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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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zwei, die heu­te Abend hier noch ste­hen, wer­den mor­gen vor den Au­gen des Kai­sers um den Tarn strei­ten, der Ge­win­ner die­ses letz­ten Kampfs wird dann eu­er Volk un­ter sei­ner wei­sen Herr­schaft einen.« Er hol­te tief Luft. »Sel­ten bot sich für einen tap­fe­ren Mann ei­ne sol­che Ge­le­gen­heit  …«
    Er sag­te noch mehr, doch ich hör­te ihm kaum zu, viel­mehr mus­ter­te ich die an­de­ren Kämp­fer, die al­les aufs Spiel setz­ten, um den Tarn für sich zu ge­win­nen. Fünf Bruch­stücke aus Ja­de, die zu­sam­men einen Stirn­reif bil­de­ten, der vor Jahr­tau­sen­den zer­bro­chen wor­den war. We­der Ase­la noch El­si­ne oder die Hü­te­rin hat­ten her­aus­fin­den kön­nen, was der Tarn zu tun ver­moch­te, setz­te man ihn wie­der zu­sam­men.
    Fünf Bruch­stücke aus Ja­de, von ei­ner selt­sa­men Ma­gie er­füllt, und ei­ne Le­gen­de, mehr brauch­te es nicht, um tap­fe­re Män­ner da­für kämp­fen und ster­ben zu las­sen.
    Ein lau­tes Ru­fen, ein Brau­sen von Stim­men, er­tön­te von Tau­sen­den von Keh­len, als Ar­kin et­was rief und sei­ne Hand hoch­hob und dann auf einen sei­ner Of­fi­zie­re zeig­te, der in ei­ne höl­zer­ne Kis­te griff und einen Zet­tel hoch­hielt.
    »Als Ers­tes kämpft Jor­gal, ein Krie­ger vom Stamm der Was­ser­fin­der, ge­gen den le­gen­dären Lan­zen­ge­ne­ral des Kai­ser­reichs As­kir, das seit Jahr­hun­der­ten un­ter sei­nem blut­ro­ten Ban­ner die­ses Land für sich be­an­sprucht und den Kor ent­rei­ßen will!«, rief Ar­kin und deu­te­te thea­tra­lisch auf mich und einen der zwei an­de­ren Rei­ter, einen stäm­mi­gen Krie­ger der Kor, der, halb nackt und nur mit ei­nem Kurz­bo­gen be­waff­net, ein Pferd ritt, das im Ver­gleich zu Zeus kaum grö­ßer als ein Po­ny er­schi­en.
    Der­art er­mun­tert braus­te die Men­ge wie­der auf, dies­mal war deut­lich zu er­ken­nen, dass sie mich nicht moch­ten, ih­re Buh­ru­fe klan­gen fast schon wie ein fer­nes Ne­bel­horn.
    »Nehmt Eu­re Plät­ze ein«, rief Ar­kin und deu­te­te auf den Ring, der von Stei­nen ein­ge­fasst hin­ter uns lag. Er war groß ge­nug, um auch dem wil­des­ten Kampf Raum zu ge­ben, und moch­te fast acht­zig Schritt im Durch­mes­ser sein. Zwei ge­gen­über­lie­gen­de To­re aus an­ein­an­der­ge­bun­de­nen Lan­zen mar­kier­ten den Punkt, an dem die Kämp­fer den Ring be­tre­ten soll­ten. Wir nick­ten und rit­ten lang­sam zu den To­ren hin, die ge­ra­de hoch ge­nug wa­ren, dass ich mich auf Zeus’ Rücken un­ter dem mei­nen hin­durch­drücken konn­te.
    Ich frag­te mich, was die­ser Jor­gal den­ken moch­te, als er sein Pferd zü­gel­te und sei­nen Bo­gen fes­ter griff. Viel­leicht hoff­te er, dass ihm sei­ne Be­weg­lich­keit zum Vor­teil ge­rei­chen wür­de, dass er mich mit sei­nen Pfei­len auf Ab­stand hal­ten konn­te  … was im­mer es war, er war zu weit ent­fernt, als dass ich sein Ge­sicht le­sen konn­te.
    Ich hat­te die Re­geln nicht fest­ge­legt, doch ei­ner von uns bei­den war jetzt schon ein to­ter Mann, nur der Sie­ger wür­de die­sen Ring le­bend ver­las­sen.
    Ich spür­te den dump­fen Schmerz in mei­ner lin­ken Hand, als ich Zeus’ Zü­gel fes­ter griff, die Wär­me der Son­ne, die auf mei­ne schwar­zen Pan­zer­plat­ten fiel und mich jetzt schon schwit­zen ließ, den Ge­schmack der Luft, den tro­ckenen Wind und den Ge­ruch des dür­ren Step­pen­gra­ses un­ter Zeus’ Hu­fen. Un­ter Helm und Mas­ke hör­te ich mei­nen ei­ge­nen Puls häm­mern und das Pfei­fen mei­nes Atems, als ich Rag­nars Axt fes­ter bei ih­rem stäh­ler­nen Schaft griff.
    Die Men­ge schrie auf, mein Geg­ner be­weg­te sich, Ar­kin muss­te das Zei­chen ge­ge­ben ha­ben, und et­was schlug ge­gen mei­nen Brust­pan­zer. Auf die­se Di­stanz und von ei­nem Pfer­derücken aus war es ein über­ra­gen­der Schuss, der so­gar Va­rosch Re­spekt ab­ge­nö­tigt hät­te, fast be­dau­er­te ich es, dass mein Geg­ner die­ses Kön­nen kaum Nut­zen brin­gen wür­de, ein Pfeil von ei­nem kur­z­en Bo­gen hat­te noch nie kai­ser­li­chen Stahl durch­schla­gen kön­nen.
    Ich brauch­te Zeus nicht die Spo­ren zu ge­ben, er wuss­te, was zu tun war, ich spür­te nur, wie er sich un­ter mir spann­te und dann

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