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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Se­ra­fi­ne be­stand dar­auf, sie war der An­sicht, dass es die Bar­ba­ren be­ein­dru­cken wür­de.
    Ich hat­te mei­ne Zwei­fel dar­an, ein Kreis von To­tems mar­kier­te die Gren­ze des uns zu­ge­wie­se­nen La­ger­plat­zes und je­der der Tier­schä­del war nach in­nen ge­rich­tet, als ob es nö­tig wä­re, dass die Schutz­geis­ter der To­tems die Ar­mee der Bar­ba­ren vor un­se­rem klei­nen Hau­fen be­schüt­zen muss­ten. Was auch im­mer die Kor von uns zu wis­sen glaub­ten, vor­teil­haft war es ganz si­cher nicht. Auch ein prunk­vol­les Zelt wür­de da wohl kaum noch et­was än­dern.
    Ab­ge­se­hen da­von, gab es ein­fach zu viel von al­lem. Frü­her war ich es ge­wohnt, mit nicht mehr zu rei­sen als dem, was in ei­ner Sat­tel­ta­sche Platz fand, jetzt brauch­te ich fast zwei Pack­pfer de, um all das zu trans­por­tie­ren, was man als rich­tig und wich­tig für einen Lan­zen­ge­ne­ral des le­gen­dären Kai­ser­reichs As­kir er­ach­te­te.
    Dem­zu­fol­ge wa­ren Un­men­gen von Sat­tel­ta­schen, Kis­ten und Beu­tel in dem klei­nen Vor­raum zu fin­den, nur nicht die Ta­sche, die ich such­te.
    »Sie ist nicht da.«
    »Siehst du dei­ne neu­en Stie­fel?«
    Ich sah mich um. Dort, ne­ben ei­ner Kis­te, stan­den sie. Ich hat­te sie noch nie ge­tra­gen und so ganz neu wa­ren sie auch nicht mehr. Ich ver­stand nicht, warum Se­ra­fi­ne dar­auf be­stan­den hat­te, sie ein­zu­pa­cken. Sie wuss­te doch, dass ich mei­ne al­ten Stie­fel be­vor­zug­te. Zwar lie­ßen sie sich nicht mehr auf Glanz po­lie­ren und ob­wohl Ar­min in Gasa­la­bad neue Ab­sät­ze hat­te an­brin­gen las­sen, wa­ren die­se schon et­was schief ge­tre­ten. Da­für drück­ten sie nicht, und wir hat­ten zu­sam­men schon ei­ne Men­ge über­stan­den. Ein Mann hängt an ei­nem gu­ten Paar Stie­fel.
    »Ja.«
    »Da­hin­ter.«
    Tat­säch­lich.
    Ich muss­te al­ler­dings fest­stel­len, dass von dem Pa­cken Ap­fel­ta­bak, den mir Se­ra­fi­ne ge­schenkt hat­te, nicht mehr all­zu viel üb­rig war, ge­ra­de ge­nug, dass es für drei Beu­tel rei­chen wür­de. Noch ein Grund, dar­auf zu hof­fen, dass El­si­nes Plan bald auf­ge­hen wür­de. Ich füll­te mei­nen Beu­tel, wi­ckel­te den Rest des Ta­baks sorg­fäl­tig ein und ver­stau­te die Sat­tel­ta­sche wie­der hin­ter den Stie­feln. Jetzt wuss­te ich ja, wo ich sie fin­den konn­te.
    Je­mand kratz­te an dem Zelt­lei­nen, das uns als Ein­gang diente. Ich schob das Lei­nen zu­rück und trat nach drau­ßen, um dort Rag­nar vor­zu­fin­den, der sich auf sei­ne Axt Rag­nar­s­krag stütz­te und nicht sehr glück­lich wirk­te.
    »Hast du et­was Zeit?«, frag­te er mich.
    Ich nick­te und hielt Pfei­fe und Beu­tel hoch. »Ich woll­te ge­ra­de einen ru­hi­gen Ort auf­su­chen, um zu rau­chen.«
    »Dann soll­test du im Zelt blei­ben«, mein­te er und wies auf die em­si­ge Be­trieb­sam­keit, die uns um­gab. Wir wa­ren erst vor nicht ganz ei­ner Glo­cke hier an­ge­kom­men, und das La­ger war noch im­mer im Auf­bau be­grif­fen. Ma’tars Krie­ger be­nutz­ten kei­ne Zel­te, viel­mehr wa­ren sie ge­schickt dar­in, aus mit ge­gerb­tem Le­der be­spann­ten Holz­lat­ten nied­ri­ge Hüt­ten zu er­rich­ten, die dem ste­ti­gen Wind der Step­pe bes­ser stand­hiel­ten als un­se­re kai­ser­li­chen Zel­te. Al­ler­dings brauch­ten sie auch län­ger da­zu, sie auf­zu­bau­en.
    Der La­ger­platz, den man uns in­mit­ten der an­de­ren La­ger der Kor zu­ge­wie­sen hat­te, war grö­ßer, als wir ihn be­nö­tigt hät­ten, so hat­ten die Krie­ger des Stam­mes ge­nü­gend Raum, ih­re nied­ri­gen Hüt­ten in ei­nem lo­sen Kreis um die bei­den kai­ser­li­chen Ge­ne­rals­zel­te zu er­rich­ten und vor un­se­ren Zel­ten ge­nü­gend Platz für drei Feu­er­stel­len zu las­sen. Ob­wohl es bis zur Abend­däm­merung noch gut zwei Ker­zen­län­gen dau­ern wür­de, be­rei­te­ten dort ei­ni­ge Krie­ger be­reits un­ter Ma­heas ge­stren­ger Auf­sicht das Abendes­sen vor, in­dem sie ge­trock­ne­tes Ge­mü­se, Ge­wür­ze und das zä­he Fleisch ei­ni­ger Step­pen­ha­sen in einen Topf war­fen und über ei­nem Dung­feu­er kö­cheln lie­ßen.
    Ein Wind­stoß ließ den bei­ßen­den Qualm in un­se­re

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