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Die Festung des Teufels

Die Festung des Teufels

Titel: Die Festung des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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ich glaub nicht. Sorry, Mike, das war wohl ein bisschen hysterisch, oder?«
    »Und wie war das dann mit der Einspritzung und dem geschmolzenen Plastikrohr?«
    »Die Einspritzdüsen können sich einfach so gelockert haben, nehm ich an, und das Stück Plastik … na ja, vielleicht war der Mechaniker, der das drangemacht hat, noch nicht so erfahren. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass ich wirklich überreagiert habe.«
    Kapuo setzte diese Art von stechendem Blick auf, die einem Mühe bereitete, sich nicht zu winden, wenn er einen ansah.
     
    »Ich muss mich entscheiden, ob ich deinem Vater Bescheid sage oder nicht. Das ist schon meine Pflicht als Polizist, aber, noch wichtiger, als sein Freund.«
    »Dad hat mir gesagt, ich soll zu Ihnen gehen, wenn ich irgendwie in Gefahr gerate. Gut, hab ich ja auch, aber jetzt glaub ich, dass ich mich vielleicht geirrt hab. Und wenn Sie ihm das sagen, lässt er seine Safari sausen, verliert Kunden und büßt Geld ein – und dann steht sein Ansehen als erstklassiger Führer auf dem Spiel. Dad lässt ja alles stehen und liegen, um heimzukommen und bei mir zu sein. Tun Sie es nicht, Mike. Mit dem, was da passiert ist, komm ich schon klar.«
    »Du hast dich in etwas eingemischt, das größer ist, als du glaubst. Ein Toter, ein verschollener Wissenschaftler und ein Junge, der da draußen in der Wildnis herumläuft. Ich wurde schon von Leuten aus England, Leuten mit wichtigen Verbindungen, gebeten, sie zu informieren, wenn sich bei Tom Gordon etwas Ungewöhnliches tut.«
    »Sie glauben also nicht, dass Anton Leopolds Tod ein Unfall war?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Deine Fantasie geht schon wieder mit dir durch.«
    Sie sahen einander an. Trotz des Aufruhrs, der in ihr tobte, hielt Kallie das Spiel durch, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie senkte nur fügsam ihren Blick. Es hatte keinen Sinn, Kapuo zu widersprechen, der noch mit sich rang, ob er sich wohler fühlte, wenn er sie nach Hause schickte, aus der Schusslinie, oder ob er darauf bestehen sollte, dass sie bei seiner Familie blieb, bis ihr Vater herkommen konnte.
    »In was bin ich denn da hineingeraten, und wer sind diese Leute in England?«, fragte Kallie.
    »Das kann ich dir nicht sagen. Lass es mich so ausdrücken:Das, was dir passiert ist, macht mir Sorgen.« Mike Kapuo verstummte. Diese Geschichte von Kallie van Reenen machte ihm seit Stunden schwer zu schaffen. Er hatte ihre Geschichte von dem Mordanschlag von Anfang an geglaubt, und ihre Kehrtwendung in den letzten paar Minuten überzeugte ihn, dass sie entweder mehr wusste, als sie sagte, oder dass sie etwas Neues herausgefunden hatte. Und mit einem hatte sie Recht. Wenn er ihrem Vater davon erzählte, würde der alles stehen und liegen lassen und zu ihr eilen. Aber wenn es wirklich ein Anschlag auf ihr Leben gewesen war, konnte Kallies Vater ihr dann helfen? Er konnte Kallie zwar in Schutzhaft nehmen, würde sein Handeln früher oder später aber rechtfertigen müssen. Wenn die Presse Wind davon bekam, dass ein Mädchen zu seinem eigenen Schutz inhaftiert worden war, konnte die ganze Geschichte von dem verschollenen Vater und seinem Sohn hochgehen wie eine Bombe. Wie konnte er Kallie van Reenen unter Kontrolle behalten? Er war in der Zwickmühle.
    Kallie spürte, dass er sich entschieden hatte.
    »Ich glaub, ich kann dir zutrauen, dass du heimfliegst und es uns überlässt, den Jungen und seinen Vater zu suchen.« »Danke, Mike. Das mach ich.«
    »Der dumme englische Bengel! Als ob wir nicht selbst schon genug Probleme hätten bei der Suche nach seinem Vater. Okay, ich besorg jemanden, der dich zu deinem Flugzeug bringt, und sag einem von unseren Flugzeugmechanikern Bescheid, dass er sich mal deinen Motor ansehen soll.«
    Kallie schenkte ihm das strahlendste Lächeln, das sie zustande brachte, ohne, dass ihr dabei ein tiefer Seufzer der Erleichterung entwich.
    Mike Kapuo war die Sache noch mal gründlich durchgegangen. Er wusste genau, wie er Kallie im Auge behalten konnte.Der Mechaniker würde eine Wanze in ihrer Maschine einbauen, und wenn man diese anfunkte, wusste man immer genau, wo sie sich gerade befand. Er redete sich erfolgreich ein, dass er Kallie nicht als Köder benutzte, sondern dass er ihr – falls sie Dinge wusste, die sie besser nicht wissen sollte – zu Hilfe kommen konnte, bevor ihr etwas passierte. Sollte Kallies Vater allerdings jemals herausbekommen, was er getan hatte, würde er auf ihn losgehen wie ein

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