Die Festung der Titanen
Serafine bestand darauf, sie war der Ansicht, dass es die Barbaren beeindrucken würde.
Ich hatte meine Zweifel daran, ein Kreis von Totems markierte die Grenze des uns zugewiesenen Lagerplatzes und jeder der Tierschädel war nach innen gerichtet, als ob es nötig wäre, dass die Schutzgeister der Totems die Armee der Barbaren vor unserem kleinen Haufen beschützen mussten. Was auch immer die Kor von uns zu wissen glaubten, vorteilhaft war es ganz sicher nicht. Auch ein prunkvolles Zelt würde da wohl kaum noch etwas ändern.
Abgesehen davon, gab es einfach zu viel von allem. Früher war ich es gewohnt, mit nicht mehr zu reisen als dem, was in einer Satteltasche Platz fand, jetzt brauchte ich fast zwei Packpfer de, um all das zu transportieren, was man als richtig und wichtig für einen Lanzengeneral des legendären Kaiserreichs Askir erachtete.
Demzufolge waren Unmengen von Satteltaschen, Kisten und Beutel in dem kleinen Vorraum zu finden, nur nicht die Tasche, die ich suchte.
»Sie ist nicht da.«
»Siehst du deine neuen Stiefel?«
Ich sah mich um. Dort, neben einer Kiste, standen sie. Ich hatte sie noch nie getragen und so ganz neu waren sie auch nicht mehr. Ich verstand nicht, warum Serafine darauf bestanden hatte, sie einzupacken. Sie wusste doch, dass ich meine alten Stiefel bevorzugte. Zwar ließen sie sich nicht mehr auf Glanz polieren und obwohl Armin in Gasalabad neue Absätze hatte anbringen lassen, waren diese schon etwas schief getreten. Dafür drückten sie nicht, und wir hatten zusammen schon eine Menge überstanden. Ein Mann hängt an einem guten Paar Stiefel.
»Ja.«
»Dahinter.«
Tatsächlich.
Ich musste allerdings feststellen, dass von dem Packen Apfeltabak, den mir Serafine geschenkt hatte, nicht mehr allzu viel übrig war, gerade genug, dass es für drei Beutel reichen würde. Noch ein Grund, darauf zu hoffen, dass Elsines Plan bald aufgehen würde. Ich füllte meinen Beutel, wickelte den Rest des Tabaks sorgfältig ein und verstaute die Satteltasche wieder hinter den Stiefeln. Jetzt wusste ich ja, wo ich sie finden konnte.
Jemand kratzte an dem Zeltleinen, das uns als Eingang diente. Ich schob das Leinen zurück und trat nach draußen, um dort Ragnar vorzufinden, der sich auf seine Axt Ragnarskrag stützte und nicht sehr glücklich wirkte.
»Hast du etwas Zeit?«, fragte er mich.
Ich nickte und hielt Pfeife und Beutel hoch. »Ich wollte gerade einen ruhigen Ort aufsuchen, um zu rauchen.«
»Dann solltest du im Zelt bleiben«, meinte er und wies auf die emsige Betriebsamkeit, die uns umgab. Wir waren erst vor nicht ganz einer Glocke hier angekommen, und das Lager war noch immer im Aufbau begriffen. Ma’tars Krieger benutzten keine Zelte, vielmehr waren sie geschickt darin, aus mit gegerbtem Leder bespannten Holzlatten niedrige Hütten zu errichten, die dem stetigen Wind der Steppe besser standhielten als unsere kaiserlichen Zelte. Allerdings brauchten sie auch länger dazu, sie aufzubauen.
Der Lagerplatz, den man uns inmitten der anderen Lager der Kor zugewiesen hatte, war größer, als wir ihn benötigt hätten, so hatten die Krieger des Stammes genügend Raum, ihre niedrigen Hütten in einem losen Kreis um die beiden kaiserlichen Generalszelte zu errichten und vor unseren Zelten genügend Platz für drei Feuerstellen zu lassen. Obwohl es bis zur Abenddämmerung noch gut zwei Kerzenlängen dauern würde, bereiteten dort einige Krieger bereits unter Maheas gestrenger Aufsicht das Abendessen vor, indem sie getrocknetes Gemüse, Gewürze und das zähe Fleisch einiger Steppenhasen in einen Topf warfen und über einem Dungfeuer köcheln ließen.
Ein Windstoß ließ den beißenden Qualm in unsere
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