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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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Wildwasser ein Kajak zu steuern. So wie er gelernt hatte, tödliche Gefahren zu erkennen und schwindelerregende Furcht vor einem Absturz oder vor der Gewalt des Wassers zu empfinden, das ihn nach unten zog, wenn es sein Kajak zum Kentern brachte, so hatte !Koga jeden einzelnen Tag seines Lebens in der rauen Wildnis verbracht.
    Wie ! Koga hatte Max jetzt Tag und Nacht bloß sein Überleben im Sinn. Auf der ganzen Welt existierten nur sie beide. Die Gedanken an seinen Vater ähnelten Fata Morganen in der Hitze. Wirklichkeit würden sie erst werden, wenn Max seinen Vater sehen und in die Arme schließen könnte. »Im Heute leben«, dieser Ausdruck bekam eine vollkommen neue Bedeutung, wenn das Leben so auf der Kippe stand.
    »!Koga!«
    Das Stampfen war wie aus dem Nichts gekommen. Panik. Wilde Tiere in Aufruhr. Dann hatte er einen herben Geruch in der Nase und war unsicher, woher er kam. In dem trügerischen Licht des Mondes war die Richtung nicht auszumachen, doch !Koga wusste es auf Anhieb. Die kleine Büffelherde, etwa zwanzig oder dreißig Tiere, war verwirrt und rannte erst in die eine Richtung und Sekunden später in die andere. Staub wirbelte auf.
    »Löwen!«, rief !Koga und zog Max mit sich. Sie rannten mit den heranpreschenden Büffeln um die Wette. »Sie haben die Herde geteilt!«
    Es war der reine Wahnsinn. Die keuchenden, schnaubendenTiere, die Menschen tödlich verwunden konnten, waren jetzt selbst völlig verängstigt. Max und ! Koga rasten durch den wirbelnden Staub, der ihnen fast den Atem nahm. Büffel kreuzten ihren Weg, hätten sie beinahe niedergetrampelt. Sie wichen aus, stolperten und schlugen Haken. !Kogas Stimme wurde vom Donnern der Hufe übertönt. Max verlor seinen Freund aus den Augen. Dann sah er ihn wieder, er lief ganz rechts außen um die wogende Menge herum. Max wollte zu ihm. Der Buschmann-Junge hatte sich beim Rennen umgedreht und hielt nach ihm Ausschau. Max hob die Hand, bezweifelte aber, dass !Koga ihn sehen konnte. »Ich bin hier – lauf weiter! Lauf!« Max’ Stimme war kraftlos, seine Kehle trocken.
    Plötzlich war ein Büffel direkt neben Max und rempelte ihn an, und seine raue Haut streifte seinen Arm für den Bruchteil einer Sekunde. Das Tier rannte so schnell, dass es an Max vorüber war, noch ehe er dem Stoß ausweichen konnte. Er wurde zur Seite geschleudert, fiel in den Sand, rollte instinktiv weiter und betete, dass er keinem anderen Tier in die Quere kam. Desorientiert und verzweifelt spähte er in die Dunkelheit. Der Mond schwebte jetzt direkt über der Staubwolke, ein gespenstisches, fahles Zwielicht, das Himmel und Erde trennte. Etwa fünfzehn Meter entfernt sah Max eine Löwin, die auf der silbernen Wölbung des Mondes zu reiten schien, während sie sich in Wirklichkeit in dem Rücken ihres Opfers verbissen hatte. Der verwundete Büffel schleifte das Raubtier noch eine Weile mit. Die Herde fand wieder zusammen und schlug eine andere Richtung ein. Die Schreie des sterbenden Tieres verloren sich, und nach einer Weile stieg Max der Gestank nach Innereien in die Nase. Die Löwen befanden sich jetzt irgendwo hinter ihm im Dunkel, während sich die Hyänen keuchend näherten, um auf ihren Anteil der Beute zu warten.
    Max stand auf und rannte, so schnell er konnte, weiter, bis er !Koga endlich erblickte. Der Junge saß am Boden und versorgte seine verletzte Wade. Er sah aus, als sei er von einem Betonmischer ausgespuckt worden.
    »Oje, wie geht es dir?«, fragte Max, als er seinen Freund erreicht hatte.
    »Ich bin gestürzt.«
    »Ich auch. Ist dein Bein gebrochen?«
    !Koga schüttelte den Kopf. »Ein Büffel hat mich erwischt.«
    »Verdammt«, sagte Max, als er !Koga beim Aufstehen half. Vorsichtig probierte der Junge, ob er schon auftreten konnte. Es schien nichts gebrochen zu sein, aber dennoch war es sehr schmerzhaft, von einem siebenhundert Kilo schweren Büffel getreten zu werden, selbst auf sandigem Untergrund. Es würde eine ganze Weile wehtun. Mehr Sorge bereitete ! Koga sein zerbrochener Bogen. Das Ledertäschchen, der Köcher, alles war zertrampelt. Nur der Speer war noch heil und ! Koga benutzte ihn als Krücke.
    Max legte sich den Arm seines Freundes um die Schultern und stützte ihn. Er suchte die Dunkelheit ab, hielt Ausschau, ob sich vielleicht irgendwelche Schatten als etwas Gefährliches entpuppten.
    »Ich hoffe, deine Familie ist nicht gerade in Urlaub oder so. Ich könnte mal ein Schinken-Sandwich vertragen oder Bohnen auf Toast, sogar ein Big Mac wär

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