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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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es in den Aktenkoffer zurück und stieß den Koffer mit einem Tritt wieder an seinen eingezwängten Platz unter dem Sitz vor ihr. Sklaventransport.
    »Wollen Sie auch nach Hawaii?« fragte der Vertreter.
    Da der Flug nonstop von San Francisco zum Keahole-Kona-Flughafen ging, fand Eleanor nicht, daß die Frage eine Antwort verdiente.
    »Ich komme aus Evanston«, sagte der Vertreter. »Ich glaube, ich habe Sie schon in der Maschine von Chicago nach San Fran gesehen.«
    San Fran, dachte Eleanor im stillen, und die Resignation, die in ihr aufstieg, hatte große Ähnlichkeit mit Luftkrankheit. »Ja«, erwiderte sie.
    »Ich bin Handelsvertreter«, fuhr der Vertreter unbeirrt fort. »Mikroelektronik. Hauptsächlich Spiele. Ich und zwei andere Jungs von der Sektion Mittlerer Westen haben die Verkaufsprämie gewonnen. Ich habe vier Tage im Hyatt Regency Waikoloa gekriegt. Das ist das Hotel, wo man mit den Delphinen schwimmen kann. Kein Scherz.«
    Eleanor nickte anerkennend.
    »Ich bin nicht verheiratet«, sagte der Vertreter. »Nun, geschieden, um genau zu sein. Das ist der Grund, weshalb ich alleine reise. Die anderen beiden, die haben zwei Tickets für ein Ferienhotel bekommen, aber die Firma gibt nur ein Ticket, wenn der Angestellte ledig ist.« Der schwergewichtige Mann schenkte ihr ein lahmes Lächeln, das durch die Lahmheit um einiges an Ehrlichkeit gewann. »Aber egal, jedenfalls bin ich deshalb allein nach Hawaii unterwegs.«
    Eleanor lächelte verständnisvoll und ignorierte die unausgesprochene Frage: Und warum reisen Sie allein nach Hawaii?
    »Sind Sie auch zu einem der Ferienhotels unterwegs?« fragte ihr Nachbar schließlich nach langem Schweigen.
    »Zum Mauna Pele«, sagte Eleanor. Auf der winzigen Leinwand fünf Sitzreihen vor ihnen redete Tom Hanks gerade lautlos, begleitet von einem jungenhaften Grinsen. Leute mit Kopfhörern kicherten.
    Der Vertreter pfiff bewundernd. »Das Mauna Pele. Mann. Das ist das teuerste Superferienhotel an der Westküste von Big Island, stimmt’s? Noch nobler als das Mauna Lani oder Kona Village oder das Mauna Kea.«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Eleanor. Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Als sie die Reise in Oberlin gebucht hatte, hatte die Frau im Reisebüro sie zu überzeugen versucht, daß die anderen Ferienhotels ebenso schön und weit günstiger wären. Die Frau hatte mit keinem Wort die Morde erwähnt, aber sie hatte ihr Bestes getan, um Eleanor davon abzubringen, ins Mauna Pele zu fahren. Als Eleanor trotzdem darauf bestanden hatte, hatten sich die Preise tatsächlich als atemberaubend erwiesen.
    »Dieses Mauna Pele ist wohl der neueste Spielplatz für Millionäre, stimmt’s? Ich glaube, ja«, sagte der Vertreter. »Ich hab mal was im Fernsehen darüber gesehen. Sie müssen wirklich einen einträglichen Beruf haben, um sich einen Urlaub in dem Laden leisten zu können.«
    »Ich unterrichte«, erklärte Eleanor.
    »Ach ja? Welche Klassenstufe? Sie erinnern mich an eine Lehrerin, die ich mal in der dritten Klasse hatte.«
    »In Oberlin«, sagte Eleanor.
    »Ist das eine High-School?«
    »Ein College«, erwiderte Eleanor. »In Ohio.«
    »Interessant«, bemerkte der Vertreter in einem Tonfall, der das Gegenteil besagte. »Unterrichten Sie da ein Fach, oder wie ist das?«
    »Geschichte«, erklärte Eleanor. »Hauptsächlich Geistesgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Die Zeit der Aufklärung, um genau zu sein.«
    »Hmmm.« Offensichtlich konnte Eleanors Nachbar der Auskunft kein neues Stichwort abgewinnen. Er runzelte leicht die Stirn. »Das Mauna Pele... das ist ein ganz neues Ferienhotel. Es liegt weiter südlich als die anderen, stimmt’s?« Er versuchte offenbar, sich daran zu erinnern, was er in der letzten Zeit in den Nachrichten über das Mauna Pele gehört hatte.
    »Ja«, sagte Eleanor, »es liegt ein ganzes Stück weiter an der South-Kona-Küste.«
    »Morde!« rief der Dicke plötzlich und schnippte mit den Fingern. »Da hat’s ‘ne Reihe von Morden gegeben, seit die letzten Herbst eröffnet haben. Da hab ich was drüber in A Current Affair gesehen.«
    Eleanor schaffte es, ob der falschen Grammatik nicht zusammenzuzucken. »Davon weiß ich nichts«, sagte sie und zog die Bordillustrierte aus dem Netz am Vordersitz.
    »Klar doch! Da sind etliche Leute umgebracht worden oder verschwunden oder so. Das ist das Ferienhotel, das Byron Trumbo — Big T — gebaut hat. Die haben so einen verrückten Hawaiianer deswegen festgenommen, stimmt’s?«
    Eleanor tat

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