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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Fe­der. Ich sah noch ein­mal zu Se­ra­fi­ne zu­rück und woll­te ihr be­ru­hi­gend zu­lä­cheln, doch dann spür­te ich das kal­te Me­tall der Kriegs­mas­ke an mei­nen Wan­gen. Al­so nick­te ich ihr nur zu und ritt an.
    Auch Zo­ko­ra hat­te sich dar­in ver­sucht, mir mit hei­len­der Ma­gie zur Sei­te zu ste­hen, aber hier, in der Step­pe, war sie von ih­rem Glau­ben so weit ent­fernt, dass sie kei­ne großen Wun­der wir­ken konn­te. Es war die al­te En­ke ge­we­sen, die dann den Win­ter­wolf an­ge­ru­fen hat­te, ein al­ter Gott, des­sen Glau­ben im Kai­ser­reich fast ver­ges­sen war, doch die Kor ver­ehr­ten ihn noch im­mer, viel­leicht auch des­halb be­sa­ßen ih­re Ge­be­te hier mehr Macht.
    Haupt­säch­lich aber schrieb ich es Zo­ko­ras Trän­ken zu, dass ich hier im Sat­tel saß. Sie hat­te mich da­vor ge­warnt, mich nicht von ih­rer Wir­kung täu­schen zu las­sen.
    »Du wirst dich füh­len, als ob dich nichts be­rüh­ren kann«, hat­te sie mir ernst­haft mit­ge­teilt. »Doch es ist ei­ne Täu­schung, du bist noch im­mer ver­letzt. Drei Fin­ger dei­ner lin­ken Hand sind ge­bro­chen, Ha­vald, auch wenn du den Schmerz nicht fühlst, du wirst mit ihr nicht fest zu­grei­fen kön­nen, al­so ha­be acht da­vor, dass du dich für un­be­sieg­bar hältst, du bist es nicht.«
    Ih­re War­nung klang mir in den Oh­ren, als ich auf Zeus zu der Tri­bü­ne ritt, wo Kriegs­fürst Ar­kin Hof hielt. Er hat­te sich einen be­que­men Stuhl hin­stel­len las­sen und war von ei­nem Hof­staat von Of­fi­zie­ren um­ge­ben, ei­ne Re­kru­tin stand be­reit, ihm von ei­nem nied­ri­gen Tisch hin­ter ihm Wein zu kre­den­zen oder Köst­lich­kei­ten an­zu­rei­chen. Ar­kin war ein eher drah­ti­ger Mann von durch­schnitt­li­cher Grö­ße und mit ei­nem feu­er­ro­ten Haar ver­flucht, das ihn auf hun­dert Schritt er­kenn­bar mach­te. Er trug den Bein­amen »der Fuchs«, und ich war mir si­cher, dass er ihn sich auch ver­dient hat­te.
    Bis jetzt wa­ren die meis­ten Kriegs­fürs­ten, von de­nen wir Kennt­nis er­hal­ten hat­ten, so­wohl Ne­kro­man­ten ge­we­sen als auch in ir­gend­ei­ner Form mit Ko­laron Ma­lor­bi­an ver­wandt. Nach dem zu schlie­ßen, was Va­rosch und Zo­ko­ra in sei­nem La­ger er­fah­ren hat­ten, war Ar­kin bei­des nicht. Und das be­deu­te­te, dass er au­ßer­ge­wöhn­lich fä­hig sein muss­te.
    »Die vier­zehn­te Le­gi­on ist sei­ne ei­ge­ne Le­gi­on«, hat­te Va­rosch er­klärt, als ich mir has­tig den Ma­gen voll­schlug, wäh­rend er und Se­ra­fi­ne mir ge­hol­fen hat­ten, mei­ne Rüs­tung an­zu­le­gen. »Ihr kennt den Brauch, die Wap­pen der be­sieg­ten Fein­de an die Le­gi­ons­fah­ne an­zunä­hen? So wie es aus­sieht, braucht er bald ei­ne grö­ße­re Flag­ge. Ko­laron Ma­lor­bi­an hat ihm das Kom­man­do über den Feld­zug ge­ge­ben, er be­feh­ligt fünf Le­gio­nen und zwei an­de­re Kriegs­fürs­ten, al­lei­ne das soll­te uns schon ei­ne War­nung sein.«
    »Was sa­gen sei­ne Män­ner über ihn?«, hat­te ich trotz des vol­len Munds ge­fragt und has­tig mit ei­nem Schluck Dünn­bier nach­ge­spült. Nicht zu viel da­von, es wä­re ein dum­mer Feh­ler ge­we­sen, mit ei­ner vol­len Bla­se in den Kampf zu zie­hen, ein Feh­ler, der schon so man­chem Kämp­fer einen elen­den Tod be­schert hat­te.
    »Er gilt als hart, dis­zi­pli­niert, aber ge­recht. Er ver­zich­tet auf Pri­vi­le­gi­en und isst mit sei­nen Män­nern zu­sam­men, im Kampf ist er in der vor­ders­ten Rei­he zu fin­den.« Va­rosch hat­te be­dau­ernd den Kopf ge­schüt­telt. »Es ist zu scha­de, dass er nicht auf un­se­rer Sei­te ist, je­man­den wie ihn könn­ten wir ge­brau­chen.«
    Ja, dach­te ich, als ich nun lang­sam zu den an­de­ren Kämp­fern auf­schloss, ei­ne dün­ne Rei­he, die sich nun auf brei­ter Front zu der Tri­bü­ne hin­be­weg­te. Vor al­lem aber könn­ten wir mehr Le­gio­nen ge­brau­chen. Es war für mich noch im­mer schwer ver­ständ­lich, wie es sein konn­te, dass ein so mäch­ti­ges Reich wie das le­gen­däre As­kir sol­che Schwie­rig­kei­ten hat­te, Ar­meen auf­zu­stel­len. Auf der an­de­ren Sei­te hat­te der Ne­kro­man­ten­kai­ser Jahr­hun­der­te Zeit ge­habt, sich auf die­sen Krieg

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