacht von Mamas wilden Lamia-Schwestern. In ihrer zahmen Form sahen Lamias aus wie menschliche Frauen, abgesehen von einer Reihe grüner und gelber Schuppen auf dem Rücken. Doch in ihrer wilden Form hatten die beiden Schwestern insektenartige Flügel und scharfe Krallen. Sie waren stark und gefährlich und konnten die Pendle-Hexen im Zaum halten. Ich war mir nicht sicher, wann wir wieder nach Pendle gehen würden, aber ich wusste, dass es irgendwann so weit sein würde.
    »Das könntest du«, erwiderte der Spook auf meinen Vorschlag. »Brauchst du das Geld für etwas Besonderes?«
    »Ich würde Alice gerne einmal wöchentlich schreiben …«
    »Briefe sind teuer, Junge, und ich bin sicher, dass deine Mama nicht gewollt hätte, dass du das Geld, das sie dir hinterlassen

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