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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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seinem starken Frust darüber absah, dass er es immer noch nicht geschafft hatte, Petersons Telefon anzuzapfen. Ihm war es gelungen, sein eigenes Schloss aufzubrechen, doch Petersons Tür hatte ein ausgefeilteres Schloss, und das zu knacken war ihm nicht geglückt. Wenn alles elektronisch gesichert wäre, hätte er den Code durch Hacken in kürzester Zeit geknackt. Wozu sollte der Fortschritt eigentlich gut sein, wenn überall noch diese altmodischen Schließsysteme benutzt wurden? Sayid behielt den kleinen Transmitter in der Tasche für den Fall, dass er zufällig mal mitbekam, wie Peterson seine Zimmertür offen stehen ließ. Sayid würde keine halbe Minute brauchen, um die Wanze in das Gehäuse des Telefonapparats einzusetzen.
    Nach Kallies Anruf hatte Sayid eine Mail an Farentino geschickt. Wie Max ihm aufgetragen hatte, hatte er als Adresse Magier verwendet und dafür gesorgt, dass seine eigene Identität nicht nachverfolgt und offengelegt werden konnte. Sayid berichtete Max’ Beschützer das wenige, was er wusste: die Information über den Flughafen Eros in Namibia, dass jemand namens Leopold Max dort abholen sollte, dass ein sehr Mächtiger dort draußen Chaos anrichten würde und dass Max wohlvöllig auf sich gestellt war und er ihn nicht erreichen konnte. Er berichtete Farentino auch, dass ein Mädchen in Namibia Max dabei geholfen hatte, weiter nach Nordosten zu gelangen. Und das war schon alles. Sayid entschied sich dafür, Peter son vorerst nicht zu erwähnen, bis er selbst mehr über dessen Rolle herausgefunden hatte. Er musste diese Wanze unbedingt in das Telefon hineinbekommen.
    Entschlossen ging Sayid ein weiteres Mal den Korridor entlang, um nachzusehen, ob Peterson aus seinem Zimmer gegangen war und er noch mal einen Blick auf das Schloss werfen konnte. In seiner Hand, die in der Hosentasche steckte, hielt er den Transmitter. Er machte sich große Sorgen um Max. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Petersons Stimme hallte von den steinernen Mauern wider. »Sayid! Warte mal.« Sayid blieb wie angewurzelt stehen, völlig überrascht von Petersons unbemerktem Erscheinen. Von einem auf den anderen Moment war er aufgetaucht.
    »Wo soll’s denn hingehen, Sayid?«
    »Ich … äh … ich … ich wollte zu Mr Simpson und ihn was fragen wegen des Crosslaufs nächste Woche …«, log er schnell.
    »Mr Simpson hat Hausaufgabendienst. Das weißt du.«
    »Ja, Sir. Ich hab nicht daran gedacht, wie spät es ist. Er war nicht da. Offenbar wegen … weil er … Sie haben es ja gerade gesagt.« Das wurde langsam etwas fadenscheinig, doch Peterson schien es gar nicht zu merken.
    »Ich möchte mich mit dir unterhalten. Vielleicht am besten in meinem Zimmer.« Mit diesen Worten ging Mr Peterson an Sayid vorbei und öffnete die Tür, die Sayid tagelang zu knacken versucht hatte.
    Verglichen damit, wie nachlässig Mr Peterson in der Wahl seiner Kleidung war, so als zöge er jeden Tag einfach das an,was ihm gerade in die Hände fiel, war die strenge Ordnung in seinem Zimmer eine Überraschung. Die Bücher waren fein säuberlich gestapelt und nach Sachgebieten geordnet, wie Sayid auf den ersten Blick zu erkennen glaubte: Geschichte, Biografien, Höhlenkunde, Bergsteigen und englische Literatur. Der Schreibtisch bestand aus zwei Türblättern, die auf beiden Seiten auf Aktenschränken ruhten, sodass es viel Platz für die ordentlich gestapelten Papiere und die große Karte gab, die darauf ausgebreitet war.
    Gewienerte Stiefel, Turnschuhe und Crosslauf-Sandalen standen auf einem Schuhregal. Das kleine Zimmer war peinlich aufgeräumt. Einen Fernseher besaß Peterson nicht, dafür ein digitales Radio mit CD-Player und ein Paar drahtlose Kopfhörer, die an einem Ständer hingen. Es gab zahllose CDs, von Pop bis Klassik.
    »Was ist?«, fragte Peterson, als Sayid sich in dem Zimmer umsah.
    »Das ist ja unglaublich aufgeräumt, Sir.«
    »Ja, glaub schon. Fällt mir gar nicht auf. Für mich ist es … geordnet. Beim Klettern muss man schnell wissen, wo alles verstaut ist. Es ist weniger stressig, wenn alles seinen Platz hat, das hab ich bei der Armee gelernt.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie bei der Armee waren, Sir. Ich dachte, Sie waren Bergsteiger, bevor Sie Lehrer wurden.«
    Sayids Gedanken rasten. Wenn Peterson bei der Armee gewesen war, hatte er dann noch Verbindungen dorthin? Sayid hatte mal gelesen, dass Veteranen manchmal in der Security-Branche oder als Söldner arbeiteten. Was, wenn jemand Peterson dafür

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