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Die Festung der Perle

Die Festung der Perle

Titel: Die Festung der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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seltsamen Lächeln an. »Aye. Und seine Substanz ging in diese Welt und wurde von ihr absorbiert, wodurch die Substanz ihrer Träume gestärkt wurde …«
    »Die Träume, die er stehlen wollte.«
    »Er wollte nur einen stehlen. Den, welcher sie in diesem immerwährenden Schlaf gefangen hält.«
    »Und dann hätte er diesen Traum verkauft, auf eurem, wie hast du gesagt? Traummarkt?«
    »Vielleicht.« Auf diesen Aspekt wollte Oone nicht weiter eingehen.
    »Wo findet dieser Markt statt?«
    »In einem Reich, das jenseits von hier liegt, an einem Ort, zu dem nur Leute unseres Gewerbes oder unsere Diener reisen können.«
    »Bringst du mich dorthin?« Elrics Neugier war geweckt.
    Ihr Blick verriet Vorsicht, aber auch Spott. »Möglicherweise. Aber zuerst müssen wir Erfolg haben. Wir müssen einen Traum stehlen, damit wir Handelsware haben. Hör zu Elric, ich möchte dir wirklich gerne alles sagen, was du lernen willst; aber manche Dinge sind furchtbar schwer zu erklären, wenn jemand nicht bei unserer Zunft in die Lehre gegangen ist. Diese Dinge müssen gezeigt oder erlebt werden. Ich stamme nicht aus deiner Welt. Die wenigsten Traumdiebe kommen aus dieser Sphäre. Wir sind Wanderer - man könnte sagen: Nomaden - zwischen vielen Zeiten und vielen Orten. Wir haben gelernt, daß ein Traum in einem Reich in einem anderen unbestreitbare Realität sein kann, und ebenso etwas ganz Alltägliches in diesem Reich zu einem unvorstellbaren Alptraum wird.«
    »Ist die ganze Schöpfung so verformbar?« fragte Elric schaudernd.
    »Was wir schaffen, muß auf ewig bleiben, es sei denn, es stirbt«, antwortete sie mit ironischer Endgültigkeit.
    »Der Kampf zwischen Gesetz und Chaos spiegelt den Kampf in unserem Inneren zwischen ungezähmten Gefühlen und zu viel Vorsicht wider, nehme ich an«, fügte Elric noch hinzu. Ihm war klar, daß Oone über dieses Thema nicht mehr sprechen wollte.
    Oone zog mit der Fußspitze einen Riß in der roten Erde nach. »Um mehr zu lernen, mußt du ein Traumdieb-Lehrling werden…«
    »Aber gern«, sagte Elric. »Ich bin jetzt schon sehr neugierig, Mylady. Du hast von euren Gesetzen gesprochen. Wie lauten sie?«
    »Manche sind belehrend, manche beschreibend. Als erstes muß ich dir erklären, daß wir jedes Traumreich in sieben Aspekte eingeteilt haben, denen wir Namen zugeordnet haben. Mit der Namensgebung und der Beschreibung hoffen wir, das, was keine Gestalt hat, zu gestalten, und das zu kontrollieren, was sich der Kontrolle der meisten entzieht. Durch solche Auflagen haben wir gelernt, in Welten zu überleben, wo andere innerhalb von Minuten zerstört würden. Doch selbst wenn wir solche Auflagen machen, kann es geschehen, daß das, was unser eigener Wille definiert, sich so verändert, daß wir es nicht mehr kontrollieren können. Wenn du mich begleiten und mir bei diesem Abenteuer helfen willst, müssen wir sieben Länder durchqueren. Das erste Land nennen wir Sadanor oder das Land Gemeinsamer Träume. Das zweite Land ist Marador, von uns Land Alter Sehnsüchte genannt, und das dritte Paranor, das Land Verlorener Überzeugungen. Das vierte Land kennen Traumdiebe als Celador, das Land Vergessener Liebe. Das fünfte Land ist Imador, das Land Neuen Strebens, und das sechste ist Falador, das Land des Wahnsinns …«
    »Was für phantasiereiche Namen! Die Zunft der Traumdiebe hat wohl einen Hang zur Poesie. Und wie heißt das siebte Land?«
    Oone zögerte etwas, ehe sie antwortete. Ihre wunderschönen Augen bohrten sich in die Elrics, als wolle sie bis in die hintersten Windungen seines Gehirns vordringen. »Das hat keinen Namen«, sagte sie ruhig. »Es sei denn, die Bewohner geben ihm einen. Aber nur dort dürftest du die Festung der Perle finden.«
    Elric fühlte sich von dem bohrenden, doch zugleich zärtlichen Blick gefangen. »Und wie kommen wir in diese Länder?« Der Albino wollte sich mit diesen Fragen ablenken, da sein ganzer Körper nach Lord Ghos Elixier schrie.
    Oone spürte seine Qual und legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. »Durch das Kind.«
    Elric erinnerte sich an das, was er im Bronzezelt mit angesehen hatte, und ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken. »Aber wie kann man das erreichen?«
    Oone runzelte die Stirn. Der Druck ihrer Hand verstärkte sich. »Varadia ist unser Tor, und die Traumstäbe sind unsere Schlüssel. Dabei wird ihr kein Leid geschehen, Elric. Sobald wir den siebten Aspekt erreicht haben, das Namenlose Land, finden wir vielleicht als Gegenleistung den

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