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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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mus­ter­te mich be­sorgt. »Was ist? Du hast nicht ein Wort ge­sagt.«
    »Es gibt nichts zu sa­gen«, mein­te ich und sah dort­hin, wo man das to­te Pferd von dem Wa­gen los­schnitt und vier Krie­ger der Kor be­reits dar­auf war­te­ten, ih­ren Stam­mes­bru­der in Emp­fang zu neh­men.
    Mei­ne Rüs­tung war deut­lich leich­ter als die Plat­ten­pan­zer, die ich aus mei­ner Hei­mat kann­te, den­noch wog sie schwer ge­nug. Vor al­lem, da ich für den Mo­ment Rag­nars Axt nicht hal­ten woll­te. Ich setz­te mich schwer­fäl­lig auf einen Stuhl, den je­mand vor un­ser Zelt ge­stellt hat­te, und trank noch einen Schluck.
    »Selbst oh­ne Rag­nars Axt«, sag­te ich zu nie­man­dem Be­son­de­ren, »wä­re die­ser Kampf nur ein sinn­lo­ses Schlach­ten ge­we­sen. Er hat­te nicht die Mög­lich­keit, mir zu scha­den.«
    »So si­cher bin ich mir da nicht«, mein­te Se­ra­fi­ne lei­se und hielt mir die Kampf­mas­ke ent­ge­gen. Knapp ne­ben der lin­ken Au­gen­höh­le gab es dar­auf einen Krat­zer. »Er hät­te dich bei­na­he im Au­ge ge­trof­fen.«
    Si­vret pfiff lei­se durch die Zäh­ne. »Aus dem Ritt her­aus? Das war ein Meis­ter­schuss!«
    Ich nick­te lang­sam und hob mei­nen Be­cher in ei­nem wort­lo­sen Gruß zu Jor­gal hin.
    Ich war­te­te, mit Se­ra­fi­ne an mei­ner Sei­te, wäh­rend En­ke und Si­vret sich lei­se un­ter­hiel­ten und sich mei­ne Ge­dan­ken ir­gend­wo ver­lo­ren.
    Ein Horn­si­gnal er­tön­te, und ich zog mich in Zeus’ Sat­tel hoch, dank Rag­nars Axt et­was, das mir jetzt mit Leich­tig­keit ge­lang. Ich häng­te die Kriegs­mas­ke ein, griff Rag­nar­s­krag fes­ter, nick­te Se­ra­fi­ne zu und ritt in den Ring.
    Mein nächs­ter Geg­ner war mit zwei län­ge­ren und drei kur­z­en Spee­ren be­waff­net, viel mehr nahm ich von ihm nicht wahr. Lan­ge Spie­ße wa­ren schon seit je­her die Waf­fe ge­gen die Rei­te­rei, doch die­se wa­ren nicht lang ge­nug. Er ver­such­te sein Bes­tes und kam da­zu, zwei der kur­z­en Spee­re nach mir zu wer­fen, ei­ner ver­fehl­te mich, den an­de­ren schlug ich zur Sei­te, schließ­lich ramm­te er einen sei­ner lan­gen Spee­re in den Bo­den vor sich und ver­keil­te ihn mit sei­nem Fuß, da war Zeus auch schon her­an, zog zur lin­ken Sei­te weg, oh­ne dass ihm die Speer­spit­ze auch nur zu na­he kam, ich beug­te mich nach rechts nie­der und schlug ein­mal zu, spür­te den Auf­prall in dem Schaft, dann war ich vor­bei. Hin­ter mir fie­len Kopf, Schul­ter und ein Arm mei­nes Geg­ners auf das Step­pen­gras, wäh­rend ich Zeus her­um­zog und auf Ar­kins Zei­chen war­te­te, dann trot­te­te ich lang­sam zu mei­nem Zelt zu­rück, wäh­rend ein Rau­nen durch die Men­ge ging.
    Die­ses Mal hat­te ich es ver­mei­den kön­nen, das Ge­sicht mei­nes Geg­ners an­zu­se­hen, so war es mir auch lie­ber.
    Das Rau­nen der Men­ge dau­er­te noch an, als ich das Zelt er­reich­te und die Mas­ke ab­nahm.
    »Sie wis­sen, dass du sie­gen wirst.« Se­ra­fi­ne warf einen be­sorg­ten Blick zu der Mas­se der Bar­ba­ren hin. »Es er­zürnt sie, zu se­hen, wie leicht es dir fällt.«
    »Es sind Hin­rich­tun­gen«, stell­te ich mü­de fest.
    »Ja«, nick­te sie schwer. »Sie be­gin­nen, das zu ver­ste­hen. Du machst dir kei­ne Freun­de hier, und ich glau­be lang­sam, dass sich Rag­nar und Zo­ko­ra ir­ren. Wenn du sie wei­ter so ab­schlach­test, bringt es dir kei­nen Re­spekt.«
    »Sag mir, was ich tun soll«, sag­te ich un­wirsch. »Ich ha­be die Re­geln nicht ge­macht. Sie wuss­ten vor­her schon, dass heu­te Abend nur zwei von uns noch le­ben wer­den, und nie­mand kann von die­sem Kampf zu­rück­tre­ten. Selbst wenn ich mich er­schla­gen las­se, wer­den sie­ben von ih­nen noch heu­te ster­ben.«
    »Wir hät­ten doch Ale­ahaen­ne kämp­fen las­sen sol­len«, sag­te Se­ra­fi­ne lei­se, aber En­ke schüt­tel­te den Kopf.
    »Ich bin froh, dass du es über­nimmst, Ha­vald«, mein­te sie mit be­leg­ter Stim­me. »Mut­ter hat schon ge­nug an Last zu tra­gen.«
    Wie­der war­te­te ich, wie­der er­tön­te das Horn­si­gnal, wie­der ritt ich in den Ring. Wie­der und wie­der ritt ich sie nie­der.
    Nur der Krie­ger mit sei­nem Lö­wen sorg­te für ei­ne Über­ra­schung, als es dem Biest ge­lang, mich

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