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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mit einer Andeutung von Stahl in der Stimme. Als Herrin über die Novizinnen hatte sie auch niemals die Stimme erhoben, aber manchmal wünschte man sich, sie würde schreien. »Drei Aufgenommene - Aufgenommene! - aus der Burg schicken, um dreizehn voll ausgebildete Schwarze Schwestern zu suchen! Benützt Ihr Kleinkinder, um das Leck in Eurem Boot zu stopfen, Siuan?«
    »Wir sind ja wohl kaum Kleinkinder«, warf Nynaeve hitzig ein. »Mehrere dieser dreizehn sind tot, und wir haben zweimal ihre Pläne zunichte gemacht. In Tear haben wir... «
    Carlinya schnitt ihr das Wort wie mit einem eisigen Messer ab: »Ihr habt uns bereits alles über Tear berichtet, Kind. Und über Tanchico. Und wie ihr Moghedien besiegt habt.« Sie verzog den Mund hämisch. Sie hatte Nynaeve bereits gesagt sie sei eine Närrin, sich auch nur auf eine Meile einer der Verlorenen zu nähern, und sie habe Glück gehabt, mit dem Leben davonzukommen. Carlinya wußte gar nicht, wie recht sie hatte, denn schließlich hatten sie ihnen nicht alles berichtet, und deshalb zog sich Nynaeves Magen doch etwas zusammen. »Ihr seid Kinder und habt Glück, wenn wir uns entschließen, Euch nicht übers Knie zu legen. Jetzt gebt Ruhe, bis man Euch zu reden gestattet.« Nynaeve lief tiefrot an, hoffte, sie sähen es als bloße Verlegenheit an, und schwieg.
    Sheriam hatte den Blick nicht von Siuan gewandt. »Also? Warum habt Ihr nichts davon berichtet, daß Ihr drei Kinder auf die Jagd nach Löwen gesandt habt?«
    Siuan holte tief Luft, faltete dann aber die Hände und neigte demütig den Kopf. »Es schien mir nicht wesentlich, Aes Sedai, in Anbetracht so vieler wichtiger Dinge. Ich habe nichts für mich behalten, wenn es auch nur den leisesten Grund gab, davon zu berichten. Ich habe jede Einzelheit berichtet, die ich über die Schwarzen Ajah wußte. Ich habe seit einiger Zeit nicht mehr gewußt, wo sich diese beiden aufhielten und was sie vorhatten. Das Wichtige ist doch nur, daß sie jetzt hier sind und diese drei Ter'Angreal dabeihaben. Es muß Euch doch klar sein, was es bedeutet Zutritt zu Elaidas Arbeitszimmer und zu ihren Papieren zu haben, wenn auch vielleicht nur bruchstückhaft. Ihr hättet sonst niemals erfahren, daß sie weiß, wo Ihr euch aufhaltet, bevor es zu spät wäre.«
    »Das ist uns klar«, sagte Anaiya und sah Morvrin an, die immer noch mit finsterem Blick den Ring betrachtete. »Lediglich die angewandten Mittel, um dies zu erreichen, überraschen uns doch etwas.«
    »Tel'aran'rhiod«, hauchte Myrelle. »Also, das war nur noch eine Angelegenheit, über die man unter Gelehrten in der Burg diskutierte, beinahe schon eine Legende. Und Traumgängerinnen unter den Aiel. Wer hätte sich vorgestellt, daß die Weisen Frauen der Aiel die Macht lenken können, geschweige denn dies?«
    Nynaeve wäre es lieber gewesen, sie hätten das geheimhalten können, so, wie sie ja auch Birgittes wahre Identität und ein paar andere Dinge geheimgehalten hatten, aber es war schwierig, nichts entschlüpfen zu lassen, wenn man von Frauen verhört wurde, deren Blicke allein schon Löcher in Steine bohren konnten, wenn sie das wünschten. Nun, sie konnten sich wohl glücklich schätzen, wenigstens einiges für sich behalten zu haben. Sobald sie einmal Tel'aran'rhiod erwähnt hatten und ihre Fähigkeit, es zu betreten, hätte eher eine Maus die Katze auf den Baum treiben können, bevor sie mit Fragen aufhörten.
    Leane trat einen halben Schritt vor und blickte betont an Siuan vorbei. »Das Wichtigste ist, daß Ihr mit Hilfe dieser Ter'Angreal mit Egwene sprechen könnt und durch sie mit Moiraine. Mit ihrer Hilfe solltet Ihr nicht nur in der Lage sein, Rand al'Thor im Auge zu behalten, Ihr solltet ihn sogar noch in Cairhien beeinflussen können.«
    »Wohin er sich von der Aiel-Wüste aus wandte«, sagte Siuan, »wie ich es vorausgesagt hatte.« Falls ihr Blick und ihre Worte den Aes Sedai galten, war ihr beißender Tonfall ganz eindeutig Leane gewidmet, die nur kurz knurrte: »Das hat ja auch geholfen. Zwei Aes Sedai in die Wüste geschickt, um Enten zu jagen.«
    O ja, ganz entschieden hatte sich das Verhältnis der beiden zueinander abgekühlt.
    »Genug, Kinder«, sagte Anaiya, so, als wären sie wirklich noch Kinder und sie eine an die üblichen Streitigkeiten gewöhnte Mutter. Sie blickte die anderen Aes Sedai bedeutungsvoll an. »Es ist eine sehr gute Sache, daß wir in der Lage sein werden, mit Egwene zu sprechen.«
    »Falls diese so funktionieren, wie es behauptet

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