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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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mit einem Lächeln ihre Unkenntnis kund und vertiefte sich in eine Reisegepäckanzeige. Leute um sie herum kicherten, als der stumme Tom Hanks einem jungen Starlet etwas zurief.
    »Mann, ich wußte gar nicht, daß da noch jemand hinfährt, nach all den...«, setzte der Vertreter an, doch er wurde von einer Durchsage über Lautsprecher und Kopfhörer unterbrochen.
    »Ladies und Gentlemen, hier spricht der Erste Offizier. Wir befinden uns derzeit etwa vierzig Minuten nordöstlich von Big Island und beginnen nun unseren Landeanflug auf den Keahole-Kona-Flughafen, aber... ähm... wir haben gerade von Honolulu-Center erfahren, daß jeglicher Luftverkehr Richtung Kona nach Hilo an der Ostküste umgeleitet wird. Der Grund dafür ist vermutlich derselbe Grund, aus dem etliche von Ihnen gerade jetzt Big Island besuchen... nämlich die Aktivität der beiden Vulkane an der Südspitze der Insel, des Mauna Loa und des Kilauea. Es besteht keine Gefahr... die Eruptionen bedrohen keins der bewohnten Gebiete... aber der Wind kommt heute nachmittag aus Osten, und die beiden Vulkane spucken eine Menge Asche aus. Dadurch entsteht eine Smogschicht, die von fünfzehntausend Fuß Höhe bis fast ganz hinunter zum Boden reicht — auch nicht schlimmer als das, was Sie von zu Hause kennen, wenn Sie aus Los Angeles kommen —, aber die FAA-Vorschriften verbieten uns, dieses Gebiet zu durchfliegen, selbst wenn keine direkte Gefahr besteht.
    Also, wenn wir nicht noch hören, daß der Wind dreht oder daß die Vulkane für den Abend ihr Schauspiel beendet haben, werden wir auf dem Hilo International Airport im Herzen der Insel landen. Wir bedauern, wenn Ihnen dadurch Umstände entstehen sollten. Vor der Landung werden unsere Flugbegleiter Sie darüber informieren, was unsere United-Vertreter in Hilo vor Ort bezüglich Hotelreservierungen oder alternativer Transportmöglichkeiten zur Kona-Küste arrangiert haben.
    Wir möchten uns noch einmal herzlich für alle etwaigen Umstände entschuldigen, die Ihnen dies möglicherweise bei Ihren Reiseplänen bereitet, aber wir sollten kurz vor Dunkelheit ankommen, also schlage ich vor, daß wir uns alle zurücklehnen und hoffen, daß wir einen schönen Blick auf Madame Peles Werk erhaschen können, bevor wir in Hilo landen. Ich werde mich später noch einmal melden, um Sie auf dem laufenden zu halten. Mahalo.«
    Eleanor konnte die Musik des Films aus den Kopfhörern säuseln hören, bevor der Ton von dem leisen, aber verärgerten Gemurmel der Passagiere erstickt wurde. Der Dicke zu ihrer Rechten war während der Durchsage aufgewacht und fluchte leise. Der Vertreter zu ihrer Linken schien weniger verärgert.
    »Was bedeutet mahalo?« fragte er.
    »Vielen Dank«, sagte Eleanor.
    Der Dicke nickte. »Nun, ich bin sicher, das Hyatt wird mich morgen schon da rüberbringen, wenn nicht sogar noch heute abend. Was machen schon hundert Meilen, wenn man im Paradies ist?«
    Eleanor antwortete, nicht. Sie hatte abermals ihren Aktenkoffer unter dem Sitz hervorgezogen und die Karte von Big Island herausgeholt, die sie in der College-Buchhandlung in Oberlin gekauft hatte. Es gab nur eine einzige richtige Straße um die Insel herum — südlich von Hilo hieß sie Highway 11, nördlich Highway 19 —, und bis zum Mauna Pele waren es in beide Richtungen über hundert Meilen.
    »Merde«, entfuhr es Eleanor leise.
    Der Mikroelektronik-Vertreter nickte grinsend. »Ja, genau das sage ich auch. Man soll sich nicht lumpen lassen. Ich meine, es ist schließlich alles Hawaii, stimmt’s?«
    Die 747 setzte ihren Landeanflug fort.
     
     

Kapitel 4
    ... nur sieben der zweiunddreißig Ausbrüche des Mauna Loa seit 1832 sind in der südwestlichen Grabenzone aufgetreten, und nur zwei von diesen haben das Areal der geplanten Anlage betroffen.
     
    Hawaiian Riviera Resort Final
Impact Statement, Dezember 1987
     
     
    »Was, zum Teufel, soll das heißen, wir können nicht in Kona landen?« Byron Trumbo schäumte vor Wut. Seine 28 Millionen Dollar teure Gulfstream 4 hatte zwanzig Minuten Vorsprung vor Eleanor Perrys überfüllter 747 und war südlich von Maui im Landeanflug, bereit für die letzte Schleife entlang der Westküste von Big Island. »Was soll die Scheiße? Ich habe mit meinem Geld den Ausbau dieses beknackten Flughafens mitfinanziert. Und jetzt sagen Sie, wir dürfen da nicht landen?«
    Der Copilot nickte. Er beugte sich über die Rücklehne eines der hellbraunen Ledersitze in der Salonkabine der Gulfstream und schaute zu, wie

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